Lebenslauf:
1766
Geboren in Paris als die Tochter des Bildhauers Jean Pierre Antoine Tassaert und der Miniaturmalerin Marie-Edmé geb. Moreau. Sieben Geschwister, darunter die ebenfalls in Berlin als Künstlerin tätige Antoinette Tassaert, verh. Beer und der Bruder Jean-Joseph-Francois (1765-ca.1812), der seit 1791 als Kupferstecher in Paris tätig war.
Ausbildung durch die Eltern.
Studium an der Berliner Akademie der Künste bei Johann Christoph Frisch und Daniel Chodowiecki.
1785
Féliticité soll mit dem Lehrling ihres Vaters - Johann Gottfried Schadow - verheiratet werden, der aber mit seiner Geliebten und späteren Ehefrau Marianne Devidels zu deren Eltern nach Wien flieht und von dort aus zu einem 2-jährigen Romaufenthalt aufbricht.
1786
Tassaert ist bei der ersten Berliner Akademieausstellung vertreten und zeigt Portraits ihrer Eltern und Geschwister sowie des Ehepaars Empaytaz (Börsch-Supan 1971, 1. Bd. 1786:189-196).
1787
Aufenthalt in Dresden. Studiert dort in der Gemäldegalerie und bei Anton Graff sowie Sophie Friederike Dinglinger.
1787
Wird am 3. 2. 1787 zum Ehrenmitglied der Berliner Akademie der Künste ernannt.
Tassaert portraitiert Friedrich Anton von Heinitz und Christian Bernhard Rode. Die beiden Bilder werden zusammen mit acht weiteren Portraits bei der diesjährigen Akademieausstellung gezeigt (Börsch-Supan 1971, 1. Bd., 1787:119-121).
1788
Tod des Vaters. Sie erhält eine königliche Pension von 200 Talern. Bei der Akademieausstellung werden von Tassaert fünf Pastell-Portraits gezeigt u.a. das des Staatsministers von Wöllner. Außerdem ist eine Kopie des "Parnaß" in Öl nach einer Vorlage von de la Fosse (Börsch-Supan 1971, 1. Bd., 1788:102-104).
1789
Neben einem Kupferstichportrait ihres Vaters zeigt Tassaert bei der diesjährigen Akademieausstellung sechs weitere Portraits, von denen zwei in Öl angefertigt sind (Börsch-Supan 1971, 1. Bd. 1789:67.68).
1790
Schenkt der Akademie im April ein allegorisches Gemälde und eine ausgearbeitete Skizze zum Denkmal Friedrichs II.
1792
7. 2. 1792 Heirat mit dem Assessor bei der französischen Justiz und späteren Justizrates Louis Robert.
1793
Tassaert zeigt bei der diesjährigen Akademieausstellung sechs in Pastell angefertigte Portraits (Börsch-Supan 1971, 1. Bd. 1793:82-87).
1794
Die Genrestücke "Ein junges Mädchen welches näht" und "Eine Bäuerin welche buttert" werden von Tassert bei der diesjährigen Akademieausstellung gezeigt. Sie präsentiert sich dort jedoch weiterhin mit Portraits u. a. "Das Bildniß Sr. Maj. des Königs" (Börsch-Supan 1791, 1. Bd. 1794:61-65).
1795
Neben dem Genregemälde "Ein Knabe mit einem Vogelbauer" reicht Tassaert für zur diesjährigen Akademieausstellung fünf Pastell- und ein Miniaturportrait ein (Börsch-Supan 1971, 1. Bd. 1795:57-59).
1797
Neben zehn Portraits zeigt die Akademieausstellung ein Bildnis Tassaerts nach einer Vorlage Van Dycks sowie eine weitere "Copie en miniature" (Börsch-Supan 1971, 1. Bd. 1797:30-32).
1798
Bei der Berliner Akademieausstellung zeigt Tassaert das Bild "Eine Frau, die ihr Kind säugt" sowie die Portraits des preußischen Königs und der preußischen Königin nach einer Vorlage von Johann Friedrich August Tischbein. Der Katalog nennt zudem noch drei weitere Portraits ohne genauere Beschreibung (Börsch-Supan 1971, 1. Bd. 1798:18-21).
1800
Tassaert reicht für die Berliner Akademieausstellung die Bilder "Eine Köchin in der Küche", "Ein kleiner Jäger", "Ein Viehstück" und fünf weitere Portraits ein (Börsch-Supan 1971, 1. Bd. 1800:59-62).
1804
Bei der Berliner Akademieausstellung wird das Genrestücke "Eine am Tische sitzende Familie aus der Volksklasse" nach einer Vorlage von Ryckart, vier Portraits und "Zwei kleine Landschaften" nach der Vorlage von Solemacher. Letztere befinden sich, so der Katalog, zum Zeitpunkt der Ausstellung in der Königlichen Hofbuch- und Kunsthandlung gegenüber des Akademiegebäudes (Börsch-Supan 1971, 1. Bd. 1804:26-28).
1806
Dem Publikum wird bei der diesjährigen Akademieausstellung das Bild "Eine Frau, welche die Laute spielt" nach einer Vorlage von Mievis sowie sieben Portraits präsentiert (Börsch-Supan 1971, 1. Bd. 1806:36.37).
1808
Der Katalog der Akademieausstellung listet für dieses Jahr folgende Arbeiten auf: "Eine Bauernfamilie, nach Ryckaerdt", "Eine heil. Familie, nach la Fosse", "Kopf der Magdalena, nach einem holländischen Maler", zwei Landschaftsmalereien, die nach der Vorlage Sollemachers angefertigt wurden, "Eine Frau in ihrer Küche nach der Natur", "Eine Frau die auf der Laute spielt, nach Gerard Domo" und ein "Bildniß eines Mannes, nach der Natur" (Börsch-Supan 1971, 1. Bd. 1808:87-95).
1810
Taessart zeigt bei der Berliner Akademieausstellung neben fünf Portraits die Pastellgemälde "Das Ausziehen eines Malers aus seiner Wohnung, nach einem Umriß des D[aniel] Chodowieky", "Eine Frau, welche die Guitarre spielt" und "Magdalena, welche beim Kreuze kniet" (Börsch-Supan 1971, 1. Bd. 1810:50-53).
1812
Bei der Berliner Akademieausstellung werden folgende Arbeiten Tassaerts gezeigt: "Bildniß der höchstseligen Königin Majestät", nach Ternite", "Der heil. Franziskus, nach Hrn. Caracci", "Ein Frauenkopf, nach Denner", "Zwei Kinderköpfe", "Kopf einer Jungfrau, nach einem Kupferstich" und "Ein Bauernmädchen" (Börsch-Supan 1971, 1. Bd. 1812:45-51).
1814
Der Katalog der diesjährigen Akademieausstellung verzeichnet den "Besuch der Maria bei der Elisabeth nach [Peter Paul] Rubens" sowie drei Portraits (Börsch-Supan 1971, 1. Bd. 1814:67.68), heute in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Neue Meister, Invent.-Nr. P 184 (dig. Abb. im Bildindex FotoMarburg).
1816
Tassaert ist letztmalig bei der Berliner Akademieausstellung vertreten. Der Katalog nennt die arbeiten "Der Schuhmacher, nach Ostade", "Eine Bauernfamilie" sowie drei Portraits (Börsch-Supan 1971, 1. Bd. 1816:44-46).
Christopher Drum, 2009
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Der Nachlass Tassaert wurde 1841 durch ihren Sohn König Friedrich Wilhelm IV. übergeben, der ihn mit Ausnahme der Portraits seiner Eltern (nach der Vorlage von Tischbein) dem Berliner Kupferstichkabinett überwies. Erhalten hat sich dort laut Thieme/Becker, 1999, Bd. 31/32, S. 453 nur der "Umzug des Malers" (im Katalog von Friedländer jedoch nicht aufgeführt).
Noch nachsehen: Jahrbuch der Museen, Aufsatz von Guy Leclerc.