1764
Johann Albert Eytelwein wird am 31.12. in Frankfurt am Main geboren.
1779
Eytelwein tritt im in die preußische Artillerie ein.
1787 Nimmt Abschied als Artillerielieutenant.
1790 Ingenieursprüfung als Architekt.
Architekt der Oberbaudeputation und Deichinspektor des
Oderbruchs.
1792-93 GStAPK, HA Rep. 76 alt III Nr. 198. Acta betr. den dem Landbaumeister Eytelwein zu Cüstrin zur Erlernung der Wasserbaukunst und höheren Mathematik von des Geh. Staats- und Kriegs Ministers Herrn Freiherrn von Heinitz Exzellenz empfohlenen Carl Kienitz von 1792-1793.
1793 Im Oktober wird Eytelwein durch Heinitz für die Stelle des Geheimen Oberbaurats vorgeschlagen. (GStAPK, I. HA Rep 76alt III, Nr. 41, Fol. 402; 423)
1794 Beförderung zum Geh. Oberbaurat.
1794-97 GStAPK, HA Rep. 76 alt III Nr. 35. Acta betr. die dem Herrn Geheimen Ober Bau Räthen Gilly, M/H[?]encelius und Eytelwein pro tempora eingeräumt gewesenen akademischen Zimmern zum Unterricht in der Cameral-Baukunst. von 1794-1797. [Verlust]
1795 Eytelwein hält im Wintersemester eine Vorlesung zur "Maschinenlehre". (Haude-Spenersche Zeitung, Nr. 120, 06.10.1795) Zur weiteren Lehrtätigkeit c.f. GStAPK, I. HA Rep. 76 alt IV Nr. 20. Unterricht Geheimer Oberbaurat Eytelwein 1799-1810.
1798 Zusammen mit Heinrich August Riedel hält Eytelwein im Wintersemester eine Vorlesung zur Architektur. (Haude-Spenersche Zeitung, Nr. 117, 29.09.1798)
1799 Eytelwein wird ordentliches Mitglied und Senator der Berliner Akademie. (GStAPK, I. HA Rep 76alt III, Nr. 42, Fol. 40v) Im Mai Reise nach Königsberg, in diesem Zusammenhang dem Senat einen Bericht über die dortige Provinzialkunstschule versprochen. (GStAPK, I. HA Rep 76alt III, Nr. 42, Fol. 41v)
Wird unter seiner Leitung die Bauakademie eröffnet. Eytelwein wird Professor für
Ingenieurmechanik.
1800?-1810 Eintritt in die "Philomatische Gesellschaft".
1801 Eytelwein hält im Wintersemester eine Vorlesung "über Mechanik, Hydraulik, Strohmbau- und Deichbaukunst". (Haude-Spenersche Zeitung, Nr. 120, 06.10.1801)
1802-1809
Gemeinsam mit David Gilly Herausgeber der Zeitschrift "Praktische Unterweisung zur Wasserbaukunst..."
1803 Eytelwein veröffentlicht sein Buch "Geometrisches und perspectivisches Zeichenbuch für Baugewerksleute : bestehend aus zehn Kupferabdrücken, nebst dazu gehörigen Erklärungen" als ersten Band des sogenannten "Elementar-Zeichenwerks". Das Buch, das sich im Bestand der Akademiebibliothek befand (11.6.1803), wird nicht nur in den preußischen Kunst- und Gewerkschulen als Unterrichtsmaterial gebraucht sondern ab 1805 auch an der Berliner Akademie, da man aus diesem "sämmtliche mathematische Figuren genau kennenlernen und allgemeine Kenntniße des Zusammenhangs der Geometrie mit den Zeichnenden Künsten erlangen [könne], ohne weiter tief in die Sätze der Geometrie selbst einzugehen". (GStAPK, I. HA Rep 76alt III, Nr. 44, Fol. 168r; 169v; 190r)
Eytelwein wird außerordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften (27.1.1803). <?, stand bereits im Eintrag, kein Nachweis dazu>
1804 Eytelwein ist zusammen mit Riedel, Gilly und Wagner Mitglied einer Komission zur Beurteilung einer von Sotzmann und Jättnig einzurichtenden "chronographischen Karten-Anstalt" innerhalb der Bauakademie.
Er und Gilly lassen sich eigens Akten inklusive Plan von Sotzmann und Eingabe des Kartenstechers Jättnig vorlegen und wollen schriftliche Stellungnahme abgeben. (04.02.1804; 17.03; GStAPK, I. HA Rep. 76 alt III Nr. 162a, Acta die chorographische Karten-Anstalt d. H. Sötzmann und Jaeck betreffend; c.f. hier vor allem das Gutachten von Eytelwein Fol.)
1806 Eytelwein hält im Wintersemester eine Vorlesung, deren erste Hälfte, im Zeitraum von Oktober bis Dezember, die Thematik "Mechanik, Hydraulik" und und in der zweiten Hälfte, von Januar bis März, "Strombau, Deichbaukunst" behandelt. (Haude-Spenersche Zeitung, Nr. 122, 11.10.1806)
1808
Ordentliches Mitglied (4.8.1808); Mitglied der mathematischen Klasse.
1809
Direktor der Oberbaudeputation in Berlin.
Eytelwein hält im Wintersemester eine Vorlesung, deren erste Hälfte, im Zeitraum von Oktober bis Dezember, die Thematik "Mechanik, Hydraulik" und und in der zweiten Hälfte, von Januar bis März, "Strombau, Deichbaukunst, nebst Anleitung zu den Bau-Anschlägen" behandelt. (Haude-Spenersche Zeitung, Nr. 114, 23.09.1809)
1810 Im August plant der Senat der Akademie in einer außerordentlichen Sitzung, den Unterricht der Bauakadmie im Bau der "Schleußen, Hafen, Brücken und Wegebau" mit der "Lehre der Gebäude" zusammenzulegen. Eytelwein, der unmittelbar von einer solchen Reform des Unterrichtsplans betroffen gewesen wäre, entgegnet: "daß zwar allerdings die Oekonomische Baukunst, Statbaukunst, der Strombau, Deichbau, Schleusenbau, Hafen- Brücken- und Wegebau zur Lehre von den Gebäuden, also auch in ein Lehrfach gehörten, weil ein Stall, ein Tempel, eine Schleuse, ein Hafen, eine Windschneidemühle u. d. gl. Gebäude wären, daß aber aus dem gemeinschaftlichen Nahmen noch nicht folge, daß diese so mannigfaltigen Zweige der Architektur von einem einzigen Lehrer vorgetragen werden könten, weil sich nicht voraussetzen ließe, daß die verschiedenen und sehr ausgedehnten theoretischen und praktischen Kentnisse, welche dieser Unterricht erfordert, in einem Lehrer vereiniget wären. Er trägt daher darauf an, daß die bisherige Absonderung beibehalten und dieser Unterricht nicht einem einzigen Lehrer übertragen werde, weil sonst der größte Nachtheil für die Bildung tüchtiger Baumeister erfolgen müste." (Stiftung Archiv der Akademie der Künste, Historisches Archiv, PrAdK Nr. 27, Fol. 193v; 194v) Hirt jedoch entgegnet dem in einem Schreiben und weist darauf hin, dass "ein Hauptfehler der bisherigen Ansicht war, daß man nicht die Baukunst lehren, sondern nur Stücke von Baumeistern bilden wolte". Das bsiherige Unterrichtssystem, bei der die Baukunst in eine Vielzahl von Fächern aufgesplittet worden ist, habe nur dazu geführt, dass "eine menge mittelmäßiger Bauleute als Lehrer anzustellen, und sie mit Besoldungen und Honorarien zu versehen, ohne dabey viel zu thun zu haben. Man trieb daher solche Geschäfte als Nebenwerck, und nahm, was davon einkam. Die Zeit hat den vielseitigen Nachtheile solcher verkehrten Einrichtungen zur Genüge erprobt, und der Himmel möge den Staat behüten, daß man nicht mehr in solche Irrungen gerathe." Eine Person aber, die Palast- oder Tempelarchitektur unterrichte, könne "mit leichter Mühe dahin kommen [...], die Lehre über den Bau eines Stalles, einer Windschneide Mühle, einer Schleuse, eines Hafens, einer Brücke u. s. w. vorzutragen". (Stiftung Archiv der Akademie der Künste, Historisches Archiv, PrAdK Nr. 27, Fol. 194v-195v) Eytelwein hat diesbezüglich offenbar nicht weiter Stellung bezogen. Im Januar 1811 wird er durch den Senat nochmals aufgefordert, eine Stellungnahme zur Reform des Unterrichtsplans inzureichen. (Stiftung Archiv der Akademie der Künste, Historisches Archiv, PrAdK Nr. 27, Fol. 207r) Übermittlung des Gutachtens am 9. Februar 1811. (c.f. Akten)
Eytelwein veröffentlich sein zweibändiges "Handbuch der Perspective [...], das von der Berliner Akademie in den Bestand der Bibliothek angekauft wird". (17.11)
1816 Ernennung zum Ober-Landesbaudirektor.
1818 GStA PK, I. HA Rep. 93 B, Nr. 2135, Bd. I. 1818-1821. fol. 86ff., 1820: Von Eytelwein und anderen unterzeichnetes Gutachten zu Rabes Umbau des Akademiegebäudes. Inhalt: Umbau des Akademiegebäudes 1816-1820. Arrest Rabes. f. 86ff. Gutachten der Oberbaudeputation zu Rabes Umbau (gez. u. a. Eytelwein).
1823
Eine Kabinettsorder legt fest, die Bauakademie ab April 1824 wieder von der
Kunstakademie zu trennen und dem Minister für Handel und Gewerbe zu
unterstellen. Eytelwein wird zu ihrem Direktor ernannt.
1849
Eytelwein stirbt am 18.8. in Berlin.
Als fünfzehnjähriger Junge war der in Frankfurt am Main geborene Eytelwein
Kanonenschütze beim Berliner Artillerieregiment. In seiner Freizeit bringt er sich Mathematik und
Ingenieurwissen bei, um 1790 die Ingenieursprüfung als Architekt zu
bestehen. Im Jahre 1799 gründet er zusammen mit Kollegen die
Bauakademie in Berlin, wird deren Direktor und Professor für
Ingenieurmechanik.
In preußischen Diensten
erwarb Eytelwein sich u.a. um die Ausbildung der Bauingenieure große Verdienste.
Nach der von ihm mitbewirkten Trennung der Kunst- von der Bauakademie wurde er
Leiter der Bauakademie.
Eytelwein leitete eine Reihe der wichtigsten Bauten, wie die Regulierung der
Oder, Warthe, Weichsel und des Niemen, die Hafenbauten von Memel,
Pillau und Swinemünde, sowie die Grenzregulierungen der Rheinprovinz
und die Bestimmung eines definitiven Maßes und Gewichts für Preußen.
Schüler Kieritz (GStAPK, I. HA Rep 76alt III, Nr. 41, Fol. 402)
Person: Johann Albert Eytelwein, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/3795.