1766 Ernst Adolph Eschke wird am 17. Dezember in Meißen geboren. Sein Vater ist Kreissteuereinnehmer in Meißen.
Erziehung durch Hauslehrer Magister Große, danach durch Uhle.
1778
als 12jähriger Besuch der königlichsächsischen Fürstenschule St. Afra in Meißen.
1780
unterrichtet mit 14 Jahren seine jüngeren Geschwister.
1782-85
Studiert Jura und Philosophie in Wittenberg.
1785-86
Studiert Jura und Philosophie in Leipzig; Mitarbeiter am Magazin zur Erfahrungsseelenkunde.
1786
Reise; u.a. Besuch des Taubstummeninstituts in Wien.
1787 lernt in Leipzig den Taubstummenlehrer Samuel Heinicke
kennen. Eschke besucht hier das erste deutsche Taubstummeninstitut,
dessen Gründer Heinicke ist.
Im gleichen Jahr heiratet die Eschke Heinickes Tochter Tochter Juliane
Caroline Tugendreich.
1788 auf Anraten des Schwiegervaters Umzug nach Berlin. Eschke arbeitet hier zunächst als privater Taubstummenlehrer.
Am 2.12. verfügt das Königliche Oberschulkollegium, daß Professor Ernst Adolf
Eschke mit dem privaten Unterricht von drei „taubstummen“ Kindern im Haus Linienstr. 110 beginnen kann.
Eschke stiftet und beründet
das Königlich Preußische Institut für Taubstumme in Berlin, an dem er als Professor und Direktor tätig ist. Die Anstalt wird schon bald nach
Schönhausen verlegt.
1791
Herausgeber der Zeitschrift "
Preußische Flora oder Taubstummenbüchlein
für Freunde und Freundinnen der Dichtkunst"
1798 Eschkes Privatinstitut wurde in den Stand eines
„Königlichen Taubstummeninstituts“ erhoben. Friedrich Wilhelm III.
kauft das Grundstück Linienstr. 85 und überläßt
es Eschke zur kostenlosen Nutzung als „Königliches Taubstummeninstitut
zu Berlin“.
1803
Eschke wird von der galvanischen Societät in Paris als korrespondierendes Mitglied aufgenommen.
1806Eschke lehnt einen Ruf nach Petersburg ab und wird vom König mit 100 Friedrichsd'or für seine Treue zu Berlin belohnt.
seit 1808
Kgl. Preuß. Oberschulrat in Berlin.
1811 Eschke stirbt am 17. Juli in seinem 45. Lebensjahr in Berlin.
„Die Welt zu erkennen, Denken als Vergnügen genießen: Diese
Möglichkeiten sollten wie jedem anderen Menschen auch einem Taubstummen
offen stehen!“ (Eschke)
Ernst Adolf Eschke, der Begründer des Königlichen Taubstummeninstituts
in Berlin, studierte Jura und Philosophie in Wittenberg und Leipzig.
Sein verstärktes Interesse jedoch galt neben der Philosophie der
Pädagogik und der Psychologie sowie dem
Studium alter Schriften. Eschke wurde zum Anhänger der philanthropischen
Bewegung, in welcher der behinderte Mensch erstmals im Mittelpunkt steht.
Eschkes Auseinandersetzung mit Taubstummen begann 1786 in Wien, wo der
das Taubstummeninstitut besuchte. Ein Jahr später lernte er in Leipzig
Heinicke kennen. Dieser hatte in Leipzig das erste deutsche
Taubstummeninstitut gegründet. Neben seiner Bekanntschaft zu Heinicke,
dessen Tochter Eschke heiratete, pflegte dieser Kontakt zu Abbé de
l’Epée, dem Gründer des Taubstummeninstituts in Paris. In seinem
Unterricht verfolgte Eschke weniger die mehrheitlich orale Methode
Heinickes als vielmehr eine Methode, die auch der Gebärdensprache mehr
Raum gab. Diese anerkannte er als Muttersprache der Gehörlosen
und verwendete sie selbstverständlich im Unterricht.
Über seine Tätigkeit als Taubstummenlehrer hinaus war Eschke als
Schriftsteller tätig. Er verfaßte mehr als 120 Aufsätze sowie mehrere
Bücher. Darunter befinden sich sowohl Beobachtungen über Taubstumme,
als auch Gedichte, Schauspiele und Romane.
Eschke starb 1811 in Berlin und wurde auf dem Friedhof der Berliner
Sophien-Gemeinde begraben.
Quelle:
INSTITUTION Das Königliche Taubstummeninstitut in Berlin bis 1840 ... auf:
www2.hu-berlin.de/.../struktur/studium/materialien/histor_wegweiser/histor_berlin_s2.pdf -