Caroline Motte-Fouqué

Lebensdaten

Namensformen

Geburtsname:
von Briest
Verwitwet:
von Rochow
Pseudonym:
Serena

Genealogie

Genealogie:
V.: Rittmeister Phillip von Briest M.: Karoline v. Briest, geb. von Zinnow, gesch. von der Schulenburg

Biographie

Lebenslauf:
C. wurde am 7. Oktober 1774 geboren und verbrachte die ersten 17 Jahre ihres Lebens auf dem elterlichen Gut in Nennhausen bei Rathenow, wo sie durch ihren Hauslehrer, den Fichte-Schüler August Ludwig Hülsen eine vorzügliche Ausbildung erfuhr. 1791 heiratete sie den Rittmeister von Rochow, mit dem sie nach Potsdam übersiedelte. Dort gebahrr sie drei Kinder, von der Tochter Klara gibt es das Gerücht, daß sie "Resultat" einer Wette gewesen wäre, die Graf Lehndorff, der größte preußische Gutsbesitzer, um ihre Mutter abgeschlossen hätte. Acht Jahre lang lebte sie mit ihrem Ehemann, einem Spieler und Lebemann, bis dieser - vermutlich wegen seiner Spielschulden - Selbstmord beging. Die skandalumwitterte, verwitwete Salondame nutzte die Chance zur gesellschaftlichen Rehabilitation und heiratete am 9. Januar 1803 Friedrich de la Motte-Fouqué. Die Eheschließung ermöglichte ihr den Zugang sowohl zur höfischen Gesellschaft - die Fouqués hatten traditionell enge Beziehungen zum preußischen Königshaus, Friedrich war Spielkamerad des Kronprinzen - als auch zur bürgerlichen Geselligkeit, da Fouqué als vielversprechender Dichter galt. Caroline unterhielt einen Salon in Berlin und empfing Gäste in Nennhausen. Sie bewegte sich zwischen bürgerlicher und adliger Oberschicht, doch als überzeugter Aristokratin blieb ihr die bürgerliche "Innerlichkeit" und Individualität fremd. In ihrer literarischen Produktion - ihr Werk umfaßt über sechzig Märchen, Geschichte und Erzählungen, mehr als zwanzig voluminöse Romane sowie zahlreiche Aufsätze, Rezensionen, pädagogische und andere Schriften - hielt sie gegen den bürgerlichen "Zeitgeist" an ständischen Konventionen fest. Sie erwies sich als Meisterin der Adaption und ""romantische Realistin"", als eigenständige "Künstlerin", so schreibt D. Böck in ihrem Nachwort zu de la Motte-Fouqués "Geschichte der Moden", habe sie versagt, doch habe sie ihre Not in eine Tugend verwandelt und als bekennende Unterhaltungsschriftstellerin ein Gespür für den sich entfaltenden literarische Markt bewiesen. Gegen Ende ihres Lebens allerdings fanden ihre Texte - ebenso wie die ihres Mannes - immer weniger Beachtung beim Publikum. Krank und mit nur noch bescheidenen finanziellen Mitteln ausgestattet starb sie am 21. Juli 1831 in Nennhausen. (D. Böck)

Werke/Literatur

Auswahlbibliographie Primärliteratur:

Register

Fachregister:
  • Literatur

Person: Caroline Motte-Fouqué, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/613.

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