Lebenslauf:
1767
Am 13 Januar wird Georg Heinrich Ludwig N. als Sohn des preußischen Hofrats
Matthias Balthasar N. und Elisabeth Eleonore N., geborene Bartsch in
Königsberg geboren.
1778
N. wird Vollwaise, wächst bei seiner Großtante auf und besucht das
Collegium Fridericianum in Königsberg.
1782 bis 1789
Studium der Theologie, Altphilologie, Jura und Philosophie an der
Universität in Königsberg. U.a. besucht N. die Vorlesungen Kants, tritt
während des Studiums aber auch in Kontakt mit Johann Georg Hamann, dessen
Kreis die neumodische, mehr am Irrationalismus und Gefühlsdenken orientierte
Philosophie diskutiert.
1789 bis 1790
Nach Beendigung des Studiums tritt N. eine Bildungsreise nach England, in
die Niederlande und nach Westphalen an. Auf der Reise lernt er neben der
Fürstin Amalie von Gallitzin auch Friedrich Heinrich Jacobi kennen.
1791
Anstellung als Hofmeister bei Friedrich Leopold zu Stollberg-Stollberg. N.
verkehrt in dessen Kreis, dem u.a. Jacobi, Klopstock und Johann Heinrich Voß
angehören.
1793
N. begleitet Stollberg-Stollberg auf eine Reise durch Deutschland, die
Schweiz und Italien bis nach Sizilien. Noch in Deutschland kommt es zu einem
Treffen mit Johann Heinrich Pestalozzi, das ihn nachhaltig prägt.
1795
N. wird erster Sekretär der evangelischen fürstbischöflichen Kammer in
Eutin.
1805
Anstellung als Assessor an der ostpreußischen Kriegs- und Domönenkammer. Er
ist dort für die Schulangelegenheiten zuständig.
1808
Stein beruft N. ins Departement für das geistliche Schul- und Armenwesen.
Von dort wechselt er kurz darauf ins Ministerium des Inneren, wo er als
Staatsrat und Leiter der Sektion Kultus und Unterricht an der Seite Wilhelm
v. Humboldts maßgeblich an der Reform des preußischen Bildungswesens
beteiligt ist. Auch nach Humboldts Rücktritt behält N. trotz einiger
Streitigkeiten mit Friedrich v. Schuckmann diese Stellung.
1810
Gründung der Berliner Universität. N. ist an der Planung und Umsetzung des
Vorhabens in nicht unbeträchtlichem Maß beteiligt.
1817 bis 1824
Nach der Übernahme des Ministeriums durch Altenstein arbeitet er in seiner
Position am neugegründeten Kultusministerium weiter.
1832 bis 1839
Nachdem N. die Amstgeschäfte für acht Jahre niederlegt übernimmt er
abermals die Leitung der Unterrichtsabteilung. Am 2. November stirbt N. im
Alter von 74 Jahren.