Johann Eduard Wolff

Lebensdaten

Nachname:
Wolff
Vorname:
Johann Eduard
Geburtsdatum:
27.11.1786
Geburtsort:
Königsberg
Geschlecht:
männlich
Todesdatum:
06.09.1868
Sterbeort:
Berlin
Beruf(e):
  • Maler
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Biographie

Lebenslauf:
1786
Am 27. November wird Johann Eduard Wolff in Königsberg (heute Kaliningrad) geboren.

1800
Ankunft in Berlin, dort Schüler an der Akademie der Künste.

1804
Wolff ist erstmalig bei der Berliner Akademieausstellung vertreten und zeigt insgesamt fünf Arbeiten: "Remus schlafend als Kind, nach Carl Maratti", "Eine Gewandgruppe aus der Sündfluth, nach Dominichino mit schwarzer Kreide gezeichnet und mit Weiß gehöht", "Ein Akt. Ein Mensch, welcher sich auf einen Felsen zu retten sucht", "Ein Akt aus demselben Bilde, in derselben Manier gezeichnet" sowie "Ein Porträt in Oel gemalt, nach van Dyk" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1804:352-356.

1805
Im August Aufenthalt in Paris. Wolff schreibt sich dort am 13. August an der Academie Royale ein und ist unter anderem Schüler von Antoine-Jean Gros und Jacques-Louis David (nach Rohde, 1933, S. 162 geht Wolff erst 1808 nach Paris; Gläser, 1932, S. 132 setzt den Aufenthalt in Paris zwischen 1805 und 1818 an).

1806
Wolff arbeitet im Sommersemester im Modellsaal der Academie Royale. (Becker, S. 353)

1807
Wolff fertigt die Zeichnung (?) "Zusammenkunft der Kaiser Napoleon und Alexander und des Königs Friedrich Wilhelm III. zu Tilsit auf dem Pavillon im Niemen am 26. Juni 1807" an, die von Heinrich Jügel gestochen wird. Der Stich wird im "Journal des Luxus und der Moden" besprochen (Nr. 23, Januar 1808). (Becker, S. 411, Anmerk. 907)

1812
Wolffs Name findet sich erneut in den Listen der Academie Royale. Während des Sommersemesters arbeitet er erneut im Modellsaal. (Becker, S. 353)

1815
Wolff unterricht Elisabeth von Staegemann und ihre Kinder Hedwig und August im Zeichnen. "Er ist sehr teuer, aber sehr gut, und er gibt drei Stunden für eine." (Brief von Hedwig Stegemann, zit. nach Becker, S. 410f., Anmerk. 903) Hedwig von Staegemann wird zusätzlich von Wilhelm Hensel unterrichtet. (Becker, S. 424, Anmerk. 1252)

Im selben Jahr fertigt Wolff ein Brustbild der Hedwig von Staegemann im raffael'schem Kostüm an. (Abb. in Abeken, Heinrich: Hedwig von Olfers, geb. von Staegemann. 1799-1891. Ein Lebenslauf, Berlin 1908-14: 1. Bd., S. 381, 368 Taf.; Becker, S. 411, Anmerk. 908)

1816
Bei der Akademieausstellung werden vier Arbeiten Wolffs gezeigt: Das Ölgemälde "Der blinde Tobias, in dem Augenblick als ihm sein von der Reise zurückgekehrter Sohn, von einem Engel wunderbar geleitet, die heilende Salbe darbietet" sowie drei weitere Portraits, die durch den Katalog nicht genauer bezeichnet sind (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1816:113-115).

1818
Wolff kehrt nach Berlin zurück (Rohde, 1933, S. 162).
Der Katalog der Berliner Akademieausstellung erwähnt vier Arbeiten Wolffs: "Eine Gruppe von vier Kindern, nach der Natur" und wiederum drei anonyme Portraits (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1818:115.116).

1819
Wolff wird am 5. Januar ordentliches Mitglied der Berliner Akademie der Künste (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. X).

1820
Beteiligung an den Deckengemälden des neuerbauten Schauspielhauses, Wolff entwirft hierfür einen Apoll und eine Quadriga (Rhode, 1933, S. 162).
Wolff ist mit zwei Arbeiten bei der Berliner Akademieausstellung vertreten: "Paolo und Franzeska, nach Dante's Hölle, fünfter Gesang" und mehrere Portraits, die unter einer Nummer geführt werden. Genauere Angaben hierzu fehlen (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1820: 69.69a).

1822
Der Katalog der Akademieausstellung erwähnt mehrere Arbeiten Wolffs: Eine "Madonna mit dem Kinde" auf Karton, mehrere Portraits sowie eine Federzeichnung, die der Katalog wie folgt beschreibt: "Der Maler Stella wird im Gefängniß vom Richter überrascht, wie er eben eine Madonna auf die Gefängnißmauer malt, deren Anblick auf mehrere Mitgefangene einen solchen Eindruck machte, daß sie auf der Stelle ihre Schuld bekannten und zusammt dem maler in Freiheit gesetzt wurden." (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1822:102-104.

1824
Wolff ist bei der Akademieausstellung ausschließlich mit Portraits vertreten. Neben kleineren Arbeiten, die im Katalog unter einer Nummer geführt werden, ist das Portrait des Altphilologen und Alterumswissenschaftler Friedrich August Wolf zu sehen, das Wolff im Vorjahr angefertigt hatte (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1824:83.84).

1826
Um 1826 fertigt Wolff ein Portrait Karl Friedrich Schinkels an. Das heute beschnittene Ölgemälde war ursprünglich wohl als Pendant zu einem Portrait Susanne Schinkels zusammen mit ihrer Tochter Elisabeth gedacht. Deutlich zeigt sich an diesem Bild Jacques-Louis Davids. Das Bild befindet sich heute in SMB Nationalgalerie SPKB Inv.-Nr. Ng 2/51; dig. Version bei Bildindex Fotomarburg).

Wiederum ist Wolff bei der Akademieausstellung nur mit Portraits vertreten, genauere Angaben zu den dargestellten Person fehlen allerdings (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1826:102.103).

1828
Bei der Akademieausstellung wird von Wolff das Ölgemälde "Hero und Leander" gezeigt und wie folgt beschrieben: "Der Leichnam Leander's von den Meeres-Nymphen aufgefunden die um ihn klagen; Hero ihn erkennend stürzt sich vom Thurme herab." Das Bild war im Zusammenhang mit der diesjährigen Preisaufgabe des Berliner Kunstvereins entstanden, später geht es in den Besitz der preußischen Kronprinzessin über (Rohde, 1933, S. 162). Außerdem vermerkt der Katalog noch mehrere Portraits unter einer Nummer (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1828:83.84).

1829
Rückkehr nach Königsberg. Neben zahlreichen anderen angehenden Portraitmalern wird Johann Ferdinand Bender hier bis etwa 1835 sein Schüler sein (nach Rohde, 1933, S. 162 kehrt Wolff bereits 1826 nach Königsberg zurück).

1830
Bei der Akademieausstellung werden zwei Arbeiten Wolffs gezeigt: Ein "Bildniß Sr. Exellenz des Hrn. General-Lieutenants v. Krafft" sowie die Zeichnung "Die Weihe des Hochmeisters Friedrich von Sachsen im Kapitel-Saal zu Königsberg". Der Katolog vermerkt außerdem, dass Wolff derzeit in Königsberg ansässig ist (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1830:701.702).

1832
Wolff fertigt ein Portrait des Altphilologen Friedrich August Wolf an, das Ölgemälde befindet sich heute in der SMB Nationalgalerie SPKB (Inv.-Nr.  A II 342; dig. Version bei Bildindex Fotomarburg).
Wolff ist mit dem "Bildniß der Frau Reichsgräfin von Lehndorf, geb. Reichsgräfin von Schlippenbach" bei der Berliner Akademieausstellung vertreten (Börsch, Supan, Kataloge, 2. Bd. 1832:733).

1834
Der Katalog der Berliner Akademieausstellung erwähnt zwei Arbeiten Wolffs: Ein "Bildniß des Astronomen Prof. [Friedrich Wilhelm] Bessel" und ein "Bildniß einer Frau mit ihrem Kinde" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1834:833.834).

1836
Wolff zeigt bei der Berliner Akademieausstellung zwei ganzfigurige Portraits: Das "Bildniß eines Offiziers hohen Ranges" und das "Bildniß einer Dame mit ihrem Sohn" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1836:1026.1027).

1838
Die Berliner Akademieausstellung zeigt Wolffs Ölgemälde "Homer und sein Führer" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1838:891). Im Vergleich zu den Katalogen des Vorjahres fehlt die Angabe zum Wohnsitz in Königsberg.

1839
Rückkehr nach Berlin (möglicherweise aber auch bereits im Vorjahr, s.o.). Der Katalog der Berliner Akademieausstellung nennt die Adresse Spittelmarkt 16. Wolff zeigt bei der diesjährigen Ausstellung das Ölgemälde "Eine Mutter mit ihrem Kinde spielend" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1839:950).

1840
Bei der Berliner Akademieausstellung wird das Ölgemälde "Der Trinker" gezeigt. Das Motiv ist auf die sogenannten "Lieder" des altgriechischen Dichters Anakreon zurückzuführen. Außerdem wird die Arbeit des Vorjahres erneut gezeigt (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1840:864.865).

1842
Der Katalog der Berliner Akademieausstellung vermerkt Wolff als Professor der Akademie. Dessen Historiengemälde in Öl wird wie folgt beschrieben: "Mazarin empfängt im Jahre 1659 den Spanischen Abgeordneten im Beisein seiner Richter und des Staatssecretaires Grafen von Brienne zur Festsetzung der Präliminar-Artikel des Phrenäischen Friedens" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1842:1061).

1844
Bei der Berliner Akademieausstellung  wird erneut ein Portrait des Astronomen Bessel gezeigt, das sich laut Katalog im Besitz des Preußischen Königs befindet. Ob es sich hierbei um das Bild, handelt, das Wolff vor zehn Jahren angefertigt hat, ist ungewiß, da im Gegensatz zum Katalog von 1834 vermerkt wird, dass es sich um ein Kniestück handelt. Die Tatsache, dass der Katalog als weitere Arbeit das "Bildniß einer Mutter mit ihrem Kinde" vermerkt, lässt jedoch die Vermutung zu, dass es sich um die beiden Bilder von 1834 handelt (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1844:1168.1169).

1846
Wolff ist bei der Berliner Akademieausstellung mit zwei Arbeiten vertreten: "Ein Bildniß eines hießigen jüdischen Gelehrten mit seinem Enkel" und "Eine Kindergruppe".
Die Angabe zu Wolffs Adresse fehlt im diesjährigen Katalog (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1846:1022.1023).

1848
Wolff ist letztmalig bei der Berliner Akademieausstellung vertreten. Gezeigt werden das ganzfigurige und lebensgroße Portrait "Ein junges Mädchen in ländlicher Kleidung" sowie ein männliches, halbfiguriges Portrait, das nicht weiter bezeichnet ist. Der Katalog merkt außerdem an, dass Wolff inzwischen im Haus Schiffbauerdamm 35 ansässig ist (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1848:1172.1173).

1869
Wolff stirbt am 6. September.

Christopher Drum

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Literatur:

Becker, Wolfgang: Paris und die deutsche Malerei. 1750-1840 [= Studien zur Kunst des neunzehnten Jahrhunderts, Bd. 10], München 1971. 507 S.
Gläser, Käte: Das Bildnis im Berliner Biedermeier, Berlin 1932.
Rhode, Alfred: Ostpreussens Romantiker; in: Zeitschrift für Kunstgeschichte - Neue Folge von Repertorium für Kunstwissenschaft, Zeitschrift für Bildende Kunst, Jahrbuch für Kunstwissenschaft, Heft 3, Bd. 2, 1933. S. 161-176.

Berlinaufenthalte

  • von 1800 bis 1805
  • von 1818 bis 1829
  • von 1848 bis 1868? Spittelmarkt 16 Ab 1848 Schiffbauerdamm 35

Person: Johann Eduard Wolff, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/832.

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