Der "
Belisarius" wird auf der Akademieausstellung gezeigt. (Börsch-Supan 1791:32). Zuvor war das Gemälde von Friedrich Wilhelm II. für 400 Taler erworben worden. Rehberg lässt in Rom einen Nachstich durch Pietro Bettelini besorgen. (Nagler 1836, S. 254)
Die Akademie zeigt außerdem Schülerzeichnungen nach Rehberg: H. C. Mösch: "
Alexanderkopf nach Rehberg" (Börsch-Supan 1791:108a), F. W. Haak "
Alexander nach einer Zeichnung des Professor Rehberg", C. W. Dumack: "
Kopf der Cordelia nach Rehberg" (Börsch-Supan 1791:119.122a)
Im September schreibt Caroline Rehberg an August Wilhelm Schlegel: "Wie ich wieder kam lernte ich hier Hofrath Moriz aus Berlin
kennen. Sein genauer Umgang mit meinem Bruder in Rom, das lebhafte Interesse
für die Künste, sein ganzes eigenthümliches Wesen, das nicht zu verkennen ist
veranläßte viele intereßante Gespräche in der kurzen Zeit. Er hat mich mit den
lebhaften Schilderungen des schönen Lebens das ein Rom mit Friz führte so ganz
zu dem hin versetzt daß ich einige Tage alles was die Täuschung störte ungern
sah. Jetzt bin ich aber wieder mit wahrem Vergnügen hier, ich war noch nie so lange
abwesens als diesen Sommer, und da bleibt doch die größte aller Freuden sich
wieder zu Haus zu finden, alles nach alter Weise. Die kennen Sie; meine Mutter
und mein Bruder grüßen Sie herzlich", (Hannover, 4. 9. 1791 zitiert nach Walzel? Enders?).
Im Dezember 1791 beantragt Rehberg bei der Berliner Akademie die Erlaubis zu einer Neapelreise im Frühling. Er erhält die Erlaubnis, über die Reise selbst ist nichts bekannt.
1792Im April sendet Rehberg ein kleineres Gemälde "
Hylas mit der Nymphe" nach Berlin (Brief an Heinitz, 12. 04. 1792, GStA PK, I. HA Rep. 76 alt III, Nr. 19, fol. 156f.)
1793
S. Schlesinger "
Eine Venus in Lebensgröße nach des Herrn Professor Rehberg Zeichnung kopirt in schwarzer Kreide" (Börsch-Supan 1793:185)
1794Im Februar findet Rehbergs (zweite?) Neapelreise statt. Er fertigt Zeichnungen der Lady Emma Hamilton an, die durch ihre pantomisch-tänzerischen Darstellungen von Affekten bekannt war: "
Mylady Hamilton drückt in verschiedenen Stellungen
die mannigfaltigsten Affekte mit so vieler Würde und Geist aus, daß nichts
einen Künstler wichtiger seyn kann als nach ihr zeichnen zu dürfen." Zwölf der Zeichnungen werden in Rom durch Tomaso Piroli in Umrissen in
Kupfer gestochen.
(Ittershagen, xx)
Böttiger berichtet August Wilhelm Schlegel über ein Gespräch mit Caroline Rehberg:
"Sie spricht als Kennerin
von Zeichnungen und Malereien, und mit einer sichtbaren Freude von ihrem
geliebten Bruder, dem Maler Rehberg, der nun auf immer in Rom zu bleiben
beschlossen hat, da ihm bei seiner letzten Anwesenheit in Deutschland das
transalpinische Wesen durchaus mißfiel. Ein schönes Gemälde von ihm, Oedipus,
der sich auf die Antigone stützt. Er hat Herdern in Italien gemahlt, und dieß Portrait
wurde jetzt mit einem anderen, das Graf(!) im Carlsbade malte, verglichen. Graff
macht durch sein Idealisiren oft Carricaturen. Über die berühmte Frau des
Hamilton in Neapel, und die 12 Stellungen, die der Maler Rehberg jetzt gezeichnet
und in Kupferstichen gegeben hat." (
Böttiger über Aug. W. Schlegel 18. Sept, 1794)
Auf der Akademieausstellung eine Kopie nach dem "
Belisarius" von Karl Friedrich Hampe. (Börsch-Supan 1794:139)
1796Rehberg erhält von Friedrich Wilhelm II. 300 Reichstaler für sein Gemälde "
Amor und Bacchus beim Weinkeltern".
1798Rehberg zeigt auf der Akademieausstellung das Gemälde "
Julius Sabinus in der Verbannung". Dazu liefert der Katalog eine ausführliche Beschreibung des Sujets. Außerdem wird die Kreidezeichnung "
Venus und Amor von einer Biene verwundet. Nach dem Gedicht des Anakreeon" von Rehberg gezeigt und eine Kopie des "
Kain" nach Rehberg von H. Study gezeichnet. (Börsch-Supan 1798:14.301.401)
1800Auf der Akademieausstellung zeigt Rehberg zwei Zeichnungen in schwarzer und weißer Kreide: "
Orpheus führt Eurydice aus die Unterwelt zurück" und
"Der schlafende Endymion". (Börsch-Supan 1800:42.43)
Kopien: ein Unbekannter aus Rom ein Fächerblatt mit Szenen nach Rehberg: "
Der von einer Biene verwundete Amor mit der Venus", "
Bachus und Amor keltern Wein", "
Orpheus und Euridice"; Johann Heusinger Kopie des "
Julius Sabinus" in Sepia, Johann Gottfried Knoll: "
Kain" nach Rehberg in schwarzer Kreide. (Börsch-Supan 1800: 98.100.299)
1802
Im August sendet Rehberg eine Zeichung an Heinitz, mit der Bitte, dieselbe der Königin "
zu Füßen zu legen".
"
Der Gegenstand den ich mir zu behandeln vorgenommen ist die
Liebe welche die Seele erhebt. Amor und Psyche schwingen sich gen Himmel,
haben schon die hohen Sphären erreicht, und sind so hoch über dem Erdballe
erhaben daß man zu ihren Füßen Klein Asien Griechenland den Archipelagos und
Italien nur noch eben erkennt; und in dem von Dünsten freyen Himmel, obgleich bey
Tage die Gestirne entdeckt die sich der Lage der Erde zufolge in der
Himmelsgegend befinden."
In einem Antwortschreiben erwähnt Heinitz, diese Zeichung sei auf der Akademieausstellung gezeigt worden, sie ist allerdings im Katalog nicht erwähnt.
Auf der Akademieausstellung präsentiert Rehberg zwei Zeichnungen "
Äneas" und "
Sybille und Äneas in den elysäischen Gefilden" (Börsch-Supan 1802: 36.37); Kopien nach seinen Zeichnungen zeigen: Johann Heusinger eine Kopie nach dem "
Belisarius" als Zeichnung in Sepiatechnik, J. G. J. Voigt einen Medusenkopf nach Rehberg in schwarzer und weißer Kreide, der Zeichenlehrer Rungenhagen eine Melpomene und den "
Reuigen Kain" beide nach Rehberg (Börsch-Supan 1802:137.330.353.354).
1803Im Juni übersendet Rehberg aus Rom ein Konvolut von 60 Zeichnungen an den neuen Kurator der Akademie, Hardenberg. Er bezieht sich auf den einstmal erteilten Auftrag, Zeichnungen zum Gebrauch der Akademie anzufertigen. Diese sollten in Kupfer gestochen werden, was aber, wie er gehört habe, nicht geschehen sei - die Studenten benützten weiterhin die Originalzeichungen, um nach ihnen zu kopieren.
"Ich habe deßhalb geglaubt es würde Ew Excellenz angenehm
seyn wenn ich dieselben Zeichnungen wiederholte, um noch ein Exemplar zu haben,
welches etwa auf einer der von der Berliner Academie abhangenden Schulen im
Lande anzuwenden wäre." (Brief vom 18. 6. 1803, GStA I. HA, Rep. 76 alt, III, Nr. 21
, fol. 5)
Eine Woche später zeigt er Heinitz an, daß er kurz vor dem Aufbruch zu einer längeren Reise stehe. "
Es ist Ew Excellenz bekannt daß ich schon seit mehreren
Jahren keine Aufträge irgend einer Art von Berlin aus gehabt. Sr
Königliche Maj. befahlen vor einigen Jahren, daß ich ein Gemälde aus der
Lebensgeschichte Friedrich des Großen verfertige, allein ich habe niemals
erlangen können daß mir die dazu nöthigen Helfsmittel geschickt würden, und
habe deßhalb mich glücklich schätzen müßen, wenn Ihro Königlich Maj. die
Königin zu Zeiten einige Zeichnungen von mir zum Geschenke anzunehmen die Gnade
gehabt." (Brief vom 25. 6. 1803, GStA I. HA, Rep. 76 alt, III, Nr. 21
, fol. 6f.)
Infolge der Revolution habe er seine Gemälde kaum verkaufen können, seine Mittel seien nun erschöpft: "da der Gehalt den ich zu genießen
das Glück habe, jedoch nur zu einem kleinen Theile meiner Ausgaben zureicht,
der aufs neue ausgebrochne Krieg aber die Außichten wieder verdunkelt, dringen
mich die erwehnten Umstände zu der Unternehmung einer Reise nach Paris, und wo
moglich von da nach London." (ebd.)
Auf dem Rückweg wolle er Berlin besuchen und hoffe dort auf Aufträge durch das Königshaus, die Akademie oder auch die Königliche Porzellanmanufaktur.
Nach Stationen in Paris und London kommt Rehberg im Dezember 1803 zu seinem ersten Deutschlandaufenthalt seit 1787 nach Berlin. Er erhält die Genehmigung, eine Ausstellung seiner Werke in der Akademie zu veranstalten. Er stellt auch eine Zeichnung nach seinem Gemälde "Kain" aus. Der König zahlt ihm für das noch in Italien befindliche Gemälde 1500 Taler. (GStA I. HA, Rep. 76 alt, III, Nr. 21, fol. 103)
Später berichtet August Schlegel über die Ausstellung: "Ich habe seiner, vor
etwa anderthalb Jahren in Berlin veranstalteten, Ausstellung beigewohnt, wobei
das dortige Publikum viel guten Willen für die Kunst, ohne Ansehen, nicht der
Person, sondern der Werke bewies. Rehbergs Zeichnung ist schwächlich, es ist,
als ob seine Striche nicht den Muth hätten, irgend eine Richtung zu nehmen. Die
Formen sind oft gemein: ein Homer, den er zeigte, sieht, trotz des von der
Antike erborgten Kopfes, genau wie eine alte Frau aus, nicht zu erwähnen, daß
er etwa um eine Kopflänge zu kurz ist; die ihn führende, die Leier spielende
Muse hat aufgeworfene Nase und Lippen, und die Arme einer Bauerndirne. Der
Ausdruck ist meistens frostig oder ganz verfehlt." (Böcking, S. 252f.)
1804
Am 20. März schreibt Auguste Duvau aus Leipzig an Karl August Böttiger, "
Mit Vergnügen fand ich neulich in einer Gesellschaft den deutschrömischen Maler Rehberg, der uns auch bey Tischbein allerliebste Zeichnungen zeigte ". (Karl August Böttiger. Briefwechsel mit Auguste Duvau. hg. u. komm. von Klaus Gerlach und René Sternke, Berlin 2004, Brief 71, S. 109. Duvau hat vermutlich bei seinem Romaufenthalt 1802 Rehbergs Bekanntschaft gemacht
(Stammbucheintrag von wann?)Auf der Akademieausstellung werden Kopien nach Rehberg ausgestellt. Der "
Belisarius" in Wasserfarbe von Herrn Wittmann (Börsch-Supan 1804:183) und mehrere Zeichnungen nach Rehberg von Schülern der Zeichenklasse: ein "
Kain" nach Rehberg von J. Georg und dasselbe Motiv von W. Wöhlermann, ein "
Kopf der Kordelia" nach Rehberg von P. Hirsch. (Börsch-Supan 1804:408.409.414)
Rehberg reist nach St. Petersburg. Auf der Rückreise auf dem Seeweg kann
die Fahrt wegen Vereisung der Nordsee nicht fortgesetzt werden,
Passagiere und Besatzung des Schiffes werden drei Monate auf Helgoland
festgehalten (13. März 1805, GStA I. HA, Rep. 76 alt, III, Nr. 21
, fol. 32).
1805Im März schreibt Heinitz aus Hannover an Hardenberg, er halte sich bei Verwandten auf
(13. März, Bl. 32).
Der König wünscht, daß Rehberg eine Rektorenstelle an der Akademie erhalte und als Nachfolger des verstorbenen Meil zum Lehrer der "Composition", der "höheren Zeichnung" und der "Geschichts-Mahlerey" bestellt werden solle. (9. April 1805, fol. 34). Rehberg antwortet, daß er Rom ungern verlassen wolle und verweist auf diverse unvollendete Gemälde. (24. April fol. 37 f.)
Rehberg hält sich bis Anfang Mai in Hannover auf, und reist dann über Regensburg nach Rom zurück.
Rehberg soll in Paris einen "bekleideten Gliedermann" besorgen.
August Wilhelm Schlegel schreibt im Sommer an Goethe über einige Arbeiten in Rom
lebender Künstler:"Rehberg war immer noch abwesend, er hat die meisten
seiner Arbeiten mit sich auf Reisen genommen. Ich habe seiner, vor etwa
anderthalb Jahren in Berlin veranstalteten, Ausstellung beigewohnt, wobei das
dortige Publikum viel guten Willen für die Kunst, ohne Ansehen, nicht der
Person, sondern der Werke bewies. Rehbergs Zeichnung ist schwächlich, es ist,
als ob seine Striche nicht den Muth hätten, irgend eine Richtung zu nehmen. Die
Formen sind oft gemein: ein Homer, den er zeigte, sieht, trotz des von der
Antike erborgten Kopfes, genau wie eine alte Frau aus, nicht zu erwähnen, daß
er etwa um eine Kopflänge zu kurz ist; die ihn führende, die Leier spielende
Muse hat aufgeworfene Nase und Lippen, und die Arme einer Bauerndirne. Der
Ausdruck ist meistens frostig oder ganz verfehlt. Zu Rom, in der Sammlung des
verstorbenen Mylord Bristol, ist von ihm ein Kain, welchem der der Sturm die
Haare über die Stirn wehet, unter diesen deckt er das Gesicht mit beiden Händen
zu, so daß man auch nicht ein Eckchen davon sieht. Dieß heißt in der That den
Timanthus überbieten, der freilich nicht so wohlfeil davon kam, der freilich
nicht so wohlfeil davon kam, da er erst nach Erschöpfung der verschiedenen Grade
des Schmerzes den Agamemnon erhüllte; hier ist aber Kain die einzige Figur.
Eine Dame soll vor diesem Bilde geweint haben. Da ich nicht leicht die
Versuchung gefühlt, vor einem Gemälde anders zu weinen, als darüber, daß es so
schlecht war: so stelle ich mir immer vor, daß dieser Grund auch bei Anderen,
welchen die Malerei Thränen entlockt, unbewußter Weise mitwirkt. Rehbergs beste
Arbeit ist vielleicht ein Belisar, im königlichen Schloße zu Berlin befindlich,
den er schon vor einer Anzahl Jahre gemalt. Auch seine landschaftlichen
Beiwerke sind zuweilen nicht zu tadeln. Im Ganzen aber sind seine Kompositionen
so gänzlich leer und gehaltlos, daß ich, wenn alle Gemälde so beschaffen wären,
auf den Zweifel, ob und warum denn überhaupt diese Kunst ausgeübt werden soll,
keine Antwort wißen würde. (Böcking , Bd. 9, S. 231-266, hier S. 252f., Brief vom xxx)
Anfang des Zitats ist doppelt!! (M.-L)1806Rehberg zeigt auf der Akademieausstellung "
Amor und Psyche" (Börsch-Supan 1806:6)
Aus Rom richtet er im Mai 1806 Briefe an die Spediteure Gebr. Dittmers in Regensburg, mit der Bitte, drei Kisten mit je einer Lieferung an die Fürstin Taxis, den König von Bayern in München und den Baron Franz Ludwig Wilhelm (Hannoverscher Gesandter in Regensburg) weiterzuleiten. Als seine römische Adresse gibt Rehberg an: Palazzo Caraffa al Babuino. (Rehberg an Dittmers, 28. 5. 1806, Zentralarchiv SMB, D III 4299-8)
Im Oktober schreibt er wieder an die Brüder Dittmers, er bittet die Bezahlung von 60 Louisd'or von der Fürstin Taxis zu erwirken. Ein Herr Riemenschneider soll die bisher liegengebliebene Kiste an den König nach München schicken. (Brief Rehberg an Dittmers, 18. 10. 1806, BSB München,
Sign)1810Auf der Akademieausstelung wird ein "
Kain" nach einer Zeichnung von Rehberg von einem Herrn Horn aus Emden gezeigt. (Börsch-Supan 1810:113) Der König kauft das Originalgemälde "
Kain" und zahlt es aus seiner Privatschatulle. Es befindet sich allerdings noch bei einem Spediteur in Livorno, der es aufgrund seiner Größe und der hohen Transportkosten noch nicht verschickt hat.
1811Briefliche Verhandlungen über den Transport des "
Kain" mit der Akademie (GStA I. HA, Rep. 76 alt, III, Nr. 21
, fol. 103-108). Das Gemälde lagert seit 1804 in einem Magazin des Kaufmanns und Spediteurs Hermann Matsen in Livorno. Rehberg befürchtet, es könne durch Feuchtigkeit gelitten haben und will es in Rom noch einmal überarbeiten. Schuckmann, Nachfolger Hardenbergs als Kurator der Akademie, wünscht die Übersendung, lehnt jedoch Zahlungen für eine Überarbeitung ab. Im Oktober kommt das Gemälde in Berlin an (
widerspricht sich mit Rauchs Brief an c.v.Humboldt von 1814)
Im Herbst kommt Rehberg nach Berlin, um mit dem Kurator Schuckmann über eine Veränderung seiner Stellung zu beraten. Rehberg erreicht nichts und reist (1812?) mit Erlaubnis der Akademie nach England, wo er bis 1815 bleibt.
1812Anfang April schreibt Christian Daniel Rauch aus an Caroline von Humboldt
"Rehberg ist auch kränklich aber seine ganze Wohnung
ist schon ausgeleert und wird in 14 Tagen nach Deutschl. abreisen, eigentlich
nach Berlin doch siehts dort iezt so trübe aus daß er seine Direktion dahin
wohl aufgeben wird. Seine Gipse hat er für 200 Piaster an die Akademie St. Luca
verkauft. Rehberg ist höchst unglücklich ordentlich etwas rappelich so von
Sinnen und meint er hatte zu lang gelebt daß erleben zu müßen so Rom zu sehen
und gar zu verlaßen. Fürchterliche Reflekzionen." (Caroline von Humboldt und Christian Daniel Rauch. Ein Briefwechsel 1811-1828, hg. Jutta von Simson, Berlin
1999. Brief Rom, 1. April 1812, S. 126f.)
Zum Verkauf seiner Gipssammlung an die Accademia di San Luca vgl. auch A. Villari, "Dall’Antico e dal moderno: la Gipsoteca dell’Accademia di San Luca (1804–1873)”, in: P. Picardi & P. P. Racioppi (eds), Le scuole mute e le scuole parlanti, Studi e documenti sull’Accademia di San Luca nell’Ottocento (Rom 2002) S. 133-168, hier S. 150 u. d 160.
Am 11. Mai teilt Rauch mit, Rehberg sei "heute vor acht Tagen ohne Bedinten nach Stuttgard abger[eist]" (Ebd., S. 131f.)??
Auf der Akademieausstellung im September werden keine eigenen Werke Rehbergs, aber Sepiazeichnungen von Johann Heusinger nach "
Orpheus und Eurydice", "
Luna und Endymion" und "
Julius Sabinus" von Rehberg ausgestellt (Börsch-Supan 1812: 203-205), außerdem eine Kopie des Belisarius von Rehberg von Heinrich Julius und ein Gemälde auf Porzellan nach Rehberg von Ludwig Heiner (Börsch-Supan 1812:373.409)
1813Kurzer Aufenthalt über die Jahreswende 1812/13 in Berlin. Rehberg veranstaltet eine Ausstellung seiner Werke im Akademiegebäude.
Notiz in der Haude- und Spenerschen Zeitung, Nr. 3, Donnerstag, den 7. Januar 1813:
Kunst-Anzeige: "
Das von dem Professor
Rehberg neuerlich in Rom vollendete Gemählde:
'die Catastrophe der Niobe' von welchem eine Zeichnung sich auf der diesmaligen
academischen Ausstellung befunden hat, wird, nebst anderen seiner letzten
Arbeiten, und einigen alten italiänischen Gemählden, dem kunstliebenden Pubilco,
von Sonntag den 10ten an bis Ende dieses Monats, in den Mittagsstunden von 11
bis 3 Uhr, in der Königl. Akademie der Künste ausgestellt seyn. Für eine
gemäßigte Temperatur ist gesorgt."
Vgl. auch den kurzen Bericht im Journal des Luxus und der Moden, Januar 1813, S. 183f., über eine "
kleine, aber höchst meisterhafte Sammlung von Gemälden ... das Meiste ist von Herrn Rehberg selbst, doch findet man auch von Salvator Rosa, Domenichino und anderen Künstlern sehr schöne Stücke."
Weiterreise nach London. Zwei große Historiengemälde "
Äneas mit der Sybille von Cumae und Dido" und "
Niobe und ihre Kinder, die von Apoll und Diana mit Pfeilen getroffen werden", die er gern an den preußischen König verkaufen wollte und auf der Ausstellung zeigte, nimmt er nach London mit.
Dort findet er keine
Käufer. Auf Anraten eines Freundes verschickt er die Gemälde an die
Kunstakademie von Philadelphia. (GStA PK, I HA Rep. 76 VIII, Sekt. 50,
Lit. , Nr. 36, Bd. 1, fol. 92f.)
1815Am 25. November schreibt Rehberg aus London an David Friedländer in Berlin. Er freut sich, daß Friedländer die Kupferstiche nach seinen Gemälden gefallen haben. In London ist er nicht zufrieden, aber auch in Rom werde er Zufriedenheit nicht finden: "
Der Fehler, den ich begangen habe, ein Eldorado zu suchen zerstört die Ruhe meines Lebens". (Brief an David Friedländer, Zentralarchiv SMB PK). Dennoch zieht Rehberg wieder nach Rom.
1816
Auf der Akademieausstellung wird ein "
Platon mit Homer von der Harmonie geleitet, nach Rehberg, von Herrn Kessner" ausgestellt. (Börsch-Supan 1816:333)
1818Caroline von Humboldt setzt sich in einem Brief aus Rom an das Kultusministerium für Rehberg ein. Altenstein erwähnt diesen Brief in einem Schreiben an Hardenberg: Frau von Humboldt schreibe "
wie sehr es auffalle, daß der Preußische Staat einen doch sonst geschätzten Künstler in seinem Alter verlaße, und ihm dem Elende und Hunger Preis gebe. Sie hat dabei bezeugt, daß der p Rehberg auch noch jetzt gute Zeichungen anfertige, worin er sich überhaupt immer vorzüglich gezeigt hat". (GStA PK, I HA Rep. 76 VIII, Sekt. 50, Lit. , Nr. 36, Bd. 1, fol. 14)
Im Frühling reist Rehberg mit Lord Bristol nach Innsbruck, um nach der Natur zu zeichnen. Im Herbst kehrt er nach Rom zurück. (GStA PK, I HA Rep. 76 VIII, Sekt. 50, Lit. , Nr. 36, Bd. 1, fol. 18)
1819Der österreichische Kaiser gibt bei Rehberg ein Panorama Innsbrucks in Auftrag. Nagler berichtet: "
das Panorama besteht aus fünf Blättern, jedes 20 Zoll breit und 14 Zoll hoch, nebst einer topographischen Karte. Der Kaiser bezahlte ihn reichlich und forderte ihn auf, dieses Werk durch Steindruck zu vervielfältigen, was aber unterblieb". (Nagler 1836, S. 255 - die letzte Bemerkung wird durch das folgende korrigiert). Die Zeichnung des Panoramas befindet sich in der Graphischen Sammlung der Albertina in Wien Inv. Nr. 17342, vgl.
Die dt. und Schweizer Zeichnungen des späten 18. Jh.,
bearbeitet von Maren Gröning und Marie Luise Sternath, Beschreibender Katalog
der Handzeichnungen in der Graphischen Sammlung Albertina, herausgegeben von
Konrad Oberhuber, Bd. IX, Wien, Köln, Weimar: Böhlau 1997.
Kat. 653, S. 193, ein lithographiertes Exemplar in der Österreichischen Nationalbibliothek, Bildarchiv PK 3.003,645.
Im Winter ist Rehberg wieder in Rom.
1820Rehberg sendet der Berliner Akademie zwei Lithographien mit Bildnissen von Canova und Thorwaldsen (GStA PK, xx). Die Porträtzeichnungen entstanden laut Inschrift
1818
in Rom. Abzüge beider Lithographien verschickt er auch mit persönlicher Widmung versehen an Johann Heinrich Dannecker in Stuttgart. (Staatsgalerie Stgt., Graphische Sammlung, vgl. Dussler 1925, Nr. 15)
1821In einem Brief aus München schreibt Rehberg an den Ritter von Schönfeld, Hofagenten in Wien, über den Plan das Panorama von Innsbruck und eines von Salzburg zu lithographieren: Zu einer Subskription war schon aufgerufen worden, aber nun muß der Plan, da Schönfeld ihn offenbar nicht mehr unterstützt, aufgegeben werden. In Wien werden 12 Steine mit den Lithographiervorlagen aufbewahrt. Rehberg fragt, ob der Graf Palfy, dem er aus seiner lithographischen Unternehmung noch Geld schuldet, die Steine für das Lithographische Institut in Rechnung nehmen könne. (Brief Rehberg an v. Schönfeld, München 11. Dezember 1821, Zentralarchiv SMB PK, D III 4299-11/12)
1822Auf der Akademieaustellung wird sowohl eine von "Fräulein Charlotte Sauerwein" gemalte Kopie des "
Belisarius" von Rehberg ausgestellt, als auch eine Kopie in Öl desselben Gemäldes von Theodor Joseph Teppe. (Börsch-Supan 1822: 22.487)
1824Mit einem Brief an David Friedländer übersendet Rehberg die erste Abteilung seiner Lithographien nach Raffael. Er erwähnt, daß es sich um eine neue Auflage handle, die erste sei makuliert worden, weil er mit der Qualität unzufrieden war. Er bittet ein Exemplar auch Daniel Friedrich Sotzmann zu überreichen. (Rehberg an Friedländer München 6. August 1824, Zentralarchiv SMB PK, D III 4299-13/14)
1826
In einem Brief, der wahrscheinlich an Sotzmann gerichtet ist, teilt Rehberg Beobachtungen zu Gemälden Raffaels in der Münchner und Berliner Galerie mit. (Brief an unbekannt, 30. September 1826, Zentralarchiv SMB PK, D III 4299-15)
1835
Im August stirbt Rehberg verarmt in München. Seine Erbin Auguste Perl veranstaltete 1840 eine neue Ausgabe der Hamilton-Attitüden, in 12 Bläter
lithogr. Von H. Dragendorf. Auch eine Abb. der Raffaelschen Madonna in einem großen
lithographierten Blatte von Auguste Perl herausgegeben. (Nagler-Künstlerlexikon: Bd. 14, S. 65-69).
1838Auguste Perl nimmt Kontakt zur Berliner Akademie auf, und versucht einige Werke aus dem Nachlass Rehbergs zu verkaufen. Das Kultusministerium nimmt sich der Sache an (GStA PK xx)
1839Angekauft werden u. a. das Porträt Rehbergs von Karl Philipp Moritz, das 1787/88 in Rom entstand und sich heute noch im Besitz der Akademie der Künste befindet (Sedlarz 2010).
Zudem
Rehberg war um 1800 einer der gefragtesten deutschen Historienmaler, dessen Werke von vielen Höfen gekauft wurden. Im Besitz des preußischen Königshauses befanden sich vier großformatige Werke:
Belisarius (1790),
Oedipus ( ),
Julius Sabinus (1798),
Kains Brudermord (1804). In zahlreichen Fassungen (Berlin, Dessau, München) existiert die Komposition
Amor und Bachus beim Weinkeltern.
Claudia Sedlarz
Luitpold Dussler, Die Incunabeln der deutschen Lithographie, Berlin 1925.
Werkverzeichnis:
GStA Nr. 21, fol. 103 (Brief vom 16. 3. 1811)
1804 Gemälde Cain, wird vom König gekauft, nachdem ihm Rehberg in Berlin eine Zeichnung danach vorgelegt hat. Das Gemälde befand sich fertig in Rom. Rehberg hat in Berlin 1500 rthlr, erhalten. Von Rom nach Livorno an Hermann Matsen gesandt, 6 fuß breit und 8 fuß hoch. Gemälde konnte nicht gerollt werden, Schiffahrt in Livorno gesperrt, lagert dort bis jetzt.
In der Sammlung des Berliner Kupferstichkabinetts mehrere Landschafts- und Portraitstudien Rehbergs (BMPK 8377-8391) (Friedländer, 1921, Bd. 1: 292).