Johann Erich Biester

Lebensdaten

Genealogie

Genealogie:
Vater: Ernst August Biester, Seidenkaufmann, (?-1779) Mutter: Margarete Elisabeth, geborene Hake (1721-1750)

Biographie

Lebenslauf:
1749
Am 17. November Geburt in Lübeck als Sohn einer Seidenkaufmannsfamilie.

1767-1771

Studium der Rechtswissenschaft, Literaturgeschichte, Geschichte und Sprachen in Göttingen. Bekanntschaft mit August Bürger und Ludwig Schlözer.

1771
Tätigkeit am Marstallgericht in Lübeck. Mitarbeit an der von Friedrich Nicolai herausgegebenen "Allgemeinen Deutschen Bibliothek" und an den von Matthias Christian Sprengel in Rostock herausgegebenen "Erneuerten Berichten von Gelehrten Sachen".

1773
Tätigkeit am Pädagogikum in Bützow/ Mecklenburg als Lehrer der Geschichte, der Sprachen und der Schönen Wissenschaften.

1773

Promotion zum Dr. jur.

1777
Privatsekretär des Ministers Karl Abraham Freiherr von Zedlitz.

1781
Hochzeit mit seiner Cousine Anna Dorothea, geborene Hake.

1783

gründet er mit Friedrich Gedike die "Berlinische Monatsschrift" (1797 als "Berlinische Blätter" und 1799-1811 als "Neue Berlinische Monatsschrift" fortgesetzt).

1784
Ernennung Biesters zum 2. Bibliothekar an der Königlichen Bibliothek in Berlin durch Friedrich II. Später wird Biester 1. Bibliothekar. Dort arbeitet er zusammen mit Karl Phillip Buttmann an einer neuen Aufstellung der Bibliothek und vereinigt die fünf Abteilungen nach dem Muster der Dresdner Bibliothek.

1791
Nach dem Ausscheiden Gedikes führt Biester bis 1796 die Herausgabe der "Berlinischen Monatsschrift" weiter. Mitarbeiter sind unter anderem Immanuel Kant, Moses Mendelsohn, Justus Möser und die Gebrüder Humboldt.

1798
Ernennung zum Mitglied der Akademie der Wissenschaften, nachdem mehrere darauf hinzielende Anträge am Widerstand des Ministers Johann Christoph von Wöllner, der die Aufklärung und ihre Vertreter vehement bekämpft, gescheitert sind.

1816
Am 20. Februar stirbt Erich Biester im Alter von 66 Jahren in Berlin.


Der Journalist und Publizist Johann Erich Biester ist einer der Hauptvertreter der Berliner Aufklärung. Als Herausgeber der "Berlinischen Monatsschrift", in seiner Position als Bibliothekar, als Mitglied der Akademie der Wissenschaften und des Montagclubs zählt er zu den profilierten Teilnehmern der aufgeklärten Gesellschaft Berlins. Der Theologe Johann Friedrich Abegg, der Berlin 1798 besucht, charakterisiert Biester wie folgt: "Biester ist ein etwas verwachsener, kleiner Mann, von bräunlicher Gesichtsfarbe, hat eine schöne Physiognomie, aber erscheint leicht ärgerlich zu werden, man merkt ihm aber leicht an, daß er in alle Tugenden des feinen Umgangs mit menschen eingeweiht ist. Jedenfalls mag es aber eher nöthig sein, gute Addr. an ihn zu haben, weil er keinen hohen Werth auf neue bekanntschaften zu legen scheint, da er soviele interessante ältere hat, und überhaupt kein weitherziger Mensch zu sein scheint" (Abegg 1887, S. 284).

Verwendete Literatur:


Abegg, Johann Friedrich: Reise Tagebuch von 1798. Hrsg. von Walter und Jolanda Abegg. Frankfurt a.M.: Insel 1987




SH

Werke/Literatur

Register

Fachregister:
  • Bibliothekswesen
  • Zeitschriftenherausgeber
Institutionsregister:
  • Akademie der Wissenschaften
Gruppen/Vereinigungen-Register:
  • Montagsclub
  • (Geheime) Mittwochsgesellschaft

Quellen

Allgemeine Quellen:
NDB, Bd. 2, Berlin 1955, S. 234

Person: Johann Erich Biester, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/662.

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