Lebenslauf:
  
  1749
  Am 17. November Geburt in Lübeck als Sohn einer
 Seidenkaufmannsfamilie.
 
 1767-1771
 Studium der Rechtswissenschaft, Literaturgeschichte, Geschichte und
 Sprachen in Göttingen. Bekanntschaft mit August Bürger und Ludwig Schlözer.
 
 
 1771 
 Tätigkeit am Marstallgericht in Lübeck. Mitarbeit an der von Friedrich
 Nicolai herausgegebenen "Allgemeinen Deutschen Bibliothek" und an den von
 Matthias Christian Sprengel in Rostock herausgegebenen "Erneuerten Berichten
 von Gelehrten Sachen". 
 
 1773 
 Tätigkeit am Pädagogikum in Bützow/ Mecklenburg als Lehrer der Geschichte,
 der Sprachen und der Schönen Wissenschaften. 
 
 1773 
 Promotion zum Dr. jur. 
 
 1777 
 Privatsekretär des Ministers Karl Abraham Freiherr von Zedlitz. 
 
 1781
 Hochzeit mit seiner Cousine Anna Dorothea, geborene Hake.
 
 1783 
 gründet er mit Friedrich Gedike die "Berlinische Monatsschrift" (1797 als
 "Berlinische Blätter" und 1799-1811 als "Neue Berlinische Monatsschrift"
 fortgesetzt). 
 
 1784 
 Ernennung Biesters zum 2. Bibliothekar an der Königlichen Bibliothek in
 Berlin durch Friedrich II. Später wird Biester 1. Bibliothekar. Dort
 arbeitet er zusammen mit Karl Phillip Buttmann an einer neuen Aufstellung
 der Bibliothek und vereinigt die fünf Abteilungen nach dem Muster der
 Dresdner Bibliothek. 
 
 1791 
 Nach dem Ausscheiden Gedikes führt Biester bis 1796 die Herausgabe der
 "Berlinischen Monatsschrift" weiter. Mitarbeiter sind unter anderem Immanuel
 Kant, Moses Mendelsohn, Justus Möser und die Gebrüder Humboldt. 
 
 1798 
 Ernennung zum Mitglied der Akademie der Wissenschaften, nachdem mehrere
 darauf hinzielende Anträge am Widerstand des Ministers Johann Christoph von
 Wöllner, der die Aufklärung und ihre Vertreter vehement bekämpft,
 gescheitert sind.
 
 1816
 Am 20. Februar stirbt Erich Biester im Alter von 66 Jahren in Berlin.
 
 
 Der Journalist und Publizist Johann Erich Biester ist einer der
 Hauptvertreter der Berliner Aufklärung. Als Herausgeber der "Berlinischen
 Monatsschrift", in seiner Position als Bibliothekar, als Mitglied der
 Akademie der Wissenschaften und des Montagclubs zählt er zu den profilierten
 Teilnehmern der aufgeklärten Gesellschaft Berlins. Der Theologe Johann
 Friedrich Abegg, der Berlin 1798 besucht, charakterisiert Biester wie folgt:
 "Biester ist ein etwas verwachsener, kleiner Mann, von bräunlicher
 Gesichtsfarbe, hat eine schöne Physiognomie, aber erscheint leicht ärgerlich
 zu werden, man merkt ihm aber leicht an, daß er in alle Tugenden des feinen
 Umgangs mit menschen eingeweiht ist. Jedenfalls mag es aber eher nöthig
 sein, gute Addr. an ihn zu haben, weil er keinen hohen Werth auf neue
 bekanntschaften zu legen scheint, da er soviele interessante ältere hat, und
 überhaupt kein weitherziger Mensch zu sein scheint" (Abegg 1887, S.
 284).
 
 Verwendete Literatur:
 
 Abegg, Johann Friedrich: Reise Tagebuch von 1798. Hrsg. von Walter
 und Jolanda Abegg. Frankfurt a.M.: Insel 1987
 
 
 
 
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