Christoph August I. Tiedge

Lebensdaten

Nachname:
Tiedge
Vorname:
Christoph August I.
Geburtsdatum:
14.12.1752
Geburtsort:
Gardelegen/ Altmark
Geschlecht:
männlich
Todesdatum:
08.03.1814
Sterbeort:
Dresden
Sterbeland:
Sachsen
Beruf(e):
  • Schriftsteller

Biographie

Lebenslauf:

Von 1798 bis 1819 mit zahlreichen Unterbrechungen in Berlin.

 
Tiedge studierte ab 1770 die Rechte in Halle, kehrte nach Abschluß des Studiums nach Magdeburg, wo sein Vater als Conrector des Gymnasiums angestellt war, zurück und war, nachdem ihm die Erlangung eines Justizamtes verwehrt blieb, seit 1781 in mehreren Städten als Hauslehrer oder Sekretär tätig. Bei seiner Tätigkeit für die Familie v. Arnstedt in Ellrich lernte Tiedge unter anderem Göckingh und dessen Familie, die Dichtern Christine v. Hagen, Gleim, Klamer Schmidt, Stamford und Elise von der Recke kennen. 1784 wurde er von Gleim nach Halberstadt eingeladen; Tiedge kam dieser Aufforderung 1788 nach. Bei seinen Ortswechseln in der darauffolgenden Zeit hielt Tiedge den Kontakt. Im Herbst 1898 siedelte sich Tiedge in Berlin an, wo er J. J. Engel kennenlernte und eine Zeit lang die „Ephemeriden„ herausgab. Kurzzeitig zog Tiedge nach Dresden, wohin ihn Wilhelm Gottlieb Becker, der Herausgeber des „Taschenbuchs zum geselligen Vergnügen„ eingeladen hatte. Über Halle kehrte er nach wenigen Monaten wieder zurück nach Berlin. 1803 erneuerte er seine Freundschaft mit Elise von der Recke, „eine unzertrennliche Freundschaft für das ganze Leben, an deren Reinheit wol nur müßige Schwätzer zu zweifeln unternahmen„, so Max Wendheim. In den folgenden Jahren unternahmen die beiden in den Sommermonaten Badereisen nach Karlsbad, Teplitz, der Schweiz oder Italien und verlebten den Winter in Berlin. Dort und auch später in Dresden, wohin Recke mit Tiedge 1819 übersiedelte, gehörte Tiedge als „treuer Freund„ Reckes stets zu ihrem gesellschaftlichen Umkreis. Nach dem Tod der Recke 1833 lebte Tiedge von der ihm hinterlassenen Pension und hielt weiterhin bis zu seinem eigenen Ableben Gesellschaft. Zum Andenken an seinen Tod gründeten Freunde und Verehrer Tiedges 1841 in Dresden eine Tiedge-Stiftung, aus deren Vermögen Kunstwerke prämiert und notleidende Künstler unterstützt werden. Gemäß dem Urteil von Zeitgenossen entsprach die Rolle des Gesellschafters dem Wesen Tiedges. Dessen literarische Produktion sei dahinter zurück geblieben.

 

Werke:

Tiedge veröffentlichte unter anderem Gedichte, Liedertexte und Beiträge in verschiedenen Zeitschriften und Reihen wie „Beckers Taschenbuch für das gesellige Vergnügen, „Löfflers Magazin für den christlichen Prediger„, „Zeitung für die elegante Welt„ und „teutsche Monatsschrift„. Erwähnt wird zudem Tiedges Lebensbeschreibung von Reckes Stiefschwester „Anna Charlotte Dorothea, letzte Herzogin von Kurland, Leipzig 1823, die auch in den Brockhausschen Reihe „Zeitgenossen. Neue Reihe„ veröffentlicht wurde.  (No. XIII. u. XIV.; der gesammten Folge No. XXXVII. u. XXXVIII.)

Eine Aufzählung von Tiedges sämtlichen Werken ist in Goedeke´s Grundriß, 2. Aufl., Bd. 5, S. 455f. zu finden; seine gesamten Werke sind in 10 Bdchn. von A. G. Eberhard, Halle 1823-29, in der zweiten Aufl. Halle 1832-33 herausgegeben.

 

Register

Fachregister:
  • Literatur
Gruppen/Vereinigungen-Register:
  • Mittwochsgesellschaft (Feßlersche)

Person: Christoph August I. Tiedge, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/518.

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