1762in der Nähe von Halberstadt geboren.
Privatgelehrter, Journalist, Dramaturg, Paläontologe, Historiker
Feßlers Protegé und maurerischer Mitarbeiter
Mitglied der Loge Royal York
Herausgeber der "Jahrbücher der Grossen Loge Royale York zur Freundschaft
in Berlin oder Denkwürdigkeiten für Freimaurer, hrsg. von Johann G. Rhode
und Johann G. Marmalle. Berlin"
"Beyträge zur Geschichte der Großen Mutterloge Royale York zur Freundschaft
i O von Berlin. Berlin 1798. 111 S."
im 1. Halbjahr 1801 Mitherausgeber von Feßlers "Eunomia"
1798-1801 Mitglied der "Gesellschaft der Freunde der Humanität"
1801
am Neujahrstag wird ein von ihm verfaßtes Festspiel im
Nationaltheater aufgeführt, eine patriotische Allegorie;
Rhode geht nach Breslau
seit 1801 (?) Prof. an der Kriegsschule in Breslau
Mitglied des in Königsberg begründeten "sittlich-wissenschaftlichen
Vereins" (oder "Tugendbundes") (Rhode war ein tätiges Mitglied in
Breslau)
1809 Lehrer an der Kriegsschule in Berlin
1821 Ehrendoktorat der Universität Jena für seine religionsgeschichtlichen
Arbeiten
1827
gest. am 23. August.
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Beiträge zur Charakteristik der Einwohner Berlins von Johann Gottlieb Rhode.
Berlin. Für Freunde des Geschmacks und der Moden. 1799"
Carl Maria von Weber: Fragment zur Oper "Rübezahl" (1804/05), Romantische
Oper in 2 Aufzügen
Libretto: Johann Gottlieb Rhode
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Artikel „Rhode, Johann Gottlieb“
aus: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen
Kommission bei der Bayrischen Akademie der Wissenschaften, Band 28, ab
Seite 391
Rhode: Johann Gottlieb R.,
vielseitiger Schriftsteller, 1762–1827. Die Nachrichten über das Leben
dieses in mancher Beziehung merkwürdigen Mannes sind nur mangelhaft, da
er seine Vergangenheit absichtlich in tiefes Dunkel zu hüllen suchte.
Er war 1762 geboren, studirte in Helmstedt, war dann Hauslehrer in
Marienthal bei Helmstedt und in Braunschweig, später in Esthland,
zuerst in einem v. Manteuffel’schen, dann in einem v. Steenbock’schen
Hause. Nachdem er alsdann eine Zeit lang ein Privat-Erziehungsinstitut
in Reval geleitet hatte, lebte er 1789 wieder als Privatmann in
Braunschweig, machte 1797 eine größere Reise durch Deutschland, ging
dann nach Berlin und betheiligte sich hier mit Fischer und Feßler an
der Herausgabe der „Eunomia, Zeitschrift für das 19. Jahrhundert“,
deren erster Theil 1801 erschien, sowie an der Redaction der Vossischen
Zeitung. –1800 kam er als Hauslehrer nach Breslau in das Haus eines
Kriegsrathes [392]v.
Tiebenfeld, gab 1803 nach Fülleborn’s Tode den „Breslauer Erzähler“
heraus, konnte aber dies Blatt nicht halten, dasselbe ging bereits 1804
ein. R. wurde darauf Dramaturg des Breslauer Theaters, wie er denn auch
schon vordem das Theater in Riga geleitet haben soll und 1800 die
„Allgemeine Theaterzeitung“ herausgegeben hatte. – Als 1809 in Breslau
eine allgemeine Kriegsschule begründet wurde, erhielt R. – der sich aus
Rußland den Professorentitel mitgebracht hatte – eine Anstellung an
derselben als Lehrer der Geographie und deutschen Sprache, und fand in
dieser Stellung Anerkennung, namentlich auch Scharnhorst’s. Dieses Amt
behielt er bis an seinen Tod bei; vorübergehend war er ohne rechten
Erfolg nebenbei Redacteur der „Schlesischen privilegirten Zeitung“. –
Am 22. November 1821 verlieh ihm die Jenaer philosophische Facultät honoris causa
die Doctorwürde für sein Werk über die Religion der Baltrer (s. u.); er
starb am 23. August 1827. – Von seinen zahlreichen Schriften sind die
meisten in Zeitschriften erschienen; von größeren Arbeiten sind zu
nennen: „Versuch einer pragmatischen Geschichte des Religionszwanges
und der Protestanten in Deutschland“, 1790; „Spielereien von Maler
Anton“, 1798; „Theorie der Verbreitung des Schalles für Baukünstler“
1800; Uebersetzung des Ossian, 1800; nochmals aufgelegt 1817; „Versuch
über das Alter des Thierkreises und den Ursprung der Sternbilder“,
1809. Sein Hauptwerk, von dem ein zweiter, über die Inder handelnder
Theil erst nach seinem Tode erschien, ist: „Die heilige Sage und das
gesammte Religionssystem der alten Baktrer, Meder und Perser und des
Zendvolkes“, 1820. Auch Naturwissenschaftliches hat er veröffentlicht:
„Anfang und Geschichte der letzten Revolution der Erde“, 1819; „Beitrag
zur Pflanzenkunde der Vorwelt“, 1821 u. a. m.
- N. Nekrolog für 1827, S. 779–782, wo auch ein allerdings nur unvollständiges Verzeichniß von Rhode’s Schriften zu finden ist.