1781
Am 13. März wird
Karl Friedrich Schinkel in Neuruppin als Sohn des Superintendenten Johann Cuno
Christoph Schinkel geboren.
1792
Besuch des Gymnasiums in Neuruppin.
1794
Umzug nach Berlin. Dort Besuch des Gymnasiums Zum Grauen Kloster.
1798
Vorzeitiger Abgang vom Gymnasium und Beginn einer Ausbildung bei den
Architekten David und Friedrich Gilly.
1799 bis 1802
Studium an der Berliner Bauakademie.
1800
Im August stirbt Friedrich Gilly. Entwurf des 1801 ausgeführten
Pomonatempels bei Potsdam.
1803 bis 1805
Erste Italienreise. Hier entwickelt sich Schinkel zum Architektur- und
Landschaftszeichner. Dies befähigt ihn, als nach der Niederlage Preußens 1806
Bauaufträge fehlen, zur Tätigkeit als Dioramenmaler. Seine Gemälde gotischer
Kirchen als Stadt- oder Landschaftskronen stellen religiöse und patriotische
Gesellschaftsmodelle im Sinne der Romantik dar.
1805
Auszug aus dem Hause Gilly. Schinkel ist vorwiegend als Maler tätig. Es
entstehen ein Panorama, zahlreiche perspektivisch-optische Schaubilder sowie
einige Gemälde.
1809
Heirat mit Susanne Berger in Stettin.
1810
Berufung zum Geheimen Oberbau-Assessor in der Technischen
Oberbaudeputation. Schinkel tritt in direkten Kontakt mit Clemens Brentano,
dessen Schwester Bettina sowie mit deren Ehemann Achim von Arnim und
schließlich mit Brentanos Schwager Friedrich Karl Savigny.
1811
Mitglied der Akademie der Künste in Berlin, dort auch Mitglied des Senats.
Seit 1810 erfolgt die Hinwendung zum Gotischen. Schinkels romantische Entwürfe
gipfeln in der Malerei in den Dombildern "Gotischer Dom am Wasser (1812)
und der "Mittelalterlichen Stadt an einem Fluß" (1815), architektonisch
im Denkmal für die Befreiungskriege auf dem Kreuzberg in Berlin und dem Bau der
Friedrich-Werderschen Kirche.
1813
beim Berliner Landsturm.
1814
Mitglied der "Philomatischen Gesellschaft".
1814/15
Im Auftrag Friedrich Wilhelms III. Entwurf eines Doms als Denkmal für die
Befreiungskriege.
1815
Beförderung zum Geheimen Oberbaurat. Beginn der bis in die dreißiger Jahre
reichenden Möbelentwürfe, die hauptsächlich im Zuge von Inneneinrichtungen prinzlicher
Palais entstehen.
1816
Beginn von Schinkels Bautätigkeit in Berlin. Er wendet sich vornehmlich klassizistischen
Formen zu und entwickelt dabei einen reifen, eleganten Stil, der die strengen
Baukörper nicht als Masse, sondern als konstruktiv gegliederte, mit Schmuckformen
belebte Organismen auffaßt.
1816
Mit der Ausstattung von Mozarts "Zauberflöte" beginnt die bis
1828 andauernde Tätigkeit als Bühnenbildner für die Berliner Bühnen. Auftrag
für die Neue Wache. Bis 1820 entstehen Neubau- und Umbauentwürfe für den Dom am
Lustgarten.
1817
Bebauungsplan für das Zentrum Berlins.
1818
Entwurf des Schauspielhauses auf dem Gendarmenmarkt.
1819
Planung der Schloßbrücke und einer Kirche auf dem Spittelmarkt. Das erste
Heft der bis 1840 herausgegebenen "Sammlung architektonischer
Entwürfe" erscheint.
1820
Ernennung zum Professor an der Akademie der Künste.
1821
Erste Entwürfe für die Friedrich-Werdersche Kirche, die 1830 vollendet
wird. Mit P.C.W. Beuth maßgeblich an der Herausgabe der bis 1837 fortgesetzten
"Vorbilder für Fabrikanten und Handwerker" beteiligt.
1822
Entwurf für ein Museum am Lustgarten, es wird 1830 eröffnet. Planung
des Jagdschlosses Antonin, eines mehrgeschossigen reinen Holzbaus.
1824
Zweite Italienreise. Es entstehen Umbau- und Erweiterungspläne für Klein-Glienicke
sowie der Entwurf für den heute so genannten Schinkel-Pavillon im Park des
Charlottenburger Schlosses.
1825
Mit dem "Blick in Griechenlands Blüte" entsteht Schinkels letztes
bedeutendes Gemälde. Der Leuchtturm auf Kap Arkona auf Rügen wird konzipiert.
1826
Reise nach Frankreich, England und Schottland. In Paris besucht Schinkel
Alexander von Humboldt, der dort seit 1807 als Privatgelehrter lebt. Dieser
vermittelt Begegnungen mit zahlreichen französischen Architekten. Planung von
Schloß Charlottenhof, der Potsdamer Nikolaikirche und des Rathauses von
Kolberg.
1828 bis 1831
Entwürfe zu mehreren Vorstadtkirchen.
1829
Drei Entwurfsalternativen eines Stadtpalais für Prinz Wilhelm von Preußen.
Außerdem entsteht die endgültige Fassung des Entwurfs zum neuen Packhof.
1830
Reise mit der Familie nach Oberitalien. Beförderung zum geheimen
Oberbaudirektor und Übernahme der Leitung der Oberbaudeputation. Die im Vorjahr
begonnene Arbeit am Gärtnerhaus von Schloß Charlottenhof wird fortgesetzt,
zugleich wird die Altstädtische Hauptwache in Dresden entworfen.
1831
Entwurf der 1836 fertig gestellten Bauakademie. Gestaltung des
Niebuhr-Grabmals in Bonn.
1833 bis 1835
Erweiterungspläne für Schloß Erdmannsdorf im Riesengebirge, Rekonstruktionen
der Villen des Plinius sowie Entwurf eines antiken Landhauses.
1834
Planung eines Palastes auf der Athener Akropolis.
1835
Pläne für ein neues Bibliotheksgebäude in Berlin. Außerdem beginnt im
Zusammenhang mit dem seit Jahren in Arbeit befindlichen "Architektonischen
Lehrbuch" die Gestaltung einer idealen Fürstenresidenz.
1837
Entwurf eines Schlosses in Litauen.
1838
Entwurf von Schloß Orianda auf der Krim.
1839
Beförderung zum Oberlandesbaudirektor.
1840
Wie in den vorangegangen Jahren zur Kur. Auf der Rückreise entsteht in
München der letzte Entwurf. Am 9. September verliert Schinkel das Bewußtsein.
1841
Ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben, stirbt Schinkel am 9. Oktober.
Er wird am 12. Oktober auf dem Friedhof der Dorotheenstädtischen und
Friedrich-Werderschen Gemeinde beigesetzt.
1843
Umbettung auf den Friedhof an der Chausseestrasse vor dem Oranienburger
Tor.
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wohnhaft 1812 Contrescarpe als "Geh.-Ober-Bau-Assessor, für den gesamten
Prachtbau und die Angelegenheiten und Revisionen der Hofbauten"
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Schinkel war der bedeutendste deutsche Architekt der ersten Hälfte des 19.
Jahrhunderts. Durch seine klare, bis zu einem gewissen Grad lehrbare
Formensprache wirkte er weit über das damalige Preußen hinaus. Als universeller
Künstler, mit Entwürfen für Bühnenbilder, Bauplastik, Glas- und Wandmalerei,
Möbel, Gefäße, Stoffe etc. prägte Schinkel einen allgemein gültigen Stil, der,
weiter getragen durch einige Schüler, noch bis ins Kaiserreich und ins 20.
Jahrhundert nachwirkte.
AL