Wilhelm Humboldt

Lebensdaten

Nachname:
Humboldt
Vorname:
Wilhelm
Adelsprädikat:
von
Geburtsdatum:
22.06.1767
Geburtsort:
Potsdam
Geschlecht:
männlich
Todesdatum:
08.04.1835
Sterbeort:
Tegel bei Berlin
Beruf(e):
  • Politiker
  • Philologe
  • Sprachphilosoph

Genealogie

Genealogie:
Vater: Alexander Georg v. Humboldt (1720-1779), preußischer Kammerherr und Major Mutter: Marie Elisabeth (1741-1796), geborene Colomb, verwitwete v. Holwede

Biographie

Lebenslauf:
1767
Wilhelm von Humboldt wird als Sohn des preußischen Offiziers,
Gutsbesitzers und zeitweiligen königlichen Kammerherrn Alexander Georg v.
Humboldt und dessen Frau, der vermögenden Hugenottin Marie Elisabeth in
Potsdam geboren. Unterricht erhält Wilhelm gemeinsam mit seinem Bruder
Alexander bei Privatlehrern, u. a. bei dem Philanthropen Joachim Heinrich
Campe.

1779
Tod des Vaters.

1786
Humboldt ist Gast im Salon von Henriette Herz.

1787
Studium der Staatslehre und Jura zusammen mit seinem Bruder Alexander
in Frankfurt/Oder.

1788-1789
Fortsetzung der Studien (ohne seinen Bruder) in Göttingen, hier entwickelt
Humboldt ein gesteigerten Interesses am Altertum als Objekt der
Wissenschaft, er hört u. a. bei Georg Christoph Lichtenberg und
Friedrich August Wolf. Freundschaft mit Georg Forster und dessen Frau
Therese. Bekanntschaft mit Caroline v. Dacheröden, seiner späteren
Frau.

1789
Aufenthalt im revolutionären Paris während einer Kavaliersreise durch
Frankreich. In der französischen Hauptstadt macht Humboldt Erfahrungen mit
dem Leben in einer Metropole. Die Auseinandersetzung mit der Großstadt
schlägt sich in den Tagebüchern nieder. Er entwickelt darin eine "Urbane
Semantik"
, eine "Lesbarmachung des urbanen Raumes", indem er
versucht "einen Zusammenhang zwischen der Architektur und dem sie
umgebenden urbanen Raum zu stiften".
Cord Berghahn zu Folge gehören die
Pariser Tagebücher Humboldts "zu den eindruckvollsten Zeugnissen
deutscher Metropolenwahrnehmung um 1800". (Berghahn 2005, S. 307 ff.).

Im Dezember verlobt sich Humboldt mit Caroline. Bekanntschaft mit
Schiller.

1790
Referendar beim Kammergericht in Berlin, anschließend Wechsel ins
Ministerium des Auswärtigen, das er bereits 1791 mit dem Titel eines
Legationsrats auf eigenen Wunsch wieder verläßt.

1791
Am 29. Juli Heirat mit Caroline von Dacheröden in Erfurt.

1792
Vertiefende Bekanntschaft mit Schiller. Dieser wird ab 1794 sein
persönlicher Mentor und Freund. Humboldt entscheidet sich für die
private Bildungsexistenz sowie das Griechenstudium. Er verfaßt die Schrift
"Ideen zu einem Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staats zu
bestimmen", die teilweise in Schillers "Thalia" und der "Berlinischen
Monatsschrift" gedruckt wird. Der Staat hat sich danach aller Schritte zum
"positiven Wohlstand" (u. a. Erziehung, Religion) zu enthalten, aber
für die innere und äußere Sicherheit der Individuen zu sorgen. Die Schrift
zählt zu den klassischen Texten des liberalistischen Denkens in Deutschland.

1793
Schrift "Über das Studium des Altertums, und des griechischen
insbesondere". Freundschaft mit Friedrich August Wolf, Studium des
Griechischen unter dessen Anleitung.

1796
Tod der Mutter. Sie hinterläßt den Brüdern Alexander und Wilhelm ein
stattliches Erbe.

1794-1797
Wohnsitz in Jena, der durch Aufenthalte in Berlin und Dresden, sowie eine
Reise nach Wien unterbrochen wird. Bekanntschaft mit Goethe, die nach
Schillers Tod 1805 zur Freundschaft wird. Zusammenarbeit mit Schiller,
Goethe und Fichte im Herausgeberkomitee der Kulturzeitschrift "Die Horen".
Hier auch Veröffentlichung selbständiger Essays zur Anthropologie ("Über den
Geschlechtsunterschied und dessen Einfluß auf die organische Natur", "Über
männliche und weibliche Form"). Der Plan der Familie, nach Italien zu ziehen
wird aufgrund der prekären politischen Lage verworfen.

Ab 1797
Aufenthalt in Wien. Im November zieht Humboldt nach Paris. Er beschäftigt
sich mit der Tagespolitik, neuen Bildungskonzepten und Literaturstudien.
U. a. verfaßt er ein mehrhundertseitiges Interpretationsessay über Goethes
"Hermann und Dorothea", das unter dem Titel "Ästhetische Versuche I: Über
Hermann und Dorothea" gedruckt wird. In den Salons macht Humboldt die
Bekanntschaft mit Jacques Louis David, Madame Talma, der Tochter Diderots,
Madame Vandreuil und dem Revolutionstheoretiker Emmanuel-Joseph Sieyés, der
sein Mentor wird. In Paris überwindet Humboldt auch eine persönliche Krise,
die sich für ihn in einem "Mangel an Lebendigkeit und vorzüglich an
Unabhängigkeit der Phantasie" (Humboldt: Briefe, S. 169)
offenbart. An
Schiller schreibt er am 7. Dezember 1797: "Ich gestehe es gern, daß Paris
einen unendlich vorteilhaften Eindruck auf mich gemacht hat, daß ich mir
außerordentlich darin gefalle und daß ich gewiß bei meiner Abreise ungern
aus einer Welt scheiden werde, die soviel Stoff für das mannigfaltigste
Interesse in sich enthält" (Schiller-Humboldt II 1962, S. 130).


1799-1801
Unterbrechung des Paris-Aufenthaltes durch zwei Reisen ins Baskenland und
nach Spanien.

1801
Rückkehr nach Berlin. Wohnsitz der Familie ist das Schloß in
Tegel

1802 bis 1808
Resident des preußischen Königs in Rom (ab 1806 als Ministerresident und
bevollmächtigter Minister), während dieser Zeit ist das Haus der Humboldts
ein kultureller Salon und gesellschaftlicher Sammelpunkt speziell der
deutschen Kolonie, d.h. der in Rom tätigen Künstler wie Friedrich Tieck,
Christian Daniel Rauch. U. a. erscheinen die Fragmente "Latinum und Hellas"
und "Über den Charakter der Griechen, die idealische und die historische
Ansicht desselben". 1803 stirbt der älteste Sohn Wilhelm.

1808
Humboldt kehrt mit dem Sohn Theodor nach Berlin zurück. Caroline bleibt
mit den Töchtern in Rom.

1809 -1810
Am 20. Februar übernimmt er die Leitung der Sektion für Kultur und Unterricht im preußischen Innenministerium. Die Berufung in den Kreis der
preußischen Reformer erfolgt durch Stein persönlich. Im Rahmen seiner 16monatigen Tätigkeit als Kultusminister erfolgt die umfassende Umgestaltung
des primären, sekundären und tertiären Bildungswesens in Preußen.
Unterstützt wird er von den Bildungspolitikern Heinrich Ludwig Nicolovius,
Johann Wilhelm Süvern und Daniel W. Otto Uhden. Gedanken der Pestalozzischen
Kindererziehung werden übernommen und ein Programm für  humanistische
Gymnasialbildung entwickelt. 1810 erfolgt die Gründung der Berliner
Universität. Mit ihr ist der Name Humboldt bis heute verbunden. In seiner
Schrift "Über die innere und äußere Organisation der höheren
wissenschaftlichen Anstalten in Berlin" (1809) definiert er Stellung und
Aufgabe der Institution: Humboldt zufolge dienen "die höheren
wissenschaftlichen Anstalten"
, wie er das Konglomerat von Akademie und
Universität nennt, dazu, "die Wissenschaft im tiefsten und weitesten
Sinne des Wortes zu bearbeiten und als einen nicht absichtlich, aber von
selbst zweckmäßig verbreiteten Stoff der geistigen und sittlichen Bildung zu
seiner Benutzung hingeben. (...). Hauptgesichtspunkt bleibt die
Wissenschaft".
Um die Freiheit der Wissenschaft zu garantieren plädiert
Humboldt dafür, die Universität "von aller Form im Staate
losgemacht"
, d.h. als unabhängig zu betrachten. (Humboldt IV 2002, S.
255-256).
Darüber, daß die "höhere Lehranstalt eine
Universität mit all ihren Privilegien und Rechten sein soll, besteht für
Humboldt kein Zweifel. Im "Antrag auf Errichtung der Universität Berlin" vom
Juli 1809 schreibt er an den König: "Die allgemeine Lehranstalt aber muss
die unterzeichnete Section Ew. königl. Majestät erfurchtsvoll um Erlaubnis
bitten, mit dem alten und hergebrachten Namen einer Universität belegen"
(Humboldt IV 2002, S. 114).

Damit setzt sich das um 1800 als veraltet geltende Universitätsmodell
gegen die vermeintlich moderneren Ausbildungszentren der Aufklärung, gegen
die Spezialschulen durch.

1810
Unstimmigkeiten über seine Kompetenzen veranlassen Humboldt am 29.
April, fünf Monate vor der Eröffnung der Universität, sein
Entlassungsgesuch einzureichen. Er wird Preußischer Botschafter in Wien mit
dem Titel eines bevollmächtigten Ministers. Humboldt trägt wesentlich zum
Beitritt Österreichs in das antifranzösische Bündnis im Krisenjahr 1813 bei.

1813
Aufenthalte in Prag und Châtillon als offizieller Teilhaber des
alliierten Hauptquartiers. Humboldt wird mit dem Eisernen Kreuz
ausgezeichnet. Er verfaßt die "Denkschrift über die deutsche Verfassung, an
den Freiherrn vom Stein", die Vision von einer künftigen Verfassung
Deutschlands als "Staatenverein" mit möglichst gleich geordneten ständischen
Parlamenten. Am 28. Oktober bekommt Humboldt das "Großkreuz des roten Adlerordens mit Eichenlaub" vom König verliehen. (Quelle: Notiz in der Haude- und Spenerschen Zeitung vom 28. Oktober 1813)

1814
Aufenthalt in Paris (Friedenschlüsse).

1814/15
Aufenthalt in Wien. Als zweiter Bevollmächtigter Preußens neben Hardenberg
vertritt er den Staat auf dem Wiener Kongreß.

1815/16
Aufenthalt in Frankfurt (Verhandlungen zu innerdeutschen
Territorialangelegenheiten).

1817/18
Preußischer Gesandter in London.

1819
Humboldt ist Minister für ständische Angelegenheiten. Es kommt zur
Rivalität mit Hardenberg. Noch im selben Jahr erfolgt die Entlassung aus dem
Amt.

Ab 1820
Wohnort in Berlin (bzw. auf seinem Landsitz in Tegel). Dort intensive
Sprachstudien und viele Abhandlungen zur Sprachwissenschaft. In dieser Zeit
Ausbau seines Tegeler Landsitzes zum klassizistischen Schloß durch Schinkel.
Humboldt erlernt u. a. mehrere Indianersprachen, Sanskrit, mehrere semitische
Sprachen, Chinesisch und eine Reihe von Südsee- und malayische Sprachen.
Hauptschrift ist die Einleitung zu einer postum erschienenen mehrbändigen
Monographie über die Kawi-Sprache auf Java: "Über die Verschiedenheit des
menschlichen Sprachbaues und ihren Einfluß auf die geistige Entwicklung des
Menschengeschlechts". Aktives Eintreten für die Ausgestaltung des Neuen
Museums, eines Schinkelbaus.

1829
Tod Carolines.

1830
Mitglied des Staatsrates, allerdings ohne bedeutende politische
Aktivität. Verleihung des Schwarzen Adlerordens.

Ab 1832
Schaffung von insgesamt über tausend Sonetten.

1835
Am 8. April stirbt Wilhelm von Humboldt 67jährig auf seinem Tegeler
Landsitz. Der Bestattung im Familiengrab (Schloßpark Tegel) wohnt u. a. Prinz
Wilhelm von Preußen bei.

----------------------------------------

Zusammen mit seinem Bruder Alexander wurde der Sohn eines Offiziers von
Privatlehrern erzogen, die zu den führenden Köpfen der Berliner Aufklärung
gehörten. Den Elementarunterricht erteilte u. a. J. H. Campe. Nach dem
Studium der Naturwissenschaften und der griechischen, lateinischen und
französischen Sprache erhielt Wilhelm v. Humboldt eine Einführung in die Staatswissenschaften und die Philosophie und las die Hauptschriften von Leibniz. In Berlin frequentierte er den Salon von Markus und Henriette Herz, durch sie wurde er
mit Brendel Veit (der nachmaligen Dorothea Schlegel, Ehefrau Friedrich
Schlegels), den Schwestern Lengefeld (Charlotte heiratete 1790 Schiller) und
seiner späteren Frau Caroline von Dacheröden bekannt. Nach einem Semester in
Frankfurt/Oder bezog der für drei Semester die Universität Göttingen,
studierte klassische Philologie und Naturwissenschaften (bei Lichtenberg),
setzte sich mit Kant auseinander und schloß Freundschaft mit August Wilhelm
Schlegel und Friedrich Heinrich Jacobi. Im August 1789 besuchte er mit Campe
das revolutionäre Paris, das Rheinland und die Schweiz. Im Januar 1790 trat
er in Berlin in den preußischen Staatsdienst ein, wurde im selben Jahr
Legationsrat und Referendar, verließ jedoch schon im Mai 1791 auf eigenen
Entschluß den Dienst. Er heiratete im Juni und verbrachte die folgenden Jahre
auf den Familiengütern seiner Frau in Thüringen, dort trat er in nähere
Beziehung zu Goethe und Schiller. Im Juni 1794 siedelte er nach Jena über,
wo er als kritischer Berater und Mitarbeiter Schillers und Goethes wirkte.
Seine kreative Kritik begleitete und förderte die Entstehung u. a. Schillers
ästhetischer Schriften und der Gedankenlyrik sowie Goethes "Hermann und
Dorothea", für Schillers "Horen" verfaßte er zwei Beiträge. Mit seinem
Bruder Alexander und Goethe hörte er Vorlesungen über vergleichende
Anatomie. Im Herbst 1797 zog er mit seiner Familie nach Paris, von wo aus er
zwei längere Reisen unternahm (November 1799 bis April 1800 Spanien,
Frühjahr 1801 Baskenland). Er unterhielt Kontakte zu den führenden
französischen Politikern und Intellektuellen (unter ihnen Madame de Staël).
Die Entdeckung und das Studium des Baskischen markierten für ihn den Durchbruch zu
einer eigenen Sprachauffassung und Sprachwissenschaft, in der er eine
Lebensaufgabe fand. Von 1803 bis Ende 1808 war er preußischer
Ministerresident in Rom am Hl. Stuhl, während dieser Zeit beschäftigte er
sich neben dem Baskischen auch mit den amerikanischen Indianersprachen und
Übersetzungen aus dem Griechischen. Seine Residenz in der Villa Gregoriana
war Sammelpunkt der Künstler- und Gelehrtenkolonie, unter den auswärtigen
Besuchern befanden sich Frau von Staël, A.W. Schlegel und Coleridge. Nach
dem Zusammenbruch Preußens kehrte er nach Deutschland zurück und übernahm
die Sektion für Kultur und Unterricht im Preußischen Innenministerium. In
dieser Stellung leitete er die grundlegenden Reformen ein, durch die ein
allgemeines und durchgehendes Erziehungssystem von der Elementarstufe bis
zur Universität geschaffen wurde. 1811 wurde er als Gesandter nach Wien
geschickt und trug maßgeblich bei zum Beitritt Österreichs zur Koalition
gegen Napoleon. An den Verhandlungen zum ersten und zweiten Pariser
Friedensvertrag und auf dem Wiener Kongreß (wo er sich erfolgreich für die
jüdischen Bürgerrechte, aber ohne Erfolg für eine liberale Verfassung des
Deutschen Bundes einsetzte) nahm er als zweiter Bevollmächtigter Preußens
teil. Von 1815 bis 1819 war er nacheinander preußischer Bevollmächtigter auf
dem Bundestag in Frankfurt/Main, Vorsitzender einer Steuerreform-Kommission
und preußischer Gesandter in London. 1819 kehrte er als Minister für
ständische Angelegenheiten nach Berlin zurück. Wegen seines Widerstands
gegen die Karlsbader Beschlüsse und seines Versuchs, eine liberale
Verfassung für Preußen durchzusetzen, wurde er Ende 1819 aller Ämter
enthoben. Er zog auf den Familiensitz nach Tegel, wo er, nur unterbrochen
durch eine Reise nach Paris und London (1828), sich bis zu seinem Lebensende
sprachwissenschaftlichen Forschungen widmete.

Wilhelm von Humboldt ist einer der Hauptprotagonisten der Berliner
Klassik, der gleichzeitig sein Leben lang die Brücke nach Weimar und Jena
aufrecht hält. 1797 schreibt Schiller eine bekannte Charakteristik Humboldts
an Körner, voller Komplimente, jedoch nicht ohne den Ton des intellektuellen
Platzanweisers: "Es hat mich gefreut zu hören, daß Du Dir im Umgang mit
Humboldten so wohl gefallen hast. Zum Umgang ist er auch recht eigentlich
qualifiziert, er hat ein seltenes reines Interesse an der Sache, weckt jede
schlummernde Idee, nöthigt einen zur schärfsten Bestimmtheit, verwahrt dabey
vor der Einseitigkeit, und vertilgt jede Mühe die man anwendet, um sich
deutlich zu machen, durch die seltene Geschicklichkeit, die Gedanken des
andern aufzufassen und zu prüfen. So wohlthätig er aber auch für jeden ist,
der einen gewissen Gedankenreichthum mitzutheilen hat, so wohlthätig, , ja
höchst nothwendig ist es auch für ihn, von außen ins Spiel gesetzt zu
werden, und zu der scharfen Schneide seiner intellektuellen Kräfte einen
Stoff zu bekommen, denn er kann nie bilden, immer nur scheiden und
combinieren. (...) Es fehlt ihm zusehr an einer ruhigen und anspruchslosen
Empfänglichkeit, die sich dem Gegenstand hingiebt, er ist gleich zu activ
und dringt mir zu unruhigt auf bestimmte Resultate". (Schiller 29 1977, S.
112).

Humboldt, selbstbewußter Verfechter des Individuums, gibt in der
autobiographischen Schrift "Bruchstück einer Selbstbiographie" folgendes Bild
von sich: "Die hervorstechenden Seiten an mir sind: vollkommene
Herrschaft des Willens über mich selbst; vorwaltende, innerhalb gewisser
Schranken, und in einer bestimmten Art sehr bedeutende, und nimmer ermüdende
Denkkraft; bei gar keiner Neigung auf das Äussere, als solches,
leidenschaftliches Verlangen nach innerer, auf ganz eigenthümlicher Weise
idealischer Beschäftigung mit und in mir selbst". (Humboldt V 2002, S.
5).



Verwendete Literatur:

Berghahn, Cord-Friedrich (2005): Urbane Semantik. Metropolenerfahrung
bei Wilhelm von Humboldt am Beispiel der Pariser Tagebücher
. In: Iwan
D'Aprile, Martin Disselkamp, Claudia Sedlarz (Hrsg.): Tableau de Berlin.
Beiträge zur Berliner Klassik (1786-1815). Hannover: Wehrhahn 2005, S.
307-330. (= Berliner Klassik. Eine Großstadtkultur um 1800. Studien und
Dokumente, herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der
Wissenschaften, betreut von Conrad Wiedemann, Bd. 10)

Humboldt, Wilhelm von: Schriften zur Politik und zum Bildungswesen.
Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2002. (= Wilhelm von Humboldt:
Werke in fünf Bänden. Bd. IV. Hg. von Andreas Flitner und Klaus
Giel.)

Humboldt, Wilhelm von: Kleine Schriften, Autobiographisches, Dichtungen,
Briefe. 
Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2002. (=
Wilhelm von Humboldt: Werke in fünf Bänden. Bd. V. Hrsg von Andreas Flitner
und Klaus Giel.)

Schiller, Friedrich: Schillers Werke. Briefwechsel 7. Teil:
1796-1798
.  Hg. von Julius Petersen, Liselotte Blumenthal,
Norbert Oellers. Weimar: Böhlau 1977. (= Schillers Werke.

Nationalausgabe Bd. 29. Hg. im Augtrag der Stiftung Weimarer Klassik und
des Schiller Nationalmuseums in Marbach)

Schiller, Friedrich und Humboldt, Wilhelm von: Der Briefwechsel zwischen
Friedrich Schiller und Wilhelm von Humboldt. Band II.
Hrsg von Siegfried
Seidel. Berlin: Aufbau-Verlag 1962

SH

Werke/Literatur

Auswahlbibliographie Sekundärliteratur:

Register

Fachregister:
  • Philosophie
  • Politik
  • Philologie
Institutionsregister:
  • Akademie der Wissenschaften

Person: Wilhelm Humboldt, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/548.

Link zu den API-Daten: https://berlinerklassik.bbaw.de/api/personen/548