Friedrich Heinrich Jacobi

Lebensdaten

Nachname:
Jacobi
Vorname:
Friedrich Heinrich
Adelstitel:
Ritter
Adelsprädikat:
von
Geburtsdatum:
25.01.1743
Geburtsort:
Düsseldorf
Geschlecht:
männlich
Konfession:
evangelisch-lutherisch
Todesdatum:
10.03.1819
Sterbeort:
München
Beruf(e):
  • Kaufmann
  • Beamter
  • Schriftsteller
  • Philosoph

Genealogie

Genealogie:
Vater: Konrad Jacobi (1715-1788), Kaufmann Mutter: Marie (1713-1746), geborene Fahlmer

Biographie

Lebenslauf:
1743
Geburt Jacobi's in eine düsseldorfer Fabrikanten- und Kaufmannsfamilie.

Kaufmännische Ausbildung in Genf und Frankfurt a.M. In Genf wird sein Interesse für Philosophie und Wissenschaft geweckt. Er macht Bekannschaft mit dem Mathematiker Georges-Louis Lesage. Bonnet- und Rousseaulektüre.

1764
Übernahme und Leitung der väterlichen Zuckerfabrik. Hochzeit mit Elisabeth Esaias von Clermont, der Tochter eine Tuchhändlers.

1772
Aufgabe dieser Tätigkeit. Jacobi erhält eine Anstellung in der Verwaltung des Herzogtums Jülich und Berg. Auf seinem Gut in Pempelfort bei Düsseldorf treffen sich Künstler, Philosophen und Wissenschaftler zum intellektuellen Austausch. Gäste sind im Laufe der Jahre u.a. Herder, Goethe, Diderot, die Gebrüder Humboldt, Johann Georg Hamann.

1775
Erste literarische Erfolge mit dem Briefroman "Aus Eduard Allwills Papieren", dessen zweiter Teil im folgenden Jahr in Wieland's "Teutschem Merkur" gedruckt wird.

1777
Literarische Tätigkeit. Der Briefroman mit dem Titel "Freundschaft und Liebe" erscheint.

1779
Jacobi wird Geheimrat und Referent für das Zollwesen im bayerischen Innenministerium. Diese Anstellung gibt er kurz darauf wieder auf.

1785
Jacobi's Schrift "Über die Lehre des Spinoza, in Briefen an den Herrn Moses Mendelsohn" löst den "Pantheismusstreit" aus. Spinoza's Philosophie wird darin als eine zum Nihilismus, Fatalismus und Atheismus führende Theorie kritisiert. Jacobi greift in diesem Werk Lessing als Anhänger Spinoza's direkt und offen an. Der Streit, an dem sich u.a. auch Mendelsohn und Kant beteiligen, führt zu einer philosophischen Diskussion über die Grenzen und Folgen der Aufklärung.

1787
Die Schrift "David Hume, über den Glauben, oder Idealismus und Realismus" erscheint. Die Schrift erzielt große Wirkung bei den Hauptvertretern des "Deutschen Idealismus" (Fichte, Schelling, Hegel).

1794
Während des 1. Koalitionskrieges flieht Jacobi vor den französischen Truppen aus Pempelfort. Die Flucht führt ihn über Hamburg ins holsteinische Eutin, wo er die nächsten zehn Jahre lebt. Ausgedehnte Reisen nach Aachen, Paris und Hannover.

1799
Der offene Brief "Jacobi an Fichte" löst den "Atheismusstreit" aus. Jacobi bezieht darin besonders gegen Schelling Stellung.

1801
Mit der Schrift "Über das Unternehmen des Kritizismus, die Vernunft zu Verstande zu bringen" wendet sich Jacobi gegen die Philosophie Kants.

1805
Umzug nach München.

1807
Jacobi wird Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

1811
Die Schrift "Von den göttlichen Dingen und ihrer Offenbarung" richtet sich abermals gegen Schelling. Die Abhandlung setzt sich kritisch mit der modernen Philosophie und der Rolle der Wissenschaften bei erkenntnistheoretischen Fragen auseinander.

1812
Aufgabe des Präsidentenamtes an der Akademie der Wissenschaften.  

1819
Am 3. Oktober stirbt Jacobi 76 jährig in München.

Werke/Literatur

Register

Fachregister:
  • Philosophie
  • Literatur
  • Kaufmann

Person: Friedrich Heinrich Jacobi, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/727.

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