Carl Wilhelm Kolbe jun.

Lebensdaten

Nachname:
Kolbe jun.
Vorname:
Carl Wilhelm
Geburtsdatum:
07.03.1781
Geburtsort:
Berlin
Geschlecht:
männlich
Todesdatum:
08.04.1853
Sterbeort:
Berlin
Beruf(e):
  • Maler
  • Lithograph

Biographie

Lebenslauf:
1781
Kolbe wird am 7. März als Sohn des Goldstickers Christian Friedrich Kolbe und der xx in Berlin geboren. Ein Bruder seines Vaters ist der gleichnamige Künstler Carl Wilhelm Kolbe.

1794
Im November wird Kolbe in die erste Zeichenklasse versetzt. (GStA PK I. HA Rep. 76 alt III Nr. 41, S. 492) Mit ihm versetzt werden: Johann Heinrich Einsiedel, August Wilh. Kleemeyer, Joseph Heinrich Jonas, Gottfried Ludwig v. Alkier, Friedrich Tschersky, Alexander Philipson (Ebd.).

1795
Im März erhält Kolbe auf Empfehlung Bergers eine große Aufmunterungsmedaille von Abramson [Genius-Medaille?], der "angehende Kupferstecher Koehler" erhält eine kleinere Medaille. (GStA PK I. HA Rep. 76 alt III Nr. 41, S. 511).

1796
Kolbe erhält den ersten Preis der Akademie der Künste für sein Werk "Frobens (Opfer) Tod in der Schlacht bei Fehrbellin" (Kreidezeichnung). Ab jetzt nimmt er regelmäßig mit seinen Werken an den Akademie-Ausstellungen teil.

1797
Akademie-Ausstellung:
"Konrad von Kauffungen mit dem geraubten Prinzen im Walde beym Köhler, in Pastell gemalt", "Ein Kinderkopf in Pastell", "Eine Scene aus Geron der Adeliche von Wieland".(Börsch-Supan, Kataloge, Bd.1, 1797:382-384)

1800
Akademie-Ausstellung:
"Der Tod des Stallmeisters Froben in der Schlacht bey Fehrbellin. [...] In schwarzer Kreide nach eigner Erfindung gezeichnet [...]". (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1800:22)

1806
In der Akademie stellt Kolbe zwei Ölgemälde militärischen Inhalts - "Ein Gefecht zwischen Brandenburgischer und Französischer Reiterei, aus dem Jahre 1600; 3 Fuß 3 Zoll breit, 2 Fuß 11 Zoll hoch", "Ein altdeutscher Befehlshaber vom Jahre 1609; 1 Fuß hoch, 11 Zoll breit. In diesem Gemälde ist der Versuch gemacht, Wachs unter die Oelfarben zu mischen, um das Nachdunkeln zu verhindern" - aus (Börsch-Supan, Kataloge, Bd. 1, 1806: 85, 86), wovon das erste als "vorzügliche Arbeit" gelobt wird (Haude- und Spenersche Zeitung, 09.10.1806, Nr. 121).

1808
Akademie-Ausstellung:  
"Eine heilige Familie", "Ein französisches Bivouac [= Lager?]", "Ein Prospekt", "Eine Idylle. Skizze", "Ein Gefecht". (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1808:135-139)

1812
Akademie-Ausstellung:  
"Albrecht Achilles, Markgraf von Brandenburg, überfällt die Nürnberger und erbeutet eine Fahne 1449", "Idee zu einem großen christlichen Bilde", "Mehrere landschaftliche Skizzen nach der Natur: Eine Ansicht von Freienwalde. Eine Gegend des Plauenschen Grundes aus der Erinnerung. Eine Mondschein-Landschaft. Ansicht von Schöneberg vom Thiergarten aus. Sämmtlich in Öl gemahlt." Unter den nachgereichten Arbeiten: "Ein Bacchanal, getuscht". (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1812:90-95.603)

1814
Akademie-Ausstellung:  
"Ein Weinlese Fest im Mittelalter, Karton zu einem Ölgemälde", "Die Schlacht an der Katzbach. Die Porträts in diesem Gemälde, als: des Prinzen Wilhelm Königl. Hoheit, des Herrn Fürsten Blücher und des Herrn Grafen von Gneisenau, sind vom Herrn Professor Dähling", "Zwei Jagdstücke: Entenjagd und Anstand bei der Hasenjagd" und "Verschiedene Landschaften unter einer Nummer" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1814:74-78).

1815
Kolbe wird am 21. Januar zum ordentlichen Mitglied der Akademie der Künste ernannt (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1818:VIII).

1816
Am 6. Januar besorgt Kolbe die Drapierungen für das Jahresfest des Berliner Künstlervereins und wird dafür von Schadow gelobt: "[...] so gut geraten, dass die zeichnenden Künstler es bedauerten, nicht sogleich Studien danach machen zu können"(Schadow, Kunstwerke, S. 112).

Akademie-Ausstellung:  
 "Abendfeier", "Doge und Dogaresse, Venetianisch", "Baumeister und Bauherr; Farbenskizze", "Lautenspiel vor der Jagd; Skizze", "Räuberzug, Landschaft" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1816:49-53).

1817
Kolbes "Himmelfahrt Christi" wird zusammen mit anderen Werken auf Befehl des Königs in der Garnisonskirche Potsdam aufgestellt.

1818
Akademie-Ausstellung:  
"Die Bötticher Werkstatt. Altdeutsch von 1568", "Ein Tyroler Schütze vor seinem Garten von 1516", "Ein Mönch läutet zur Vesper", "Eine Idylle" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1818:40-43).
Der Katalog vermerkt ferner: "Anzeige von Gemälden, welche, auf Befehl Sr. Maj. des Königs für die Garnison-Kirche zu Potsdam von Mitgliedern der Königl. Akademie der Künste angefertigt und, am ersten Weihnachtsfeiertage 1817 dort aufgestellt worden sind [...]. Die Himmelfahrt Christi, von K. Kolbe. Alle diese Gemälde sind 8 Fuß hoch und 5 Fuß breit." Ebenfalls an der Ausstattung beteiligt sind Weitsch, Niedlich, Hummel, Dähling und Schuhmann. (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1818:S.62.485)

1819
E.T.A. Hoffmann wird vom Gemälde Kolbes "Die Bötticher Werkstatt" zur Novelle "Meister Martin der Küfner und seine Gesellen" angeregt.

1820   
Akademie-Ausstellung:
"Drei Engel mit den Passionszeichen; Skizze zu einem großen Bilde", "Abendgesang; Lichtbeleuchtung", "Der Hof eines Wirtshauses; nach der Natur", "Der heilige Martin; Federzeichnung" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1820:39-42).

1822
Akademie-Ausstellung:
"Die Pilger", "Gefecht bei einem Thore", "Eine Königin, die zur Jagd reitet; Skizze", "Karton zu einem Glasgemälde für das Schloß von Marienburg in Preußen, die Vertheidigung Marienburgs durch den Hochmeister Heinrich Reuß von Plauen gegen die Polen und Tartaren darstellend", "Farben-Skitze zu demselben Gemälde", "Maskenzug aus Romeo ind Julia" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1822:58-63).

1824   
Akademie-Ausstellung:
"Karton zu einem Glasgemälde für das Schloß Marienburg in Preußen: Der Einzug des Hochmeisters Siegfried von Feuchtwangen", "Gemälde in Oel, zu demselben Zweck einer Glasmalerei für dasselbe Schloß: Die Krankenpfleger in Jerusalem", "Der Hof eines Wirtshauses; Oelgemälde; im Auftrage ausgeführt" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1824:53-55).

1825
Kolbe wird Mitglied des Vereins für Kunstfreunde.

1826
Akademie-Ausstellung: 
Arbeiten in Öl: "Jäger in einer Laube", "Drei Gemälde, wonach die Glasbilder für das Schloß Marienburg in Preußen gemacht sind: a. Ludwig der Heilige, König von Frankreich, giebt in Palästina dem Hochmeister Herrmann von Salza die Lilien ins Wappen des Ordens. b. Pabst Innozenz III. verleiht Herrmann von Salza den Siegelring in Rom. c. Bischof Christian bittet Herrmann von Salza um Hilfe gegen die Heyden in Preußen" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1826:52-55).

1828
Akademie-Ausstellung:  
Arbeiten in Öl: "Otto der Große schlägt die Magyaren aus dem Lechfelde bei Augsburg, den 10. August 955. Farbskizze zu einem großen Bilde", "Eine Fürstin auf die Falkenjagd ziehend", "Ein Ziegenmädchen", "Ein Winterbild", "Ein Kosack".
Skizzen: "Italiener", "Aussicht vom Pfingstberge bei Potsdam", "Ruine aus dem Neuen Garten bei Potsdam" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1828:37-44).
In der Chronik der Akademie ist folgendes Werk vermerkt, welches nicht ausgestellt wurde: "Venus auf einer Muschel von Seepferden gezogen". (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1828:XV)

1830
Kolbe wird ordentlicher Professor der Akademie.

1830/1832
"[...] ein großes Schlachtengemälde [...]" findet Lob in den Chroniken der Akademie (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1832:XII) und Schadow lobt das Werk "Flucht Karl V." (Schadow, Kunstwerke)

1832 
Akademie-Ausstellung:
"Eine Idylle", "Gefecht. Markgraf Eckbert von Meisen von den kaiserlichen überfallen, bei der Mühle im Walde unweit Naumburg 1090", "Der todte Königssohn, ausgeführte Skizze zu einem großen Bilde", "Skizze nach Uhlands Gedicht 'des Sängers Fluch'", "Eine Winzerinn" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1832:356-360).

1834   
Atelier in der Leipziger Straße 109.
Akademie-Ausstellung:
"Weinfest im Mittelalter".
Zeichnungen und Skizzen: "Ein Böhmischer Herzog setzt mit seiner Gemahlin durch eine Furth", "Der Abschied", "Don Quixote bei den Hirten", "Kriegszug der Holländer unter Moritz von Oranien gegen die Spanier bei Altdorf, im Winter 1624" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1834:390-394).

1836   
Atelier in der Leipziger Straße 109.
Akademie-Ausstellung:
"Karl der Große bei dem Köhler", "Schlacht bei Mühlberg 1546. Carl V. von einem Bauer geführt, setzt durch die Furth der Elbe, neben ihm Herzog Moritz v. Sachsen, Ferdinand, König von Ungarn, Herzog Alba", "Ein Jagdstück, Portrait" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1836:485-487).
Unter den nachgereichten Arbeiten: "Der Reiter und die Melkerin", "Die Braut; nach W. Scott", "Schnitterin im Sturm" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1836: 1529-1531).

1838
Atelier in der Leipziger Straße 109.
Akademie-Ausstellung:
"Der Knappe und die Spinnerin", "Der geächtete Otto von Wittelsbach aus seiner Burg vertrieben", "Marodeur", "Ludwig XI. von Frankreich", "Landschaft im Charakter des Harzes", "Zwei kleine Landschaften unter einer Nummer" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1838:435-440).

1839   
Atelier in der Leipziger Straße 109.
Akademie-Ausstellung:
"Rückkehr von der Falkenjagd", "Wachtmeister vor der Schmiede", "Reisende", "Kleiner Hausaltar. Privatbesitz", "Das Heer der Magyaren wird am Lech von einer Drude vor dem Überschreiten des Flusses gewarnt. Carton 11 Fuß lang, 8 Fuß hoch" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1839:429-433).

1840
Akademie-Ausstellung:
"Das Heer der Hunnen, im Begriff über den Lech zu gehen, wird von einer Drude vor dem Überschreiten des Flusses gewarnt. 447. Nach einer Sage. Carton", "Kaiser Karl V. krank auf der Flucht von Inspruck (Farbenskizze zu einem größern Bilde)", "Der betrunkene Reiter", "Falkenier mit einem Mädchen", "Herbstlandschaft" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1840:392-396).

1842   
Atelier in der Carlstraße 12.
Akademie-Ausstellung:
"Wallensteiner Reuter in einer Laube", "Ritter Keneth am todten Meere, aus dem Talisman von Walter Scott", "Georg und Verse aus Götz von Berlichingen. Privatbesitz", "Ezzelino II. il Monaco im Kloster-Garten", "Ein Meißener Landmädchen" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1842:495-499).

1844   
Atelier in der Karlsstraße 12.
Akademie-Ausstellung:
"Kaiser Karl V. auf der Flucht von Insbruck nach Villach in Kärnthen, von Moritz von Sachsen verfolgt, am 20. Mai 1552" (mit ausführlicher Beschreibung des Kataloges), "Ezzelino di Romano I. (il Monaco) Podesta von Padua und Verona, Vater des Tyrannen Ezzelin von Padua" (mit ausführlicher Beschreibung des Kataloges" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1844:505.506).

1846
Kolbe wird zum ordentlichen Mitglied des akademischen Senats an der Akademie der Künste ernannt (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1846:XI).

Akademie-Ausstellung:
"Anklang aus Dichtungen von Anastasius Grün".
Farbenskizzen zu größeren historischen Bildern: "Die Gründung Berlins durch Albrecht den Bären; neben ihm der Erzbischof Wichmann von Magdeburg", "Belagerung des Schlosses Friesack durch den Burggrafen Friedrich von Zollern gegen Dietrich von Quizow im Winter 1414 (Erste Anwendung des Geschützes die faule Grete)" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1846:438-442).
Genrebilder: "Der Falkenier", "Graf Stolan, der böse Zahler (Wallensteins Lager)",
Unter den nachgereichten Arbeiten: "Die Schlacht bei Antiochia. Farbskizze zu einem größeren Bilde" (mit Beschreibung des Kataloges), "Eine Landschaft" Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1846:1755.1756).

1848
Akademie-Ausstellung:  
"Aus der Geschichte Rügens. Jaromar Fürst von Putbus besichtigt den Bau christlicher Kirchen im Jahre 1249 [...]" (mit Beschreibung des Kataloges), "Die Schlacht bei Antiochia. Farbenskizze zu einem größeren Bilde" (mit Beschreibung durch den Katalog), "Georg Frundsberg, Feldhauptmann Karls V. an der Spitze seines Kriegszuges in Italien", "Eine Landschaft" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1848:479-482).

1850
Kolbe erhält neben anderen Künstlern für ausgezeichnete Kunstwerke der am 18.Juni beendigten Kunstausstellung 1848 vom König die kleine goldene Medaille für Kunst. (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1850:XV).

1853
Am 12. Februar wird Kolbe durch den König mit der großen goldenen Medaille ausgezeichnet.
Kolbe verstirbt am 08. April 72jährig in Berlin. In der Vossischen Zeitung ( Nr. 84, 12. April 1853) wird ein Nachruf auf Kolbe d. J. verfasst. Er wird als "vorzüglichen Meister" gelobt und einige seiner Werke sowie seine Leistung, der Genremalerei einen "tieferen poetischen Gehalt" verliehen zu haben werden gewürdigt.


Sabrina Klein (2010)




Register

Fachregister:
  • Bildende Kunst
Institutionsregister:
  • Akademie der Künste
Gruppen/Vereinigungen-Register:
  • Berlinischer Künstler-Verein

Person: Carl Wilhelm Kolbe jun., Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/815.

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