Karl Christian Friedrich Krause

Lebensdaten

Nachname:
Krause
Vorname:
Karl Christian Friedrich
Geburtsdatum:
06.05.1781
Geburtsort:
Eisenberg
Geburtsland:
Thüringen
Geschlecht:
männlich
Todesdatum:
27.09.1832
Sterbeort:
München
Beruf(e):
  • Philosoph
  • Privatdozent

Biographie

Lebenslauf:
1781
Karl Christian Friedrich Krause wird als Sohn eines Lehrers und späteren Pfarrers in Eisenberg/Thüringen geboren.

1797 bis 1800
Studium der Theologie, Mathematik und Philosophie (bei Fichte und Schelling) in Jena.

1802
Nach dem Erwerb des philosophischen Doktorgrades im WS 1801/02 mit der Schrift "De philosophiae et matheseos notione et earum intima coniunctione" habilitiert sich Krause in diesem Jahr in Jena und liest bis 1804 als Privatdozent über Naturrecht, Naturphilosophie, Mathematik und Logik. In diesen Jahren vollzieht er eine Hinwendung zum Kunstideal des klassischen Altertums.

1805
Krause tritt in eine Freimaurerloge ein. Aus der Verbindung mit den Freimaurern erwächst der Gedanke des "Menschheitsbundes", wonach die irdische Menschheit ein organisches Glied der einen in Gott lebenden Menschheit sei ("Das Urbild der Menschheit", 1811). 

1805 bis 1813

Lehrtätigkeit an der Dresdner Ingenieurakademie.

1813
Krause übersiedelt nach Berlin, kehrt jedoch 1815 nach Dresden zurück.

1814
Eintritt in die "Philomatische Gesellschaft".

1817
Studienreise durch Italien und Frankreich.

1832
Krause lehrt in Göttingen als Privatdozent. Trotz dreifacher Habilitation (Jena 1802, Berlin 1814, Göttingen 1824) gelingt es ihm nicht, eine Professur zu erlangen.

1831
Aus Göttingen wird er wegen angeblicher revolutionärer Gesinnung und Kollaboration mit dem Pariser Revolutionskomitee ausgewiesen, er geht nach München, wo ihn Ludwig I. und Franz von Baader fördern. Eine Professur wird jedoch durch Schelling verhindert.

1832
Krause stirbt arm und vereinsamt in München.
----------------------------------------------------------
Das umfangreiche Werk Krauses ist zum größten Teil aus privat gehaltenen Vorlesungen hervorgegangen. Platon wie Aristoteles, Plotin wie Augustinus, Thomas von Aquin wie Duns Scotus zählt Krause zu den Vorbildern seines Denkens. Er selbst sieht sich in der Tradition der "Philosophia pernnis", für die nicht das Denken das Sein, sondern das Sein das Denken bestimmt. Die Methode seines Philosophierens ist gekennzeichnet durch einen zweifachen "Lehrgang": Die a-posteriorische Induktion (synthetischer Lehrgang) und die a-priorische Deduktion (analytischer Lehrgang). Diese Unterscheidung hat nach Krause einen objektiven Grund "am Erkannten" und einen subjektiven Grund "an der Erkenntnis". Erst in der Einheit beider Denkwege (Lehrgänge) könne die eine Wahrheit als "Übereinstimmung des Denkens mit der Natur der Dinge" gefunden werden. Durch diese realistische Konzeption unterscheidet sich Krause grundlegend vom Idealismus Kants, Fichtes, Schellings und Hegels. Die gelegentliche Behauptung, er setze die Kantische Philosophie fort, ist unrichtig. Vielmehr will Krause den tranzendentalen Subjektivismus Kants und der ihm folgenden idealistischen Systeme überwinden. Krause entwickelte ein System des Pantheismus, nach dem Gott alle Dinge, Natur und Geist, in sich begreift, jedoch noch übersteigt. In seinem Philosophischen Denken von Immanuel Kant beeinflußt, intendiert er, die Spaltung zwischen Subjekt und Objekt in der Einheit der "Denklehre" und der "Schaulehre", von Philosophie und Kunst, zu überwinden. Ist die Beurteilung von Krauses Werk bis heute noch kontrovers, weisen doch neuere Untersuchungen nach, daß das philosophische Denken Krauses nicht in der Tradition des deutschen Idealismus, schon gar nicht im Umkreis der Transzendetalphilosophie steht, sondern in der Tradition der "philosophia perennis" aristotelisch-scholastischer Prägung.

Werke/Literatur

Berlinaufenthalte

  • von 1813 bis 1815

Register

Fachregister:
  • Philosophie
Gruppen/Vereinigungen-Register:
  • Humanitätsgesellschaft
  • Philomatische Gesellschaft
  • Berlinische Gesellschaft für deutsche Sprache
  • Loge Royal York
  • Sing-Academie

Person: Karl Christian Friedrich Krause, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/554.

Link zu den API-Daten: https://berlinerklassik.bbaw.de/api/personen/554