Friederike Helene Unger

Lebensdaten

Nachname:
Unger
Vorname:
Friederike Helene
Geburtsdatum:
1751
Geburtsort:
Berlin
Geschlecht:
weiblich
Todesdatum:
21.09.1813
Sterbeort:
Berlin
Beruf(e):
  • Schriftstellerin
  • Publizistin und Übersetzerin

Namensformen

Geburtsname:
von Rothenburg

Genealogie

Genealogie:
V.: ? M.: ? Kinderlos. Ehemann: Johann Friedrich Unger (1750-1804).

Biographie

Lebenslauf:
Friederike Helene Unger, geborene v. Rothenburg, Tochter eines preußischen Gnerals und der Marquise von Vieuville war eine sehr produktive Schriftstellerin, Publizistin und Übersetzerin. Sie fungierte als Zeitschriftenherausgeberin, verfaßte Artikel, u.a. für die "Berlinische Monatsschrift", das "Berliner Magazin der Wissenschaften und Künste" und das "Journal von und für Deutschlan"", berühmt wurde sie durch ihren Roman "Julchen Grünthal, eine Pensionsgeschichte" von 1784. Für den Verlag ihres Mannes Johann Friedrich Unger übersetzte sie unter anderem Rouseaus "Confessiones". Nach dem Tod ihres Mannes führte Friederike Unger den Verlag weiter, ohne jedoch den Niedergang des Unternehmens abwenden zu können. Zwar hielten die Ungers keinen Salon im eigentlichen Sinne, doch sei das Haus Ort einer lebhaften Verlegergeselligkeit gewesen. Zu den näheren Bekannten Friederike Ungers zählte Carl Friedrich Zelter. Mit Goethe, den sie sehr verehrte, wechselte sie einige Briefe. (P. Wilhelmy)

1813
Notiz in der Haude- und Spenerschen Zeitung, Nr. 114, Donnerstag, den 23. September 1813:
"Am 21. September starb eine achtungswürdige geistreiche Mitbürgerinn Berlins, Frau Friderika Helena Unger, Witwe des 1804 gestorbenen geschickten Buchdruckers und Holzschneiders, Frofessor J. Fr. Unger; vor 62 Jahren hieselbst geboren, eine Tochter des Generals von Rothenburg, welchen Friedrich der Große als Freund liebte. Sie besaß einen hellen, durch Umgang, Lektüre und Kenntnisse ausgezeichnet gebildeten Verstand, treffenden Witz, zarten feinen Sinn, und das beste ganz für Wohlthätigkeit und Freundschaft lebende Herz. Die Werthschätzung edler Menschen blieb ihr bis an den Tod, und erheiterte ihre trüben Tage. Sie hat verschiedenes aus dem Französischen übersetzt; unter ihren eigenen Schriften ist Julchen Grünthal am bekanntesten geworden; auch ihre letzten Bücher zeigen Geist und Talent: Briefe von Serena an Clementine über die Franzosen in Berlin, und Der junge Franzose und das Deutsche Mädchen. Einige kleine Aufsätze, in Zeitschriften, und in den Berlinischen Kalendern, verdienen gelungen zu heißen. Ihre häufigen Briefe, voll reger Lebendigkeit, voll schönen Gefühls, und so schnell sie auch hingeworfen waren, doch mit dem glücklichen Ausdruck, mögte man gedruckt wünschen, da es der deutschen Literatur noch so sehr an guten Briefen überhaupt und namentlich an Frauenzimmerbriefen fehlt. Wenn sie las, oder die Feder in der Hand hatte, oder zum Wohlthun thätig seyn konnte, vergaß sie die Leiden der Zeit. Denn sie hat sie schwer getragen, und harte Veränderungen des Schicksals erfahren. Doch siegte meist die heitere Stimmung ihrer gutmüthigen, liebevollen, friedfertigen Seele."

Werke/Literatur

Register

Fachregister:
  • Literatur

Quellen

Allgemeine Quellen:
P. Wilhelmy, Der Berliner Salon

Person: Friederike Helene Unger, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/623.

Link zu den API-Daten: https://berlinerklassik.bbaw.de/api/personen/623