Vater: Johann Ludwig Tieck, Seilermeister
Mutter: Name unbekannt, Tochter des Schneidermeisters Schale in Jeserig/Brandenburg.
Bruder: Ludwig Tieck (1773-1833)
Schwester: Sophie Tieck-Bernhardi-Knorring (1775-1833)
Ehefrau: Maria Paetsch, Tochter des Kanzlei-Sekretärs Paetsch. (um 1845 von Carl Begas portraitiert).
Biographie
Lebenslauf:
1776 Christian Friedrich Tieck wird am 14. August als Sohn des Berliner Seilermeisters Johann Ludwig Tieck geboren.
Besuch des Friedrich-Werderschen Gymnasiums.
1789 Am 18. August Antritt der Lehre bei dem Bildhauer Christian Friedrich Heinrich Sigismund Bettkober. Die Lehrzeit ist vertraglich bindend auf einen Zeitraum von sechs Jahren festgelegt.
1790/91 Tieck nimmt Unterricht an der Berliner Akademie der Künste. Sein Lehrer dort ist Johann Gottfried Schadow, in dessen Atelier Tieck nach 1794 auch zeitweilig arbeitet.
1793 Tieck präsentiert sich erstmals bei der Berliner Akademieausstellung dem Publikum. Gezeigt werden ein "Gladiateur, in Thon nach [C.] Cousto[u]" und "Der Kopf des Antinous, nach der Antike". Der Katalog führt Tieck unter den Bildhauerschülern von Christian Friedrich Bettkober an (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1793:325.326).
1794 Zusammen mit seinem Bruder führt Tieck einen Haushalt. Tieck wird stark von der schriftstellerischen Tätigkeit seines Bruders beeinflusst, u. a. verfasst er eigene Texte. "Nahezu erotische Freundschaftsbeziehung" zu Wilhelm Heinrich Wackenroder, an den er bis 1798 zahlreiche Briefe schreibt, die vor allem Reise- und Galerieberichte beinhalteten und Wackenroder als Zuarbeit zu seiner literarischen Tätigkeit dienen sollten. (Manz, 1995: S. 22) Außerdem Freundschaft zu Rahel Levin und Wilhelm von Humboldt. Tieck liest die Schriften Johann Joachim Winckelmanns und Friedrich Schillers "Laokoon". Bei der Berliner Akademieausstellung wird das Relief "Ulysses in der Unterwelt (Odyssee 11. Gesang)" gezeigt, das Tieck nach der Vorlage eines Kupferstichs des französischen Künstlers Edmé Bouchardon angefertigt hatte (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1794:268).
Kopie des "Borghesischen Fechters". Tieck wird für diese Arbeit mit der Preismedaille der Berliner Akademie ausgezeichnet. Relief nach Edmé Bouchardon, "Ulysses in der Unterwelt".
1795 Gipsrelief "Mars und Amor". Die Arbeit entsteht anlässlich eines Wettbewerbs, den Friedrich Wilhelm II ausschreibt (Ausschreibungstext in Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd., 1795:234). Die unter Mithilfe Gottfried Schadows entstandene Arbeit bringt Tieck den Preis und das Reisestipendium nach Italien ein (Maaz, 1995, S. 255).
1796 Vom 13. Oktober bis 11. November Reise nach Dresden. Dort Besuch der Kunstsammlung Anton Raphael Mengs. In der Dresdener Akademie der Künste modeliert Tieck (erstmals?) nach dem Leben. Portraitrelief seiner Geschwister Sophie und Ludwig (heute in SMB Alte Nationalgalerie SPKB, Inv.-Nr. B I 525) (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg).
1797 Im Juni Aufbruch zur Italienreise. seine Reise führt Tieck über Dresden nach Wien. Kontakt zu den Gebrüder Humboldt sowie zur Familie Körner. Vom 22. Juli bis 10. Oktober Aufenthalt in Wien, dort Zusammentreffen mit dem Maler Heinrich Friedrich Füger. Tieck bricht seine Reise nach Italien ab und beschließt stattdessen, zusammen mit den Gebrüdern Humboldt nach Paris zu gehen. Während seiner Reise treibt er ein intensives Studium altdeutscher, altniederländischer und italienischer Gemälde und antiker Skulpturen. Aufgrund vonPaßformalitäten kommt es im November zu längeren Aufenthalten in Straßburg und Raststatt. Um den 20. 12. 1797 Weiterreise. Abfällige Urteile über Pigalle (welchen?), Antonio Canova und Alexander Trippel. Weiterreise über Zürich, Basel nach Paris. Im Oktober Ankunft in Paris. Tieck reist zusammen mit Wilhelm von Burgsdorff sowie Wilhelm und Caroline von Humboldt (Becker, S. 402, Anmerk. 653).
1798 Am 14. Januar Einschreibung an der Pariser Akademie, als Bürge wird der belgische Maler Piat Joseph Sauvage angegeben. Tieck ist vom Sommersemester 1798 bis zum Sommersemester 1799 eingeschrieben und arbeitet im Modellsaal der Akademie (Becker, S. 348). Im März Bewerbung um den Großen Rompreis, obwohl dieser nicht an Ausländer vergeben wird. Den ersten Versuch mit der Aufgabe "Tod des Timophanes" besteht er und wird zum zweiten Versuch zugelassen (Becker, S. 402, Anmerk. 658).
Über Wilhelm von Humboldt nimmt Tieck Kontakt zu dem Bildhauer Augustin Pajou auf, der beide durch die Pariser Museen führt. Im August arbeitet Tieck im Atelier von Jacques-Louis David, von dem er auch Unterricht in den Grundlagen der Malerei erhält (Becker, S. 348). Zu seine Mitstudenten gehören u. a. Konrad Schweickle, Gottlieb Schick, Lorenzo Bartolini. Außerdem unterhält Tieck Beziehungen zu August Wilhelm Schlegel und zu dem Diplomaten und Dichter Karl Gustav Brinkmann.
Tieck fertigt eine Zeichnung nach Raffaels "Madonna della Sedia", die zwischen 1797 und 1815 in Paris ausgestellt wird, an. Athanasius Raczynski schreibt 1841 in seinem Buch "De l'Arte en Allemagne, et des révolutions qu'il a subis", daß sich das Bild in Schloß Tegel befände. (Becker, S. 403, Anmerk. 660)
1799 Im März erneute Bewerbung um den Großen Rompreis. Das Thema zum ersten Versuch "Schwur, den Tod der Lucretia zu rächen" besteht Tieck und wird mit 13 von 16 Stimmen zum zweiten Versuch zugelassen. Sein zweiter Versuch, "une figure peinte ou modelée", wird ebenfalls zugelassen. (Becker, S. 402, Anmerk. 658) Am 13. Juni erhält Tieck den 2. Quartalspreis. Der erste Preis wird nicht vergeben. (Becker, S. 348)
1800 Erneute Bewerbung um den Großen Rompreis. Das Thema zum ersten Versuch "Die Abgeordneten des Senats überreichen Cincinnatus das Dekret, das ihn zum Konsul beruft, da er ausgeht, sein Feld zu ackern". Der zweite Versuch wird ebenfalls angenommen. Am 4. Oktober erhält er zusammen mit einem gewissen Norblin (möglicherweise ein Sohn des in Polen arbeitenden Norblin de la Gourdaine) für sein Relief "Priamus zu Füßen Achilles" den zweiten Preis. Der erste Preis wurde erneut nicht vergeben. Beide Arbeiten werden von Charles Paul Landon in "Annales du Musée et de l'Ecole moderne des Beaux-Art" als Umrißstich abgebildet. Landon schreibt dazu: "Le dessin de celui-ci [= Tieck] ne manque pas de caratère, mais peut-être trouvera-t-on moins de légerté, moins de souplesse dans les formes, moins d'abandon dans la figure de Priam [...]." (Becker, S. 402, Anmerk. 658) Der im November von Tieck gestellte Antrag um Verlängerung seines preußischen Stipendiums wird trotz Befürwortung Schadows abgelehnt.
1801 Erneute Bewerbung um den Großen Rompreis. Das Thema zum ersten Versuch "Hektor fleht die Götter um Ruhm für den kleinen Astyanax und nimmt Abschied von Andromache" wird mit 10 Stimmen von 16 angenommen. (Becker, S. 402, Anmerk. 658). Im August nach mehrmaliger Verzögerung Rückkehr nach Deutschland. Ab September wohnt Tieck in der Wohnung des Architekten Ludwig Catel. Kontakt zu Johann Wolfgang von Goethe, dessen Büste in dieser Zeit entsteht. Zwischen September und November mehrere längere Ausflüge nach Jena, wo er Kontakt zum Kreis der Frühromantiker um Schlegel, Schelling und Fichte hat. Tieck finanziert sich durch die Anfertigung zahlreicher Bildnisbüsten. Rückkehr nach Weimar geplant, Aufträge für das dortige Schloß sind bereits vereinbart.
1802 Der Auftrag zu einer Büste der Königin Luise von Preußen kommt nicht zustande, Tieck führt jedoch mehrere andere Büsten aus. Am 15. April stirbt Tiecks Mutter, am 24. April der Vater. Die Depressionen der Schwester verschieben die Rückkehr nach Weimar. Erst Mitte Juni kehrt Tieck nach Weimar über Leipzig und Jena zurück. Tieck unterhält in Weimar ein Atelier. Im Sommer Arbeit an den Reliefs des Weimarer Schlosses (im Treppenhaus). Aufträge zu mehreren Bildnisbüsten von Herzog Karl August, darunter diejenige Wielands, die schließlich durch Johann Gottfried Schadow ausgeführt wird. Nach achtjähriger Unterbrechung zeigt Tieck erstmals wieder Arbeiten bei der Berliner Akademieausstellung. Der Öffentlichkeit werden die Büsten Goethes, der Madame Unzelmann und der Gräfin Voß präsentiert. Die beiden letzten Arbeiten werden von dem Katalog unter den nachgereichten Arbeiten geführt (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1802:278.447.448). Im Dezember Aufenthalt in Berlin. Versuch über Karl August von Hardenberg, ein Stipendium für einen Italien-Aufenthalt zu bekommen. Trotz Befürwortens Wilhelm von Humboldts wird das Stipendium anderweitig vergeben.
1803 Tieck unterhält Beziehungen zu Charlotte von Ahlefeld, die ihm beachtlichen Summen an Geld leiht, wahrscheinlich für den Lebensunterhalt von Tiecks Schwester. Ab Oktober plant Tieck erneut eine Reise nach Italien. Diese Pläne bleiben bis ins Folgejahr bestehen, ein Brief Charlotte von Ahlefeld vom 9. März 1804 spricht das Thema immer noch an. (Trainer, 1999, S. 127) In einem Brief vom 2. September hält Charlotte von Ahlefeld fest: "Er [= Johann Friedrich Unger] behauptete Du wärest sehr absprechend in Deinen Urtheilen, denn Du hättest hier ganz dreist behauptet, daß die Berliner gar keinen Kunstsinn hätten." (Trainer, 1999, 27) Gipsbüste von Clemens von Brentano (heute in SMB Alte Nationalgalerie SPKB, Inv.-Nr. B I 521) (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg).
1804 Da Tieck weiterhin den Lebensunterhalt seiner Schwester finanzieren muss, werden die Pläne der Italienreise erneut verworfen. Statt den Einladungen Schlegels nach Italien oder Anne Louise Germaine de Staël nach Coppet zu folgen, übernimmt er neuerlich Aufträge in Weimar. Vermutlich 1804 ernennt Karl August von Sachsen-Weimar Tieck zum Professor (an der Dresdener Akademie der Künste?).
1805 Zwischen Februar und März erneuter Berlinaufenthalt. Erneute Bemühungen um ein Reisestipendium. Im Juni kurze Rückkehr nach Weimar. Abreise nach Italien, trotz ungewisser Finanzierung. Offenbar war Tiecks Schwester aber bereits im November des Vorjahres nach Südeuropa (wohin?) gereits. Am 5. Juni Aufenthalt in Nürnberg, Mitte Juni in München, hier Zusammentreffen mit den Gebrüdern Riepenhausen, Rumohr und dem Bruder Ludwig. Am 2. Juli gemeinsame Abreise nach Italien, die Route führt durch Tirol, Verona, Bologna, Florenz (hier Besuch bei Hackert), Ankunft am 2. August in Rom. Begeisterte Äußerungen über die Werke Giulio Romanos, Giottos und Cimabues. In Rom Kontakt zu zahlreichen Künstlern, u. a. Plattner, Heinrich Keller, Maler Müller - Schlegel ist bereits abgereist. In Rom portraitiert Tieck Alexander von Humboldt, die Marmorbüste befindet sich heute in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (Inv.-Nr. ?) (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg). Eine weitere Marmorfassung dieser Büste von 1818. Schriftstellerische Tätigkeit, die sich vor allem gegen Canova richtet. Am 4. Oktober Abreise aus Rom. Zwischen Oktober und März 1809 in Coppet und Genf zu Gast bei Anne Louise Germaine de Staël, wo er auch Schlegel trifft. Begegnung mit Zacharias Werner und anderen Gästen des Hauses.
1808 Nach wiederholter längerer Unterbrechung ist Tieck in der Berliner Ausstellung mit einer Gipsbüste des Philosophen Johann Gottfried von Herder vertreten. Der Ausstellungskatalog führt ihn erstmals unter den Professores des Akademie (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1808:218). Oktober 1808 bis März 1809: Aufenthalte in Coppet und Genf. Tieck ist zu Gast bei Madame de Staël, wo zur gleichen Zeit auch August Wilhelm Schlegel weilt. Dort auch Begegnung mit dem Dichter Zacharias Werner.
1809 Tieck und Schlegel veröffentlichen gemeinsam einen Aufsatz über die Kunstszene in Rom, der Schwerpunkt liegt bei Schicks Bildern. Anfang April Abreise von Genf nach München, wo Tieck sich altdeutsche Gemälde ansehen und seinen Bruder treffen will (Ankunft Mitte April). Begegnung mit dem bayerischen Kronprinzen Ludwig, der ihm mehrer Aufträge für Portraitbüsten erteilt. Außerdem Kontakt zu Schelling, Rumohr, Jacobi, Betina Brentano. Tieck verschuldet sich erneut, diesmal zu Gunsten seines Bruders, später wird daraus ein juristischer Streit entstehen.
Gipsbüste von Friedrich Heinrich Jacobi, heute in SMB Alte Nationalgalerie SPKB (Inv.-Nr. G 44) (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg). Marmorbüste von Schelling, heute in SMB Alte Nationalgalerie SPKB (Inv.-Nr. B I 627) (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg).
Im Oktober Reise nach Salzburg.
1810 Im März plant Tieck eine erneute Reise nach Italien. Am 7. April Aufenthalt in Stuttgart, dort Begegnung mit Dannecker, dessen "Ariadne" er lobend erwähnt. Im Sommer Aufenthalt in Zürich, Schulden halten ihn hier bis Anfang 1812 fest.
1811 Aufenthalt in der Schweiz. Hier entstehen Bildnisse von Albertine de Staël, Tochter der Madame de Staël. Darunter befindet sich eine Zeichnung mit einem Idealbildnis Albertine de Staëls als Harfenspielerin nach dem Typus der Heiligen Cäcilia von Dominichino, das sich ehemals im Musée Napoleon befand. (Becker, S. 403, Anmerk. 663)
Nach 1811 Zusammen mit Karl Friedrich Schinkel Grabmal für die Fürstin Christiane Charlotte Sophie von Osten-Sacken auf dem Friedhof an der Bergmannstraße in Berlin-Kreuzberg (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg).
1812 Am 2. Mai Abreise nach Italien über Thun, Brienz, Luzern, Vierwaldstätter See nach Mailand. Unterwegs Recherchen für die vom Kronprinz Ludwig bestellten (Walhalla-)Büsten. Am 25. Mai Ankunft in Carrara. Tieck wohnt bei Lorenzo Bartolini. Er hat erneut finanzielle Schwierigkeiten. Im Anhang des Ausstellungskataloges der Berliner Akademie finden sich unter den nachgereichten Arbeiten zwei "Brustbilder, in Gyps" von Tieck, der sich inzwischen in München befindet (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1812:614.615).
1813 Tieck wohnt nun bei Daniel Christian Rauch.
1815 Tieck bemüht sich um eine Anstellung an der Berliner Akademie der Künste, bleibt jedoch erfolglos. Seine Pläne, nach Berlin überzusiedeln bleiben bis 1819 ununterbrochen bestehen. Von Dezember bis Februar 1816 Aufenthalt in Pisa, dort entstehen einige Arbeiten für Anne Louise Germaine de Staël.
1816 Im April Aufenthalt in Florenz. Tieck studiert hier zusammen mit Schlegel etruskische Kunst. Im August Aufenthalt zusammen mit Rauch in Lucca, Pisa und Livorno.
1817 Im Januar zusammen mit Rauch Reise nach Florenz. Dort Zusammentreffen mit Aloys Hirt und Gustav Adolf Wilhelm Graf von Ingenheim.
1818 Für seine geplante Skulpturenwerkstatt in Berlin beschafft Tieck sich Marmorblöcke, versorgt aber gleichzeitig auch Johann Heinrich Dannecker und Rudolf Schadow mit Carrara-Marmor. Tieck lehnt eine Berufung nach Düsseldorf ab. 23. April: Bronzebüste von Christian Daniel Rauch. In der SMB Alte Nationalgalerie SPKB ein Bronzegußdieser Büste aus der Werkstatt Heinrich Hopfgartens (Inv.-Nr. B II 96) (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg). Zwischen 1818-1827 entsteht eine weitere Fassung der Büste in Marmor (heute in SMB Alte Nationalgalerie SPKB, Inv.-Nr. B II 100) (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg).
1819 Am 5. Januar wird "der Bildhauer und Tieck zum ordentlichen Mitglied der Berliner Akademie der Künste ernannt" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1820:X). Am 29. April Ankunft in Berlin. Dort gemeinsame Werkstatt mit Rauch. Ernennung zum Professor der Akademie der Künste. Wohnung im Königlichen Lagerhaus in der Klosterstraße.
Zwischen 1819 und 1820 erhält Tieck einen Ruf an die Akademie der Künste in Dresden, den er jedoch ablehnt.
Portraitbüste Karl Friedrich Schinkels aus Marmor, heute in SMB Alte Nationalgalerie SPKB (Inv.-Nr. B II 72). Eine weitere Fassung in Biskuit-Porzellan aus dem selben Jahr (heute in Schloß Charlottenburg, Inv.-Nr. ?) (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg).
1820 Im August Reise nach Jena und Weimar. Zusammen mit Johann Gottfried Niedlich wird Tieck Lehrer "zum Unterrichte im Zeichnen der Ornamente [...] für die remunerirten Eleven der Akademie [der Künste]" ernannt. (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1820:VI). Bei der diesjährigen Akademieausstellung werden sieben Arbeiten von Tieck gezeigt: "Ein Medaillon in Marmor auf einem Fuß. Die Vorderseite: Bildniß eines Mannes. Die Rückseite: Ein etrurischer Genius, Relief", eine "Portraitbüste, nach der Natur, in Gyps", "Ein großer Adler; in Gyps", "Ein Pferdekopf; Studium nach der Natur", das Gipsrelief "Pegasus" und zwei ebenfalls aus Gips bestehende Modelle, die den Sohn und die Tochter der Niobe aus dem Relief im vorderen Tympanum des neuen Schauspielhauses in Berlin zeigen (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1820:241-247).
18.-21. Augugst: Sogenannte "a-tempo-Büste" von Johann Wolfgang von Goethe (heute in SMB Alte Nationalgalerie SPKB, Inv.-Nr. NG 4/93) (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg).
Gipsbüste von Johann Wolfgang von Goethe (heute im Goethe-Nationalmuseum, Weimar, Inv.-Nr. ?) (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg)
1820/1822 Tieck wird zum Mitglied des Senats der Berliner Akademie der Künste ernannt (vgl. Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1822:334f.).
1821 Reise nach Kassel.
Gipsbüste des Arztes und Apothekers Ernst Ludwig Heim (heute im SMB Alte Nationalgalerie SPKB, Inv.-Nr. B II 30) (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg). Die Büste wurde 1821/22 von den Gebrüdern Krebs in Bronze gegossen und von Coué zisiliert.
1822 Ab 1822 nur noch wenige Kontakte zur Berliner Gesellschaft (warum?). Krankheit.
Als Gegenstück zu Christian Daniel Rauchs Kandelaber fertigt Tieck einen ebensolchen an. Die neun Fuß hohe Arbeit aus Marmor ist für den Grafen La Roche Jaquelin bestimmt und wird bei der Akademieausstellung dem Publikum präsentiert (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1822:320.334). Weiterhin zeigt Tieck die beiden Bronzebüsten mit dem Portrait des Geheimen Oberbaurates Karl Friedrich Schinkel, gegossen von Francois Lequine und zisiliert von Coué, sowie des Geheimen Rates und Doktor Ernst Ludwig Heim, gegossen von den Gebrüdern [Lequine??] und ebenfalls von Coué zisiliert. Unter den Gipsarbeiten führt der Katalog folgende an: "Bacchus und Ariadne auf einem Wagen von Centauren gezogen", "Pluto und Proserpina", "Helios mit den Sonnenrossen steigt über das Meer herauf", alle drei Reliefe sind Modelle für das Neue Schauspielhaus, sowie eine "Büste des Herrn Grafen von Gneisenau, nach der Natur", "Zwei Medaillon-Bildnisse, nach der Natur" und das 5 Fuß 6 Zoll hohe Relief "Ein Genius", das später in Eisen gegossen werden sollte und im Auftrag der Fürstin Radziwil auf dem Schlachtfeld von Saalfelde als Denkmal für den Prinzen Ludwig Ferdinand von Preußen errichtet wurde (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1822:335-343).
Gipsbüste von Jens Jacob Berzelius, heute in SMB Alte Nationalgalerie SPKB (Inv.-Nr. G 69) (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg).
1823 Tieck wohnt nicht mehr mit Rauch zusammen. Noch 1823/24 werden Schulden abgezahlt, die er während des Rom-Aufenthaltes bei Maler Müller gemacht hat.
1824 Tieck ist im Berliner Kunstverein tätig. Otto Sigismund Runge wird ebenso wie Aloisio Lazzarini Tiecks Schüler. Der Katalog der diesjährigen Akademieausstellung nennt fünf Arbeiten Tiecks: "Die Büste Sr. Majestät des Königs, mit der Granitsäule, worauf sie steht, vom Steinmetzmeister Wimmel", "Die Büste des geheimen Oberbauraths Schinkel", "Die [Gips]Büste Ihrer Königl. Hoheit der Kronprinzessiin [sic!] nach dem Leben, um in Marmor ausgeführt zu werden, zur Ausschmückung des Elisabeth-Brunnens in Aachen", "Die sitzende [Gips]Statue Ifflands, in natürlicher Größe, zur Ausführung in Marmor für einen der Säle des Schauspielhauses zu Berlin" - die spätere Marmorausführung wird im "Vorsaal des großen Konzert-Saales aufgestellt [...] [und] ist ihm von Freunden und Verehrern seiner Kunst errichtet" - und "Thalos, oder die Erfindung der Säge; Relief-Modell einer Preis-Medaille für den Verein zur Beförderung des Gewerbefleißes in Preußen" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1824:356-360; 1828:XIII).
1824/1826 Bronze-Büste der Prinzessin Elisabeth von Preußen. (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg)
1825 Rauch fertigt eine Portraitbüste von Tieck in Gips an. Die Marmorfassung entsteht erst 1839 (heute in SMB Alte Nationalgalerie SPKB, Inv.-Nr. B I 2). Gipsskulptur Achill (heute im Humboldt-Museum Schloß Tegel) (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg). Im März Auftrag für mythologische Gipsfiguren, die im sogenannten Teesaal des Berliner Stadtschlosses aufgestellt werden sollten. Obwohl der Abgabetermin vertraglich auf den 14. Oktober festgelegt ist, zieht sich die Fertigstellung bis 1827 hin: Persephone (dat. 23. 11. 1826), Elektra (1827) (heute in SMB Alte Nationalgalerie SPKB, Inv.-Nr. G 295) (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg).
1826 Tieck reicht für die diesjährige Akademieausstellung folgende Arbeiten ein: "Zwei Kinder als Karyatiden ein Gesims tragend", eine "[Bronze]Büste Sr. Exzellenz des Feldmarschalls Grafen von Gneisenau", die von Christoph Heinrich Fischer gegossen und zilisiert wurde, und für den Potsdamer Lustgarten vorgesehen war. Außerdem präsentierte Tieck eine Reihe kleiner Gipsstatuetten in der Größe von 2 Fuß 7 Zoll, die zur Ausschmückung eines Zimmers vorgesehen waren: Psyche, Amor, Ulysses, Iphigenia am Opferaltar zu Aulis, Achilles, Theseus, Ariadne und Bacchus (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1826:603-612).
1828 Karl Reinhardt wird Tiecks Schüler. Die Chronik der Akademie verweist auf vier frühere Arbeiten Tiecks. Neben der Portraitbüste der Kronprinzessin und der Sitzstatue für Iffland wird noch auf eine sechs Fuß hohe Bronzestatue von Friedrich Wilhelm II. verwiesen, die von Johann Ludwig Heinrich Hopfgarten gegossen und in Neuruppin aufgestellt wurde. Außerdem spricht die Chronik noch von zwei "Pferdebändiger[n], die für den oberen Aufbau des Museums bestimmt" seien und in der Königlichen Gießerei in Eisen gegossen wurden (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1828:XIII). Bei der Akademieausstellung werden die Büsten der "Königl. Kammersängerin Madame Milder" und des "Kanzlers Dr. Niemeyer zu Halle gezeigt". Tieck reicht außerdem zwei Medaillons mit dem Portrait Alexander von Humboldts und des Geheimen Oberfinanzrates Beuth sowie eine Reihe sieben Zoll hoher Statuetten ein, die in den Gemächern der Kronprinzessin aufgestellt werden sollen: Proserpina, Hipollyta, Herkules, Omphale, Cassandra und Elektra (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1828:519-528). Marmornes Portraitrelief von Alexander von Humboldt (heute im Humboldt-Museum Schloß Tegel) (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg). Eine Ausführung in Biskuit-Porzellan befindet sich in der SMB Alte Nationalgalerie SPK (Inv.-Nr. B I 498) (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg).
1829 Gemeinsame Wohnung mit Felix Theodor Bernhardi.
Tieck ist zudem bis zum Folgejahr an der Restaurierung der
Sammlungsbestände für das 1830 eröffnete Museum beteiligt. Bereits
vorher hatte er Antiken restauriert. Am 23. August wird in Neuruppin die Bronzestatue Friedrich Wilhelms II. aufgestellt (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1830:833).
1830 Ernennung zum Direktor der Skulpturensammlung im Alten Museum Berlin. Tieck entwirft für die neuerrichtete Friedrichwerdersche Kirche in Berlin das Hauptportal, auf dem 20 Medaillons mit Engeln zu sehen sind. Das eisener Portal wird in der "neuen Berliner Eisengießerei" gegossen (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1830:XIV). Bei der Berliner Akademieausstellung zeigt Tieck das Gipsmodell für die Bronzestatue Friedrich Wilhelms II., eine Ausführung der 1828 gezeigten Büste Niemeyers (in Marmor?), die auf Befehl des Königs in der Universität zu Halle aufgestellt werden soll, ebenso die Büste der Madame Milder-Hauptmann, eine marmorne Kolossalbüste des bayerischen Königs für Walhalla, eine überlebensgroße Marmorstatue August Wilhelm Schlegels sowie die "Zwanzig Engelgestalten in Relief, zur Verzierung der in Eisen gegossenen Thüren der Werderschen Kirche". Der Katalog vermerkt zudem unter den nachgereichten Arbeiten im Anhang "ein Basrelief, Christuskopf nach Corregio", das von Bollgold zisiliert und in der Königlichen Eisengießerei gegossen wurde (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1830:833-838.1219).
1831 Tieck plant eine erneute Reise nach Italien, die er jedoch nicht antreten wird.
1832 Dem Publikum der Berliner Akademieausstellung präsentiert Tieck in diesem Jahr ein Gipsrelief mit einer Charitas, ein Marmorrelief, das ein Portrait von Knebels zeigt sowie eine Marmorbüste Rudolphs von Habsburg, die der bayerische König für Walhalla in Auftrag gegeben hatte. Der Katalog vermerkt außerdem, dass Tieck im Haus Prenzlauerstraße 31 ansässig ist (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1832:866-868).
Nach 1832 Grabmal für Ludwig Devrient auf dem Französischen Friedhof in Berlin-Mitte (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg).
1834 Am 26. Mai wird auf dem Berliner Invalidenfriedhof ein Monument des Generals Scharnhorst aufgestellt. Der von Schinkel entworfene auf zwei Pfeilern ruhende Sarkophag mit aufgesetzter Löwenstatue ist mit Reliefen von Tieck umgeben, deren Gipsmodelle bei der diesjährigen Akademieausstellung gezeigt werden: "Scharnhorst sucht die Victoria fest zu halten, welche aber mit dem Kranze entschwebt, und nur einen Lorbeerzweig in seiner Hand zurücklässt (Preuß. Eylau 1807)", "Scharnhorst in der Waffenschmiede (1813). Theil eines größeren Reliefs" und "Scharnhorst verwundet in den Armen seiner Begleiter (Groß-Görsch 1813). Theil eines größeren Reliefs". Außerdem reicht Tieck noch eine weiteres Relief Komos und den Musen ein, das ebenfalls für ein Grabmonument bestimmt ist, sowie mehrer nicht weiter spezifizierte "Bildnisse nach der Natur" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1834:968-972). (Dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg)
1835 Katalog der Werke della Robbia, Glasmalereien etc. im Druck.
1836 Reise nach Dresden. Johann Friedrich Drake porträtiert Tieck in Form eines Medaillons. Die Chronik der Berliner Akademie erwähnt, dass die Sammlung von Gipsabgüssen, durch Geschenke, die neben Daniel Christian Rauch auch Tieck gemacht wurden, wesentlich erweitert werden konnte (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1836:XII). Bei der diesjährigen Akademieausstellung werden eine kleine Christusstatuette in Gips, eine männliche Portraitbüste aus Marmor, ein Bildnis des Dichters Ludwig Tieck aus Gips, der Sängerin Schroeder-Devrient sowie des Bildhauers Pierre Jean David'Angers (ein Gemälde Christian Vogel von Vogelsteins, heute im Museum der Bildenden Künste in Leipzig, von 1834 zeigt Christian Friedrich Tieck und Ludwig Tieck in David d'Angers Atelier) und weitere durch den Katlog nicht spezifizierte Portraitbüsten (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1836:1151-1156).
1838 Bei der diesjährigen Akademieausstellung werden sechs Büsten von Tieck gezeigt (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1838:996-1001).
1839 "Am 23. März wurde demgemäß der Direktor der Skulpturen-Gallerie des Königl. Museums, Professor Friedrich Tieck, zum Vice-Direktor der Akademie auf ein Jahr gewählt, und diese Wahl von seiner Majestät dem Könige mittelst Allerhöchster Kabinets-Ordre vom 15. April d. J. bestätigt." (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1839:VII). Für die Akademieausstellung reicht Tieck zwei Arbeiten ein: "Ein kleines Relief, zu einem Grabmale bestimmt, Modell in Gyps" und "Eine Bildnißbüste, nach dem Tode des dargestellten modellirt; in Gyps" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1839:1049.1050).
Bis 1840: Grabdenkmal für die Gräfin Marianne Itzenplitz auf dem Friedhof von Cunersdorf (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg).
1840 Laut Chronik der Berliner Akademie nimmt Tieck am 2. November an den Feierlichkeiten zur Einführung der Reformation in Berlin teil (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1840:VI). Für die diesjährige Ausstellung reicht Tieck zwei Reliefe (vermutlich die zum Grabmal der Marianne Itzenplitz gehörigen Portraitreliefe) und drei Büsten ein (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1840:1001-1005).
Bronzierte Gipsbüste von Karl Christoph Albert Heinrich von Kamptz, heute in SMB Alte Nationalgalerie SPKB (Inv.-Nr. G 216) (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg).
1841 Tieck wohnt bis Ende der 1840er Jahre in der Alexanderstraße, dann Umzug in die Oranienstraße. Anfang April übernimmt Tieck erneut das Amt des Vizedirektors der Akademie. Die einjährige Unterbrechung ist auf eine Reform der Verordnung zurückzuführen, nach der das Amt nach einem Jahr an eine andere Person wechseln muss (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1842:VIII).
1842 Bei der diesjährigen Akademieausstellung zeigt Tieck ein "Kleines Grabmonument einer Dame" aus Marmor, ein Marmorrelief, das zwei Portraits im Profil zeigt, sowie zwei Gipsbüsten (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1842:1475-1478).
1843 Tieck übernimmt im April wiederum für ein Jahr das Amt des Vizepräsidenten der Akademie (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1844:VIII).
1845 Tieck wird wiederholt zum Vizedirektor gewählt (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1846:XI).
1846 Am 29. Juni heiratet Tieck Maria Paetsch. Tieck erhofft sich davon ein nennenswertes Kapital, wird jedoch enttäuscht. Die Ehe wird zum Fiasko, die Beziehung zerbricht bald, ohne dass das Paar geschieden wird. Tieck kommt an die Grenzen des wirtschaftlichen Ruins. Der Katalog der diesjährigen Akademieausstellung nennt vier Arbeiten Tiecks: eine "Bildniß-Büste des verstorbenen Professors Solger in Marmor", eine "Bildniß-Statue des Landes-Ober-Baudirektors Schinkel in Marmor" sowie unter den nachgereichten Arbeiten im Anhang: eine Kreidezeichnung, die bereits 1811 von Tieck angefertigt worden war und ein harfespielendes Mädchen zeigt und die Sepiazeichnung "Hylas und die Nymphen" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1846:1130.1131.1631.1632).
1847 Marmorstatue von Karl Friedrich Schinkel, von Friedrich Wihelm IV. nach dessen Tod in Auftrag gegeben, zunächst an Rauch dann an Drake, schließlich an Tieck, der diese jedoch nicht vollenden wird. Nach seinem Tod übernimmt sein Werkstattsmitarbeiter Hermann Wittig die Fortführung der Arbeit (heute in SMB Alte Nationalgalerie SPKB, Inv.-Nr. B II 303) (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg).
1848 Tieck hat seit April wieder das Amt des Vizedirektors inne (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1850:XIII). Die zwei Fuß neun Zoll hohe Sitzfigur einer Muse und zwei unbenannte Bildnisse werden bei der diesjährigen Akademieausstellung gezeigt. Alle drei Arbeiten sind unter den nachgereichten Stücken verzeichnet (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1848:1721-1723).
1850 Der Katalog der Akademieausstellung führt unter den nachgereichten Arbeiten zwei Werke Tiecks an, die für die Treppenwangen des Königlichen Schauspielhauses vorgesehen sind: "Ein kolossaler Löwe mit einem Genius auf dem Rücken, der die Doppelflöte spielt" und "Ein kolossaler Panther, als Gegenstück, auf dessen Rücken ein Genius die Lyra spielend". Beide Arbeiten wurden von Christoph Heinrich Fischer gegossen. Außerdem wird ein "Modell der 9 Fuß hohen Statue des Copernicus für die Stadt Thorn bestimmt" genannt, an deren Ausarbeitung in Bronze Fischer zum Zeitpunkt der Ausstellung begriffen war. Alle drei Arbeiten konnten "wegen Umfang und Schwere" nicht in den Sälen der Akademie gezeigt werden (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1850:1287-1289).
1851 Am 12. Mai stirbt Tieck nach längerer Krankheit und wird 5 Tage später auf dem Luisenfriedhof an der Hasenhaide beerdigt. Der Ateliernachlaß bleibt fragmentarisch im Berliner Königlichen Museum. Die Briefe und anderen Schriften werden vernichtet oder zerstreut. Zarncke hält 1888 fest: "Ein handschriftlicher Nachlaß Tieck's existiert nicht, wie die Nachfragen bei seiner noch lebenden Witwe ergaben."
Christopher Drum
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- In der Staatsbibliothek Berlin Preußischer Kulturbesitz befindet sich ein Briefband mit Briefen von Charlotte Elisabeth Luise Wilhelmine von Ahlefeld an Christian Friedrich Tieck.
Literatur
Becker, Wolfgang: Paris und die deutsche Malerei. 1750-1840, München 1971. 507 S. (= Studien zur Kunst des neunzehnten Jahrhunderts, Bd. 10) Manz, Bernhard: Christian Friedrich Tieck (1776-1851) - Leben und Werk
unter besonderer Berücksichtigung seines Bildnisschaffens, Berlin 1995.
411 S. Ders.: Friedrich Tieck. Briefwechsel mit Goethe, Berlin 1997 Trainer, James (Hrsg.): Liebe und Trennung. Charlotte von Ahlefelds Briefe an Christian Friedrich Tieck, Bern u.a. 1999. (= Britische und Irische Studien zur deutschen Sprache und Literatur, Bd. 18)
Person: Christian Friedrich Tieck, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/563.