Christian Friedrich Rehberg

Lebensdaten

Nachname:
Rehberg
Vorname:
Christian Friedrich
Geburtsdatum:
22.10.1758
Geburtsort:
Hannover
Geschlecht:
männlich
Todesdatum:
20.08.1835
Sterbeort:
München
Beruf(e):
  • Historienmaler
Verknüpft mit folgenden Vereinen:

Genealogie

Genealogie:
Mutter: Sophie Charlotte, geb. Kayser (1724-1807), Tochter des Malers Joachim Kayser in Hannover; Vater: der Kommissar und Schatzeinnehmer Johann Friedrich Rehberg in Hannover (gest. 1779)

Biographie

Lebenslauf:
1758
Geburt in Hannover. Mutter: Sophie Charlotte, geb. Kayser (1724-1807), Tochter des Malers Joachim Kayser in Hannover; Vater: der Kommissar und Schatzeinnehmer Johann Friedrich Rehberg in Hannover (gest. 1779).
Der ältere Bruder ist der spätere Politiker und Publizist August Wilhelm Rehberg (1757-1836). Die Schwester Dorothea Johanna Karolina [Caroline] Rehberg wird 1804 in einem Brief an Goethe erwähnt (vgl. die Einträge in den Biographischen Informationen der Goethe-Regestausgabe http://ora-web.swkk.de/swk-db/goeregest/index_bio.html).
Die jungen Rehbergs stehen in engem Kontakt mit den Brüdern Friedrich und August Wilhelm Schlegel. Die künstlerisch begabte Caroline Rehberg ist die Jugendliebe Friedrich Schlegels, von ihr stammt ein Porträt des jungen Friedrich Schlegel. (Carl Enders: Friedrich Schlegel. Die Quellen seines Wesens und Werdens, Leipzig 1913, S. xx)

1773-1775
Rehberg besucht das Gymnasium in Hannover, wo er 1773/74 in die Prima aufgenommen wurde. 1775 verläßt er die Schule. Einer seiner Mitschüler ist Karl Philipp Moritz, der im 2. Bd. des "Anton Reiser" diese frühe Bekanntschaft erwähnt: Der junge R … ein vorzüglicher Kopf, der sich nachher als Mahler berühmt gemacht hat, saß neben Reisern, und schien sich an ihn schließen zu wollen; allein ein Blick des Direktors, womit derselbe ihn ansahe, da er einmal mit Reisern sprach, dämpfte jeden Funken von Achtung, den er gegen Reisern zu haben schien, und machte sein Herz von ihm abgewandt.“ (Karl Philipp Moritz: Anton Reiser, KMA, Bd. 1,1 Hg. v. Christof Wingertszahn, Tübingen 2006, S. 165)

1775 bis 1777
Nach Schulabschluss Studium in Leipzig bei Adam Friedrich Oeser und in Dresden bei Giovanni Battista Casanova und Johann Eleazar Schenau.
Aus dieser Zeit existiert ein Brief an die Tochter Oesers [Wilhelmine Oeser?], den Rehberg aus Dresden an sie richtete. Er erwähnt, von einer Reise nach Niedersachsen zurückgekehrt zu sein. Ein von ihm in Braunschweig gemaltes Porträt Johann Joachim Eschenburgs solle von Christian Gottlieb Geyser für den Musenalmanach gestochen werden. Weiter berichtet er von der Bekanntschaft mit dem Dresdener Kriegssekretär Neumann und dessen Frau und von einem Besuch der Kunstsammlung Christian Ludwig Hagedorns in Dresden. (17. 6. o. J. ZA, SMB, D III 4299-[3/4]).
Wie aus einem Geschäftsbrief seines Vaters an Johann Georg Basedow hervorgeht, wohnt Rehberg  in Leipzig in Bäcker Wiprechts Haus auf der Petersstraße.  (Hannover 21. 04. 1776,  Dessau Philanthropin Nachlass, IV, 5, Bl. 44f.)

1777 bis 1779
Am 24. November Ankunft in Rom (Nagler 1836, S. 253) dort Schüler im Atelier von Anton Raffael Mengs. Beim Aktzeichnen in der französischen Akademie freundet er sich mit Jacques-Louis David an. (Nagler 1836, S. 253)

1783
Rückkehr nach Deutschland. Aufträge des Hannoveraner Hofs: Porträt Friedrich August von Hannover, Bischof von Osnabrück und Duke of York and Albany, und von Friedrich Wilhelm von Hannover (Novo, S. 146)

1784
Anstellung als Zeichenlehrer am Philantropinum in Dessau. Außerdem Zeichenunterricht für den Erbprinzen von Anhalt-Dessau.

1786
Auf der ersten Ausstellung der Berliner Akademie der Künste, die im Mai stattfindet, werden drei Kreidezeichnungen von Rehberg gezeigt: "Kopf des König Lear", "Kopf der Cordelia", "Kopf nach Raphael". (Börsch-Supan 1786:260-262)
Am 8. Juni 1786 wird Rehberg zum Ehrenmitglied der Berliner Akademie ernannt. Die Ernennung erfolgte vermutlich durch die Vermittlung von Friedrich Wilhelm Baron von Erdmannsdorff.
Ende des Jahres beginnen die Verhandlungen über Rehbergs Amt als Betreuer der Stipendiaten der Akademie in Rom. (GStA PK I. HA Rep 76 alt III, Nr. 19, fol. 1f.)

1787
Bereits am 5. Januar wird Rehbergs Bestallung zum Professor an der Akademie und der Auftrag zu seiner "speziellen Direction" in Rom auf einer Senatssitzung der Akademie bekannt gemacht. Er sollte nach Rom endsandt werden, um die in Rom studierenden Stipendiaten der Akademie zu betreuen. (GStA PK I. HA Rep 76 alt III, Nr. 19, fol. 6, 9-12)

Die Aufgaben werden im Januar 1787 vertraglich in sieben Paragraphen festgelegt:

1. er sollte den ihm anvertrauten Künstlern Zugang zu den Sammlungen und Galerien in Rom verschaffen, damit sie dort vor Originalen studieren könnten.

2. er sollte die Stipendiaten der Akademie betreuen, beraten und alle drei Monate Beurteilungen, sogenannte Rapports, über ihre Arbeit und Fortschritte an die Akademie senden. 

3. ebenso sollte er die Künstler bei der jährlichen Herstellung von Probestücken und Zeichnungen in ihrem Fach unterstützen  „nach antiquen, Raphael oder Michael Angelo“, die an die Akademie eingesendet werden. Gleichzeitig gehört es zu seinen Aufgaben, Vorlagenzeichnungen für den Unterricht an der Akademie anzufertigen.

4. sollte Rehberg den preußischen Künstlern den Zutritt zum Untericht an der französischen Akademie verschaffen und „zu fleißiger Frequentierung dieser Academie nicht nur anzuhalten, sondern auch selbst dabey zugegen seyn, um die Studien der seiner Aufsicht übergebenen jungen Künstler zu leiten, ihre Zeichnungen zu beurtheilen und ihnen mit Rath und dienlicher Zurechtweisung die erforderliche Hülfe geben“ und „falls S. K. M. in der Folge resolviren sollten, zum besten der in Rom sich aufhaltenden Preußischen Künstler, eine Preußische Privat-Academie, auf Höchstdero Kosten dort zu etabliren, die ganze Besorgung und Aufsicht bey dieser Anstalt zu übernehmen“.

der 5. Paragraph ist nachträglich eingefügt: wenn „sich unter den Eleven einige finden, welche nicht zum HistorienMahler das erforderliche Genie zeigen,“ dann sollen diese von Rehberg angehalten werden, sich als Dekorationsmaler auszubilden, „weil dgl. Künstler auch im Staate nöthig sind“.

6. Rehberg sollte auch die preußischen Künstler in Rom, die keine Stipendiaten der Akademie waren, betreuen und in den Rapports genau über sie Bericht erstatten.

7. zu seinen Aufgaben gehörte außerdem der Ankauf von „Kunst Sachen“: Gipsabgüssen, Kupferstichen, Stichwerken und Büchern etc.

(GStA PK, I. HA, Rep. 76 alt, Abt. III, Nr. 19, fol. 9-12)

Die Akademieausstellung präsentiert vier Kreidezeichnungen Rehbergs: "Gruppe des Laokoon", "Borghesischer Fechter", "Mediceische Venus", "Kopf des Apoll".
(Börsch-Supan 1787:132-135).

Anfang Mai 1787 verlässt Rehberg Dessau und reist zunächst nach Hannover. Ende Mai reist er nach Paris, wo er sich 6-8 Wochen aufzuhalten gedenkt. Er hat ein Empfehlungsschreiben an Francois Anne David (seit 3. November 1786 Ehrenmitglied der Berliner Akademie) erhalten, der ihm den Zutritt zur Pariser Akademie möglich machen soll. 

Weiterreise über die Schweiz nach Italien.

Am 7. Oktober 1787 meldet Rehberg seine Ankunft in Rom nach einer "glücklichen, und mit unaussprechlich vielem Vergnügen verbundenen Reise". (GStA PK I. HA Rep 76 alt III, Nr. 19, fol. 23)


1788

Am 16. Februar berichtet Rehberg von Rom nach Berlin, daß er nun Farbengebung und Komposition studiere: "worin ich mich noch am schwächsten fühle." (GStA PK I. HA Rep 76 alt III, Nr. 19, fol. 33)
Am 12. April 1788 schickt Rehberg zur Ausstellung nach Berlin, "ein paar Akademien, die ich nach der Natur gezeichnet, und einige Zeichnungen von mir nach Michael Angelo Buonarotti". (GStA PK I. HA Rep 76 alt III, Nr. 19, fol. 38f.)

Die von Rehberg nach Berlin gesandten Zeichnungen werden im Senat der Akademie stark kritisiert. Sowohl die Wahl des Gegenstands: Teufelsfratzen aus dem Jüngsten Gericht von Michelangelo ("Gegenstände, die heut zu Tage von Niemanden mehr werden verlangt werden" sagt Chodowiecki in einem Gutachten) als auch die Ausführung
Chodowiecki finden keinen Anklang: "Es wäre ihm (Rehberg) sehr anzurathen, daß er vor der Hand aufhöre nach Michel Angelo zu studieren, dieser Meister ist wegen seiner vielen scharfen Verkürzungen ihm noch zu gelehrt."
Stattdessen solle Rehberg nach Raphael, Annibale Carraccis Galleria Farnese, Domenichino, Guido Reni und nach Antiken zeichnen. Mehr das "Sanfte und Holdselige" als das Pathetische und Starke wird gewünscht, so formuliert es Danile Chodowiecki in einem Gesamtgutachten vom 20. Juni 1788. (Gutachten der einzelnen Senatsmitglieder und Brief von Heinitz an Rehberg vgl. GStA PK I. HA Rep 76 alt III, Nr. 19, fol. 40-52)

Im August sendet Rehberg 14 Zeichnungen nach antiken Skulpturen, u. a. "Alexander und Bucephalus", "Apoll Musagetes", "Melpomene", "Kopf der Medusa" nach Berlin. (GStA PK I. HA Rep 76 alt III, Nr. 19, fol. 54-57)

Am 13. September verfasst Rehberg eine lange Verteidigungsschrift gegen allerhand Vorwürfe, auch dagegen, dass er sich in Rom mehr mit Musik als mit Malerei beschäftige. (GStA PK I. HA Rep 76 alt III, Nr. 19, fol. 58-61)

Im Oktober reist Rehbergs Hannoveraner Schulfreund Karl Philipp Moritz, der sich zwei Jahre in Rom aufgehalten hatte, nach Deutschland zurück. Während seines römischen Aufenthalts entstand ein Freundschaftsporträt durch Rehberg, das sich heute im Besitz der Berliner Akademie der Künste befindet. Aus Weimar berichtet Caroline Herder an ihren Gemahl, der sich in Rom aufhält und Moritz dort noch kennen gelernt hatte, von Erzählungen Moritz' über Rehberg: "Moriz u. er [Rehberg] leben für und miteinander." (Johann Gottfried Herder, Italienische Reise, Briefe und Tagebuchaufzeichnungen 1788-1789, hg. v. Alber Meier und Heide Hollmer, München 1988, S.  256).


1789
Im Mai Rehberg sendet der Akademie zwei Gemäldekopien, nämlich nach "Polyphem und Galathea" von Annibale Caracci in der Galerie Farnese, und nach der Magdalena des Guido Reni im Palazzo Colonna.
Diese Kopien werden auf der Akademieausstellung gezeigt, außerdem mehrere Zeichnungen, davon "von eigener Erfindung": "Der Blinde Belisarius", und Kopien nach Antiken, außerdem eine Zeichnung nach dem "Jüngsten Gericht" von Michelangelo.  (Börsch-Supan 1789:25-32).

Diese Werke und später eingesandte Zeichnungen dienten den Schülern der Akademie bis in die 1820er Jahre als Vorlage für zur Übung angefertigte Kopien, die auch auf den Ausstellungen der Akademie gezeigt wurden.


1790
Am 29. Mai 1790 Rehberg schreibt nach Berlin, daß er das Gemälde "Der bettelnde Belisarius" vollendet habe.  (GStA PK I. HA Rep 76 alt III, Nr. 19, fol. 102-104) Im Juli 1790 wird das Bild verschickt.
Das Urteil des Senats der Akademie ist positiv.

In einem Schreiben, das Rehberg anlässlich der Übersendung des "Belisarius" an Heinitz richtet, bittet er um eine zusätzliche Gratifikation: "Schon seit sehr vielen Jahren sind meine Umstände höchst beunruhigend, indem ich als ich noch jung war meinen Vater verlohr, welcher gegen alle Erwartung seiner Familie in sehr verwickelten Umständen hinterließ. Ich war damals schon in Rom und noch nicht im Stande mir das Nöthige zu erwerben." (GStA PK I. HA Rep 76 alt III, Nr. 19, fol. 111)


1791
Der "Belisarius" wird auf der Akademieausstellung gezeigt. (Börsch-Supan 1791:32). Zuvor war das Gemälde von Friedrich Wilhelm II. für 400 Taler erworben worden. Rehberg lässt in Rom einen Nachstich durch Pietro Bettelini besorgen. (Nagler 1836, S. 254)
Die Akademie zeigt außerdem Schülerzeichnungen nach Rehberg: H. C. Mösch: "Alexanderkopf nach Rehberg" (Börsch-Supan 1791:108a), F. W. Haak "Alexander nach einer Zeichnung des Professor Rehberg", C. W. Dumack: "Kopf der Cordelia nach Rehberg" (Börsch-Supan 1791:119.122a)

Im September schreibt Caroline Rehberg an August Wilhelm Schlegel: "Wie ich wieder kam lernte ich hier Hofrath Moriz aus Berlin kennen. Sein genauer Umgang mit meinem Bruder in Rom, das lebhafte Interesse für die Künste, sein ganzes eigenthümliches Wesen, das nicht zu verkennen ist veranläßte viele intereßante Gespräche in der kurzen Zeit. Er hat mich mit den lebhaften Schilderungen des schönen Lebens das ein Rom mit Friz führte so ganz zu dem hin versetzt daß ich einige Tage alles was die Täuschung störte ungern sah. Jetzt bin ich aber wieder mit wahrem Vergnügen hier, ich war noch nie so lange abwesens als diesen Sommer, und da bleibt doch die größte aller Freuden sich wieder zu Haus zu finden, alles nach alter Weise. Die kennen Sie; meine Mutter und mein Bruder grüßen Sie herzlich", (Hannover,  4. 9. 1791 zitiert nach Walzel? Enders?).

Im Dezember 1791 beantragt Rehberg bei der Berliner Akademie die Erlaubis zu einer Neapelreise im Frühling. Er erhält die Erlaubnis, über die Reise selbst ist nichts bekannt.

1792

Im April sendet Rehberg ein kleineres Gemälde "Hylas mit der Nymphe" nach Berlin (Brief an Heinitz, 12. 04. 1792, GStA PK, I. HA Rep. 76 alt III, Nr. 19, fol. 156f.)

1793
S. Schlesinger "Eine Venus in Lebensgröße nach des Herrn Professor Rehberg Zeichnung kopirt in schwarzer Kreide" (Börsch-Supan 1793:185)

1794
Im Februar findet Rehbergs (zweite?) Neapelreise  statt. Er fertigt Zeichnungen der Lady Emma Hamilton an, die durch ihre pantomisch-tänzerischen Darstellungen von Affekten bekannt war: "Mylady Hamilton drückt in verschiedenen Stellungen die mannigfaltigsten Affekte mit so vieler Würde und Geist aus, daß nichts einen Künstler wichtiger seyn kann als nach ihr zeichnen zu dürfen." Zwölf der Zeichnungen werden in Rom durch Tomaso Piroli in Umrissen in Kupfer gestochen. (Ittershagen, xx)

Böttiger berichtet August Wilhelm Schlegel über ein Gespräch mit Caroline Rehberg: "Sie spricht als Kennerin von Zeichnungen und Malereien, und mit einer sichtbaren Freude von ihrem geliebten Bruder, dem Maler Rehberg, der nun auf immer in Rom zu bleiben beschlossen hat, da ihm bei seiner letzten Anwesenheit in Deutschland das transalpinische Wesen durchaus mißfiel. Ein schönes Gemälde von ihm, Oedipus, der sich auf die Antigone stützt. Er hat Herdern in Italien gemahlt, und dieß Portrait wurde jetzt mit einem anderen, das Graf(!) im Carlsbade malte, verglichen. Graff macht durch sein Idealisiren oft Carricaturen. Über die berühmte Frau des Hamilton in Neapel, und die 12 Stellungen, die der Maler Rehberg jetzt gezeichnet und in Kupferstichen gegeben hat." (Böttiger über Aug. W. Schlegel 18. Sept, 1794)

Auf der Akademieausstellung eine Kopie nach dem "Belisarius" von Karl Friedrich Hampe. (Börsch-Supan 1794:139)

1796

Rehberg erhält von Friedrich Wilhelm II. 300 Reichstaler für sein Gemälde "Amor und Bacchus beim Weinkeltern".

1798
Rehberg zeigt auf der Akademieausstellung das Gemälde "Julius Sabinus in der Verbannung". Dazu liefert der Katalog eine ausführliche Beschreibung des Sujets. Außerdem wird die Kreidezeichnung "Venus und Amor von einer Biene verwundet. Nach dem Gedicht des Anakreeon" von Rehberg gezeigt und eine Kopie des "Kain" nach Rehberg von H. Study gezeichnet. (Börsch-Supan 1798:14.301.401)

1800
Auf der Akademieausstellung zeigt Rehberg zwei Zeichnungen in schwarzer und weißer Kreide: "Orpheus führt Eurydice aus die Unterwelt zurück" und "Der schlafende Endymion". (Börsch-Supan 1800:42.43)
Kopien: ein Unbekannter aus Rom ein Fächerblatt mit Szenen nach Rehberg: "Der von einer Biene verwundete Amor mit der Venus", "Bachus und Amor keltern Wein", "Orpheus und Euridice"; Johann Heusinger Kopie des "Julius Sabinus" in Sepia, Johann Gottfried Knoll: "Kain" nach Rehberg in schwarzer Kreide. (Börsch-Supan 1800: 98.100.299)

1802
Im August sendet Rehberg eine Zeichung an Heinitz, mit der Bitte, dieselbe der Königin "zu Füßen zu legen".

"Der Gegenstand den ich mir zu behandeln vorgenommen ist die Liebe welche die Seele erhebt. Amor und Psyche schwingen sich gen Himmel, haben schon die hohen Sphären erreicht, und sind so hoch über dem Erdballe erhaben daß man zu ihren Füßen Klein Asien Griechenland den Archipelagos und Italien nur noch eben erkennt; und in dem von Dünsten freyen Himmel, obgleich bey Tage die Gestirne entdeckt die sich der Lage der Erde zufolge in der Himmelsgegend befinden."
In einem Antwortschreiben erwähnt Heinitz, diese Zeichung sei auf der Akademieausstellung gezeigt worden, sie ist allerdings im Katalog nicht erwähnt.

Auf der Akademieausstellung präsentiert Rehberg zwei Zeichnungen "Äneas" und  "Sybille und Äneas in den elysäischen Gefilden" (Börsch-Supan 1802: 36.37); Kopien nach seinen Zeichnungen zeigen: Johann Heusinger eine Kopie nach dem "Belisarius" als Zeichnung in Sepiatechnik, J. G. J. Voigt einen Medusenkopf nach Rehberg in schwarzer und weißer Kreide, der Zeichenlehrer Rungenhagen eine Melpomene und den "Reuigen Kain" beide nach Rehberg (Börsch-Supan 1802:137.330.353.354).

1803
Im Juni übersendet Rehberg aus Rom ein Konvolut von 60 Zeichnungen an den neuen Kurator der Akademie, Hardenberg. Er bezieht sich auf den einstmal erteilten Auftrag, Zeichnungen zum Gebrauch der Akademie anzufertigen. Diese sollten in Kupfer gestochen werden, was aber, wie er gehört habe, nicht geschehen sei - die Studenten benützten weiterhin die Originalzeichungen, um nach ihnen zu kopieren.
"Ich habe deßhalb geglaubt es würde Ew Excellenz angenehm seyn wenn ich dieselben Zeichnungen wiederholte, um noch ein Exemplar zu haben, welches etwa auf einer der von der Berliner Academie abhangenden Schulen im Lande anzuwenden wäre
." (Brief vom 18. 6. 1803, GStA I. HA, Rep. 76 alt, III, Nr. 21, fol. 5)

Eine Woche später zeigt er Heinitz an, daß er kurz vor dem Aufbruch zu einer längeren Reise stehe. "Es ist Ew Excellenz bekannt daß ich schon seit mehreren Jahren keine Aufträge irgend einer Art von Berlin aus gehabt. Sr Königliche Maj. befahlen vor einigen Jahren, daß ich ein Gemälde aus der Lebensgeschichte Friedrich des Großen verfertige, allein ich habe niemals erlangen können daß mir die dazu nöthigen Helfsmittel geschickt würden, und habe deßhalb mich glücklich schätzen müßen, wenn Ihro Königlich Maj. die Königin zu Zeiten einige Zeichnungen von mir zum Geschenke anzunehmen die Gnade gehabt." (Brief vom 25. 6. 1803, GStA I. HA, Rep. 76 alt, III, Nr. 21, fol. 6f.)

Infolge der Revolution habe er seine Gemälde kaum verkaufen können, seine Mittel seien nun erschöpft: "da der Gehalt den ich zu genießen das Glück habe, jedoch nur zu einem kleinen Theile meiner Ausgaben zureicht, der aufs neue ausgebrochne Krieg aber die Außichten wieder verdunkelt, dringen mich die erwehnten Umstände zu der Unternehmung einer Reise nach Paris, und wo moglich von da nach London." (ebd.)

Auf dem Rückweg wolle er Berlin besuchen und hoffe dort auf Aufträge durch das Königshaus, die Akademie oder auch die Königliche Porzellanmanufaktur.

Nach Stationen in Paris und London kommt Rehberg im Dezember 1803 zu seinem ersten Deutschlandaufenthalt seit 1787 nach Berlin. Er erhält die Genehmigung, eine Ausstellung seiner Werke in der Akademie zu veranstalten. Er stellt auch eine Zeichnung nach seinem Gemälde "Kain" aus. Der König zahlt ihm für das noch in Italien befindliche Gemälde 1500 Taler. (GStA I. HA, Rep. 76 alt, III, Nr. 21, fol. 103)

Später berichtet August Schlegel über die Ausstellung: "Ich habe seiner, vor etwa anderthalb Jahren in Berlin veranstalteten, Ausstellung beigewohnt, wobei das dortige Publikum viel guten Willen für die Kunst, ohne Ansehen, nicht der Person, sondern der Werke bewies. Rehbergs Zeichnung ist schwächlich, es ist, als ob seine Striche nicht den Muth hätten, irgend eine Richtung zu nehmen. Die Formen sind oft gemein: ein Homer, den er zeigte, sieht, trotz des von der Antike erborgten Kopfes, genau wie eine alte Frau aus, nicht zu erwähnen, daß er etwa um eine Kopflänge zu kurz ist; die ihn führende, die Leier spielende Muse hat aufgeworfene Nase und Lippen, und die Arme einer Bauerndirne. Der Ausdruck ist meistens frostig oder ganz verfehlt." (Böcking, S. 252f.)

1804
Am 20. März schreibt Auguste Duvau aus Leipzig an Karl August Böttiger,  "Mit Vergnügen fand ich neulich in einer Gesellschaft den deutschrömischen Maler Rehberg, der uns auch bey Tischbein allerliebste Zeichnungen zeigte ". (Karl August Böttiger. Briefwechsel mit Auguste Duvau. hg. u. komm. von Klaus Gerlach und René Sternke, Berlin 2004,  Brief 71, S. 109. Duvau hat vermutlich bei seinem Romaufenthalt 1802 Rehbergs Bekanntschaft gemacht (Stammbucheintrag von wann?)
Auf der Akademieausstellung werden Kopien nach Rehberg ausgestellt. Der "Belisarius" in Wasserfarbe von Herrn Wittmann (Börsch-Supan 1804:183) und mehrere Zeichnungen nach Rehberg von Schülern der Zeichenklasse: ein "Kain" nach Rehberg von J. Georg und dasselbe Motiv von W. Wöhlermann, ein "Kopf der Kordelia" nach Rehberg von P. Hirsch. (Börsch-Supan 1804:408.409.414)
Rehberg reist nach St. Petersburg. Auf der Rückreise auf dem Seeweg kann die Fahrt wegen Vereisung der Nordsee nicht fortgesetzt werden, Passagiere und Besatzung des Schiffes werden drei Monate auf Helgoland festgehalten (13. März 1805, GStA I. HA, Rep. 76 alt, III, Nr. 21, fol. 32).

1805
Im März schreibt Heinitz aus Hannover an Hardenberg, er halte sich bei Verwandten auf
(13. März, Bl. 32).
Der König wünscht, daß Rehberg eine Rektorenstelle an der Akademie erhalte und als Nachfolger des verstorbenen Meil zum Lehrer der "Composition", der "höheren Zeichnung" und der "Geschichts-Mahlerey" bestellt werden solle. (9. April 1805, fol. 34). Rehberg antwortet, daß er Rom ungern verlassen wolle und verweist auf diverse unvollendete Gemälde. (24. April fol. 37 f.)
Rehberg hält sich bis Anfang Mai in Hannover auf, und reist dann über Regensburg nach Rom zurück.
Rehberg soll in Paris einen "bekleideten Gliedermann" besorgen.

August Wilhelm Schlegel schreibt im Sommer an Goethe über einige Arbeiten in Rom lebender Künstler:"Rehberg war immer noch abwesend, er hat die meisten seiner Arbeiten mit sich auf Reisen genommen. Ich habe seiner, vor etwa anderthalb Jahren in Berlin veranstalteten, Ausstellung beigewohnt, wobei das dortige Publikum viel guten Willen für die Kunst, ohne Ansehen, nicht der Person, sondern der Werke bewies. Rehbergs Zeichnung ist schwächlich, es ist, als ob seine Striche nicht den Muth hätten, irgend eine Richtung zu nehmen. Die Formen sind oft gemein: ein Homer, den er zeigte, sieht, trotz des von der Antike erborgten Kopfes, genau wie eine alte Frau aus, nicht zu erwähnen, daß er etwa um eine Kopflänge zu kurz ist; die ihn führende, die Leier spielende Muse hat aufgeworfene Nase und Lippen, und die Arme einer Bauerndirne. Der Ausdruck ist meistens frostig oder ganz verfehlt. Zu Rom, in der Sammlung des verstorbenen Mylord Bristol, ist von ihm ein Kain, welchem der der Sturm die Haare über die Stirn wehet, unter diesen deckt er das Gesicht mit beiden Händen zu, so daß man auch nicht ein Eckchen davon sieht. Dieß heißt in der That den Timanthus überbieten, der freilich nicht so wohlfeil davon kam, der freilich nicht so wohlfeil davon kam, da er erst nach Erschöpfung der verschiedenen Grade des Schmerzes den Agamemnon erhüllte; hier ist aber Kain die einzige Figur. Eine Dame soll vor diesem Bilde geweint haben. Da ich nicht leicht die Versuchung gefühlt, vor einem Gemälde anders zu weinen, als darüber, daß es so schlecht war: so stelle ich mir immer vor, daß dieser Grund auch bei Anderen, welchen die Malerei Thränen entlockt, unbewußter Weise mitwirkt. Rehbergs beste Arbeit ist vielleicht ein Belisar, im königlichen Schloße zu Berlin befindlich, den er schon vor einer Anzahl Jahre gemalt. Auch seine landschaftlichen Beiwerke sind zuweilen nicht zu tadeln. Im Ganzen aber sind seine Kompositionen so gänzlich leer und gehaltlos, daß ich, wenn alle Gemälde so beschaffen wären, auf den Zweifel, ob und warum denn überhaupt diese Kunst ausgeübt werden soll, keine Antwort wißen würde. (Böcking , Bd. 9, S. 231-266, hier S. 252f., Brief vom xxx)

Anfang des Zitats ist doppelt!! (M.-L)

1806
Rehberg zeigt auf der Akademieausstellung "Amor und Psyche" (Börsch-Supan 1806:6)

Aus Rom richtet er im Mai 1806 Briefe an die Spediteure Gebr. Dittmers in Regensburg, mit der Bitte, drei Kisten mit je einer Lieferung an die Fürstin Taxis, den König von Bayern in München und den Baron Franz Ludwig Wilhelm (Hannoverscher Gesandter in Regensburg) weiterzuleiten. Als seine römische Adresse gibt Rehberg an: Palazzo Caraffa al Babuino. (Rehberg an Dittmers, 28. 5. 1806, Zentralarchiv SMB, D III 4299-8)

Im Oktober schreibt er wieder an die Brüder Dittmers, er bittet die Bezahlung von 60 Louisd'or von der Fürstin Taxis zu erwirken. Ein Herr Riemenschneider soll die bisher liegengebliebene Kiste an den König nach München schicken. (Brief Rehberg an Dittmers, 18. 10. 1806, BSB München, Sign)

1810
Auf der Akademieausstelung wird ein "Kain" nach einer Zeichnung von Rehberg von einem Herrn Horn aus Emden gezeigt. (Börsch-Supan 1810:113) Der König kauft das Originalgemälde "Kain" und zahlt es aus seiner Privatschatulle. Es befindet sich allerdings noch bei einem Spediteur in Livorno, der es aufgrund seiner Größe und der hohen Transportkosten noch nicht verschickt hat.

1811
Briefliche Verhandlungen über den Transport des "Kain" mit der Akademie (GStA I. HA, Rep. 76 alt, III, Nr. 21, fol. 103-108). Das Gemälde lagert seit 1804 in einem Magazin des Kaufmanns und Spediteurs Hermann Matsen in Livorno. Rehberg befürchtet, es könne durch Feuchtigkeit gelitten haben und will es in Rom noch einmal überarbeiten. Schuckmann, Nachfolger Hardenbergs als Kurator der Akademie, wünscht die Übersendung, lehnt jedoch Zahlungen für eine Überarbeitung ab. Im Oktober kommt das Gemälde in Berlin an (widerspricht sich mit Rauchs Brief an c.v.Humboldt von 1814)

Im Herbst kommt Rehberg nach Berlin, um mit dem Kurator Schuckmann über eine Veränderung seiner Stellung zu beraten. Rehberg erreicht nichts und reist (1812?) mit Erlaubnis der Akademie nach England, wo er bis 1815 bleibt.

1812
Anfang April schreibt Christian Daniel Rauch aus an Caroline von Humboldt  

"Rehberg ist auch kränklich aber seine ganze Wohnung ist schon ausgeleert und wird in 14 Tagen nach Deutschl. abreisen, eigentlich nach Berlin doch siehts dort iezt so trübe aus daß er seine Direktion dahin wohl aufgeben wird. Seine Gipse hat er für 200 Piaster an die Akademie St. Luca verkauft. Rehberg ist höchst unglücklich ordentlich etwas rappelich so von Sinnen und meint er hatte zu lang gelebt daß erleben zu müßen so Rom zu sehen und gar zu verlaßen. Fürchterliche Reflekzionen." (Caroline von Humboldt und Christian Daniel Rauch. Ein Briefwechsel 1811-1828, hg. Jutta von Simson, Berlin 1999. Brief Rom, 1. April 1812, S. 126f.) 

Zum Verkauf seiner Gipssammlung an die Accademia di San Luca vgl. auch A. Villari, "Dall’Antico e dal moderno: la Gipsoteca dell’Accademia di San Luca (1804–1873)”, in: P. Picardi & P. P. Racioppi (eds), Le scuole mute e le scuole parlanti, Studi e documenti sull’Accademia di San Luca nell’Ottocento (Rom 2002) S. 133-168, hier S. 150 u. d 160.

Am 11. Mai teilt Rauch mit, Rehberg sei "heute vor acht Tagen ohne Bedinten nach Stuttgard abger[eist]" (Ebd., S. 131f.)??

Auf der Akademieausstellung im September werden keine eigenen Werke Rehbergs, aber Sepiazeichnungen von Johann Heusinger nach "Orpheus und Eurydice", "Luna und Endymion" und "Julius Sabinus" von Rehberg ausgestellt (Börsch-Supan 1812: 203-205), außerdem eine Kopie des Belisarius von Rehberg von Heinrich Julius und ein Gemälde auf Porzellan nach Rehberg von Ludwig Heiner (Börsch-Supan 1812:373.409)

1813
Kurzer Aufenthalt über die Jahreswende 1812/13 in Berlin. Rehberg veranstaltet eine Ausstellung seiner Werke im Akademiegebäude.

Notiz in der Haude- und Spenerschen Zeitung, Nr. 3, Donnerstag, den 7. Januar 1813:
Kunst-Anzeige: "Das von dem Professor Rehberg neuerlich in Rom vollendete Gemählde:
'die Catastrophe der Niobe' von welchem eine Zeichnung sich auf der diesmaligen academischen Ausstellung befunden hat, wird, nebst anderen seiner letzten Arbeiten, und einigen alten italiänischen Gemählden, dem kunstliebenden Pubilco, von Sonntag den 10ten an bis Ende dieses Monats, in den Mittagsstunden von 11 bis 3 Uhr, in der Königl. Akademie der Künste ausgestellt seyn. Für eine gemäßigte Temperatur ist gesorgt
."

Vgl. auch den kurzen Bericht im Journal des Luxus und der Moden, Januar 1813, S. 183f., über eine "kleine, aber höchst meisterhafte Sammlung von Gemälden ... das Meiste ist von Herrn Rehberg selbst, doch findet man auch von Salvator Rosa, Domenichino und anderen Künstlern sehr schöne Stücke."

Weiterreise nach London. Zwei große Historiengemälde "Äneas mit der Sybille von Cumae und Dido" und "Niobe und ihre Kinder, die von Apoll und Diana mit Pfeilen getroffen werden", die er gern an den preußischen König verkaufen wollte und auf der Ausstellung zeigte, nimmt er nach London mit.

Dort findet er keine Käufer. Auf Anraten eines Freundes verschickt er die Gemälde an die Kunstakademie von Philadelphia. (GStA PK, I HA Rep. 76 VIII, Sekt. 50, Lit. , Nr. 36, Bd. 1, fol. 92f.)


1815
Am 25. November schreibt Rehberg aus London an David Friedländer in Berlin. Er freut sich, daß Friedländer die Kupferstiche nach seinen Gemälden gefallen haben. In London ist er nicht zufrieden, aber auch in Rom werde er Zufriedenheit nicht finden: "Der Fehler, den ich begangen habe, ein Eldorado zu suchen zerstört die Ruhe meines Lebens". (Brief an David Friedländer, Zentralarchiv SMB PK). Dennoch zieht Rehberg wieder nach Rom.

1816
Auf der Akademieausstellung wird ein "Platon mit Homer von der Harmonie geleitet, nach Rehberg, von Herrn Kessner" ausgestellt. (Börsch-Supan 1816:333)

1818

Caroline von Humboldt setzt sich in einem Brief aus Rom an das Kultusministerium für Rehberg ein. Altenstein erwähnt diesen Brief in einem Schreiben an Hardenberg: Frau von Humboldt schreibe "wie sehr es auffalle, daß der Preußische Staat einen doch sonst geschätzten Künstler in seinem Alter verlaße, und ihm dem Elende und Hunger Preis gebe. Sie hat dabei bezeugt, daß der p Rehberg auch noch jetzt gute Zeichungen anfertige, worin er sich überhaupt immer vorzüglich gezeigt hat". (GStA PK, I HA Rep. 76 VIII, Sekt. 50, Lit. , Nr. 36, Bd. 1, fol. 14)
Im Frühling reist Rehberg mit Lord Bristol nach Innsbruck, um nach der Natur zu zeichnen. Im Herbst kehrt er nach Rom zurück. (GStA PK, I HA Rep. 76 VIII, Sekt. 50, Lit. , Nr. 36, Bd. 1, fol. 18)

1819
Der österreichische Kaiser gibt bei Rehberg ein Panorama Innsbrucks in Auftrag. Nagler berichtet: "das Panorama besteht aus fünf Blättern, jedes 20 Zoll breit und 14 Zoll hoch, nebst einer topographischen Karte. Der Kaiser bezahlte ihn reichlich und forderte ihn  auf, dieses Werk durch Steindruck zu vervielfältigen, was aber unterblieb". (Nagler 1836, S. 255 - die letzte Bemerkung wird durch das folgende korrigiert). Die Zeichnung des Panoramas befindet sich in der Graphischen Sammlung der Albertina in Wien Inv. Nr. 17342, vgl. Die dt. und Schweizer Zeichnungen des späten 18. Jh., bearbeitet von Maren Gröning und Marie Luise Sternath, Beschreibender Katalog der Handzeichnungen in der Graphischen Sammlung Albertina, herausgegeben von Konrad Oberhuber, Bd. IX, Wien, Köln, Weimar: Böhlau 1997. Kat. 653, S. 193, ein lithographiertes Exemplar in der Österreichischen Nationalbibliothek, Bildarchiv PK 3.003,645.

Im Winter ist Rehberg wieder in Rom.

1820

Rehberg sendet der Berliner Akademie zwei Lithographien mit Bildnissen von Canova und Thorwaldsen (GStA PK, xx). Die Porträtzeichnungen entstanden laut Inschrift 1818 in Rom. Abzüge beider Lithographien verschickt er auch mit persönlicher Widmung versehen an Johann Heinrich Dannecker in Stuttgart. (Staatsgalerie Stgt., Graphische Sammlung, vgl. Dussler 1925, Nr. 15)

1821
In einem Brief aus München schreibt Rehberg an den Ritter von Schönfeld, Hofagenten in Wien, über den Plan das Panorama von Innsbruck und eines von Salzburg zu lithographieren: Zu einer Subskription war schon aufgerufen worden, aber nun muß der Plan, da Schönfeld ihn offenbar nicht mehr unterstützt, aufgegeben werden. In Wien werden 12 Steine mit den Lithographiervorlagen aufbewahrt. Rehberg fragt, ob der Graf Palfy, dem er aus seiner lithographischen Unternehmung noch Geld schuldet, die Steine für das Lithographische Institut in Rechnung nehmen könne. (Brief Rehberg an v. Schönfeld, München 11. Dezember 1821, Zentralarchiv SMB PK, D III 4299-11/12)

1822
Auf der Akademieaustellung wird sowohl eine von "Fräulein Charlotte Sauerwein" gemalte Kopie des "Belisarius" von Rehberg ausgestellt, als auch eine Kopie in Öl desselben Gemäldes von Theodor Joseph Teppe. (Börsch-Supan 1822: 22.487)

1824
Mit einem Brief an David Friedländer übersendet Rehberg die erste Abteilung seiner Lithographien nach Raffael. Er erwähnt, daß es sich um eine neue Auflage handle, die erste sei makuliert worden, weil er mit der Qualität unzufrieden war. Er bittet ein Exemplar auch Daniel Friedrich Sotzmann zu überreichen. (Rehberg an Friedländer München 6. August 1824, Zentralarchiv SMB PK, D III 4299-13/14)

1826
In einem Brief, der wahrscheinlich an Sotzmann gerichtet ist, teilt Rehberg Beobachtungen zu Gemälden Raffaels in der Münchner und Berliner Galerie mit. (Brief an unbekannt, 30. September 1826, Zentralarchiv SMB PK, D III 4299-15)

1835
Im August stirbt Rehberg verarmt in München. Seine Erbin Auguste Perl veranstaltete 1840 eine neue Ausgabe der Hamilton-Attitüden, in 12 Bläter lithogr. Von H. Dragendorf. Auch eine Abb. der Raffaelschen Madonna in einem großen lithographierten Blatte von Auguste Perl herausgegeben. (Nagler-Künstlerlexikon: Bd. 14, S. 65-69).

1838
Auguste Perl nimmt Kontakt zur Berliner Akademie auf, und versucht einige Werke aus dem Nachlass Rehbergs zu verkaufen. Das Kultusministerium nimmt sich der Sache an (GStA PK xx)

1839
Angekauft werden u. a. das Porträt Rehbergs von Karl Philipp Moritz, das 1787/88 in Rom entstand und sich heute noch im Besitz der Akademie der Künste befindet (Sedlarz 2010). Zudem


Rehberg war um 1800 einer der gefragtesten deutschen Historienmaler, dessen Werke von vielen Höfen gekauft wurden. Im Besitz des preußischen Königshauses befanden sich vier großformatige Werke: Belisarius (1790), Oedipus (  ), Julius Sabinus (1798), Kains Brudermord (1804). In zahlreichen Fassungen (Berlin, Dessau, München) existiert die Komposition Amor und Bachus beim Weinkeltern.

Claudia Sedlarz

Luitpold Dussler, Die Incunabeln der deutschen Lithographie, Berlin 1925.









Werkverzeichnis:

GStA Nr. 21, fol. 103 (Brief vom 16. 3. 1811)
1804 Gemälde Cain, wird vom König gekauft, nachdem ihm Rehberg in Berlin eine Zeichnung danach vorgelegt hat. Das Gemälde befand sich fertig in Rom. Rehberg hat in Berlin 1500 rthlr, erhalten. Von Rom nach Livorno an Hermann Matsen gesandt, 6 fuß breit und 8 fuß hoch. Gemälde konnte nicht gerollt werden, Schiffahrt in Livorno gesperrt, lagert dort bis jetzt.

In der Sammlung des Berliner Kupferstichkabinetts mehrere Landschafts- und Portraitstudien Rehbergs (BMPK 8377-8391) (Friedländer, 1921, Bd. 1: 292).

Werke/Literatur

Register

Fachregister:
  • Bildende Kunst
Institutionsregister:
  • Akademie der Künste

Person: Christian Friedrich Rehberg, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/896.

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