Karl Friedrich Hagemann

Lebensdaten

Nachname:
Hagemann
Vorname:
Karl Friedrich
Geburtsdatum:
1773
Geburtsort:
Berlin
Geschlecht:
männlich
Todesdatum:
25.02.1806
Sterbeort:
Berlin
Beruf(e):
  • Bildhauer

Biographie

Lebenslauf:
1773
Carl Friedrich Hagemann wird als Sohn eines Unteroffiziers in Berlin geboren. Seine Schwester verheiratete sich mit dem Kunsthändler Rittner (Schadow, Kunstwerke und Kunstansichten, hg. Götz Eckardt, S. 60).

Arbeitete als Gehilfe im Atelier Tassaerts. Schüler von Conrad Nicolaus Boy, anschließend Schüler und dann Gehilfe von Johann Gottfried Schadow.

1793
Erhält den Auftrag die"schönsten Gipssachen in Potsdam" für die Sammlung der Akademie abzuformen. (Protokoll Senat der AdK)

Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Ein Diskobol, nach der Antike kopirt" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1793:320).

1794
Erhält Aufträge für Kopien nach Skulpturen der kgl. Sammlungen für die Akademie und die KPM. Die Auswahl der Skulpturen trifft Schadow. Soll vom "Enrollement" im v. Braunschen Regiment befreit werden. (Protokoll Senat der AdK)

Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Der Vatikanische Apoll", "Die mediceische Venus", "Ein Ajax Kopf. Sämmtlich nach Antiken kopirt" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1794:340-342).

1795
Erhält im Januar die Erlaubnis den "kleinen Antinous" zu kopieren. (Protokoll Senat der AdK)

Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Antinous nach der Antike, in Gips" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1795:269).

1797
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Ein schlafender Endymion; in Marmor", "Büste des verstorbenen Hrn. Director B. Rode in Gips", "Die Hygiea und", "Der Äsculap; beide nach Antiken kopirt" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1797:270-273).

1798
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Eine Gruppe. Bachus und Pomona" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1798:237).

1799
Wird auf Wunsch Schadows zum Nachfolger Claude Goussauts in der Hofbildhauerwerkstatt ernannt.

1800
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Ein schlafender Jüngling als Pendant zu dem schlafenden Mädchen, von Herrn Schadow, in Gips", "Zwei weibliche Büsten" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1800:203.204).
Der Katalog bezeichnet Hagemann als "königl. pensionirtem Bildhauer".

1801
Mitglied der Akademie der Künste. Reist am 7.1.1801 nach Königsberg, wo ihm Kant für eine Büste Modell saß. Der Entwurf wurde auf der Akademieausstellung 1802 gezeigt. Die Marmorausführung 1804 der Universität Königsberg übergeben (Verbleib unbekannt?). Eine zweite Ausführung ist heute im Besitz der Hamburger Kunsthalle.

1802
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Liegende Figur in Marmor, eine Najade mit einer Perlmuschel spielend", "Das Modell in Gips von Immanuel Kant, in Königsberg nach dem Leben modellirt und für eine Gesellschaft von Verehrern des Weltweisen daselbst in Marmor ausgeführt, und ein zweitesmal für Herrn von Heß in Hamburg", "Büste des Professors Feßler", "Des Professor Marcus Hertz" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1802:274-277).

1802 bis 1803

Auf Schadows Vorschlag erhält Hagemann eine finanzielle Unterstützung der Akademie für eine einjährige Reise nach Rom, Rückweg über Frankreich. Schickt Kunstnachrichten aus Rom an Schadow, der sie am 5.2.1803 auf einer Senatssitzung der Akademie verliest. (Protokoll Senat der AdK)

1804
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"In Marmor: eine liegende Bacchantin mit Schaale und Gießkanne", "Von erhobner Arbeit in Gips: Perikles als Beschützer der Künste. Vor ihm sitzt Polygnot, die Schlacht von Marathon malend. Phidias zeigt das Modell der großen Minerva, und Jetinus den Riß zum Parthenon", "Alexander als Beschützer der Künste, vor ihm Lysippus mit dem Bilde des Alexander zu Pferde. Apelles dessen Bild auf der Tafel zeichnend, und Dinocrates, der Architekt, der als Herkules gekleidet, sein Projekt, den Berg Athos zu einer Statue um zu bilden, und ihr die Stadt Alexandrien in die Hand zu geben, vorzeigt" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1804:239-241).

1806
Hagemann stirbt am 25. Februar in Berlin. Er hinterläßt eine Witwe.
Am 1. März veröffentlicht die Haude- und Spenersche Zeitung auf der Titelseite einen kurzen Nachruf.

Schadow nannte Hagemann in seinen Erinnerungen "ein Genie von unbändig rohem Naturell [...] Die Reisen nach Italien und Frankreich änderten nicht seine Sitten: in seinen Arbeiten war jedoch hiervon keine Spur, vielmehr eine seltene Zartheit des Gefühls wahrzunehmen. Die liegende Najade im Eckzimmer von Königs Palais allhier ist sein Werk, und wurde er bald nachdem ein Opfer seiner Lebensweise. Marschall Berthier, der dies Palais 1807 [eigentlich 1806] bewohnte, ließ das Figürchen nach Frankreich schaffen, von wo es jedoch wieder zurückgeholt wurde." (Schadow, Kunstwerke und Kunstansichten, hg. Götz Eckardt, Bd. 1, S. 60 und Bd. 2, S. 446f.).

1797 entstand der „Schlafende Endymion“ in Marmor, 1802 eine 'liegende Najade mit einer Perlmuschel spielend', 1804 eine 'liegende Bacchantin mit Schale und Gießkanne'. Auf den Akademieausstellungen in Berlin 1793-95 zeigte er Kopien nach Antiken, 1797, 1798, 1800, 1802, 1804 auch selbständige Werke: mythologische Figuren und Porträtbüsten.

CS

Werke/Literatur

Auswahlbibliographie Sekundärliteratur:

Register

Fachregister:
  • Bildende Kunst
Institutionsregister:
  • Akademie der Künste
Gruppen/Vereinigungen-Register:
  • Humanitätsgesellschaft

Person: Karl Friedrich Hagemann, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/781.

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