Lebenslauf:
1776
Am 24. April wird Jachtmann geboren. Der Vater ist von Beruf Gürtler. (GStA PK, I. HA Rep. 76 alt III Nr. 151)
Unterricht bei Stierle (?). (Bolzenthal, Heinrich: Skizze zur Kunstgeschichte der modernen Medaillen-Arbeit (1429-1840, Berlin: Heymann, 1840: 311)
1791
Unterricht bei Carstens: "Noch ist ein junger Mann mit Namen Jachtmann, der in meiner Klasse sehr brav nach den Antiken modelirt." (GStA PK, I. HA Rep. 76 alt III Nr. 79, Fol. 51) Ein "Rapport von den niedern Zeichen" am 7. Mai von Eckert verfasst, nennt Jachtmann unter denjenigen Schülern, die sich durch ihre Arbeit besonders hervorgetan haben. (GStA PK, I. HA Rep. 76 alt III Nr. 100)
1794
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
Unter den nachgereichten Arbeiten: "Ein Kopf des vaticanischen Apollo eine Kopie nach der Antike. Basrelief" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1794:343). Die Skulptur wurde anschließend offenbar im Gipszimmer der Akademie aufbewahrt, denn Jachtmann erhält im August 1795 eine Rüge durch die Professoren, da er das Gipszimmer aufgebrochen hatte, um seine Skulptur herauszuholen: "das Schloß mit einem an den Schlüßel forcirt und aufgebrochen habe, welches, obgleich Schloß und Schlüßel wieder reparirt worden, doch immer eine Unordnung ist, die nicht wieder vorkommen und daher gerügt werden muß". (GStA PK, I. HA Rep 76alt III, Nr. 41, Fol. 526)
1795
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Der Appollino, nach der Antike gezeichnet", "Ein Medusenhaupt in Basrelief nach einem antiken geschnittenen Steine" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1795:154.189).
1797
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Eine Zeichnung. Phönix, Ajar und Ulyß suchen auf Agamemnons Befehl den erzürnten Achill zur Rückkehr zu der gegen Troja vereinten griechischen Armee zu bewegen" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1797:397).
1798
Im Sommersemester Unterricht in der Zeichenklasse von Meil jun.: "Er hat auch seit kurtzen erst angefangen Versuche im componieren zu machen. Das lezte Stück welches er vorzeigen wird, ist aus dem Homer genommen, und der Gegenstand ist: Wie die Helden vor Troja den Achilles in seinem Zelte zu besänftigen suchen. Alle diese Stücke sind bereits seit einigen Tage zur Ausstellung auf die Akademie geliefert worden". (GStA PK, I. HA Rep. 76 alt III Nr. 151)
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Eine Zeichnung in schwarz und weisser Kreide: Achill und Patroklos. Eigene Composition" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1798:139).
1800
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Priamus bei Achill. Getuschte Zeichnung in Sepia. Priamus, der, um an den Leichnam seines Sohnes Hektor zu erlangen, sich bei Nacht in das griechische Lager wagte, liegt im Gezelte des Achill zu dessen Füssen, und hat sein Flehen geendigt. Achill ist bewegt, und hebt den Greis auf. Im Hintergrunde sieht man Automedon und Alknaos [?]. Siehe Ilias XXIV. 513. 2 F. H. 1 1/2 F. Br.", "Vorderseite einer Medaille. Ein behelmter antiker Kopf" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1800:173.202). Bei der Medaille handelt es sich vermutlich um die Vorlage des "Gibbsabguß[es] von einem von seinem Schüler Jachdmann in Staal geschnittenen Kopfes", den Meil jun. in der Sitzung des Senats am 18. April vorzeigt, und der dort "viel Beyfall fand". (GStA PK, I. HA Rep 76alt III, Nr. 13, Fol. 166r)
1802
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Die Anbetung der Könige, mit Biester getuscht und mit Weiß gehöht; eigne Erfindung", "Eine Akademie in schwarzer Kreide gezeichnt, und mit Weiß gehöht" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1802:111.112; c.f. GStA PK I. HA Rep. 76 alt III, Nr. 225, Fol. 13f., 38f.).
1806
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Nach eigener Zeichnung ausgeführt: a. Vorderseite einer Medaille. Die heil. drei Könige, welche dem Christuskinde Geschenke darbringen. b. Chiron, welcher dem Aeskulap die Heilkunde lehrt, mit der Inschrift: Sigillum Seminarii Medico Chirurgici Militaris Fundatum Berolini d. II. Aug. MDCCXCV. Abdruck eines geschnittenen stählernen Stempels. c. Castor und Pollux; Abdruck eines geschnittenen Steins" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1806:289).
1808
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Eine Medaille; auf der einen Seite die Anbetung der Könige, auf der anderen: Christus wird von Johannes im Jordan getauft" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1808:369).
1811
Am 12. März Mitglied der Akademie der Künste in Berlin (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1818:VIII; Haude-Spenersche Zeitung, Nr. 40, 02.04.1811).
1812
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Abdrücke von zwei in Stahl geschnittenen Sigeln für die hiesige Universität: 1. Die Rechtsgelehrsamkeit, vorgestellt durch eine sitzende, weibliche Figur im Profil, welche in der Rechten die Fasres, in der Linken die Pandekten hält, mit der Umschrift: Sigillum Ordinis luridici. 2. Die Theologie, eine sitzende Figur von Vorne mit einer Glorie, ihre Rechte gelehnt auf eine vor einem Kreuze stehende Bibel, in ihrer Linken einen Kelch haltend, über welchem eine Hostie steht, mit der Umschrift: Sigillum Ordinis Theologici. Im Abschnitte unter beiden: Universitatis Literariae Berolinensis. Abdruck des Sigels für das königliche Departement für den Kultus und öffentlichen Unterricht. Zwei Reliefs, Modelle zu den obigen Universitätssigeln", "Eine drappirte sitzende männliche Figur, in schwarzer Kreide, Studienzeichnung" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1812:569.570).
1814
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Zwei Medaillen in Einem Rahmen: Avers: Bildniß Sr. Majestät des Königs. Revers: Fortuna sitzend, geflügelt, von Vorne. Sie hält in der einen Hand das Füllhorn, mit der anderen das Steuerruder, Sinnbilder des Überflusses und der Weltregierung. Auf dem Kopfe trägt sie die Mauerkrone, weil sie das Schicksal der Städte in ihrer Gewalt hat. Zur Seite ruht Preußens Adler. Avers: Ein Eichenkranz, welcher die Inschrift einfaßt: Das Vaterland dem Sohne. Revers: Eine Mauerkrone mit der Umschrift: Oldenburgs Bürgerkrone. Im Abschnitt: Ein Gott, Eine Wahrheit, Ein Recht" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1814:249).
1816
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Vorderseite einer Medaille, das Bildniß des Fürsten Blücher von Wahlstatt", "Drei Zeichnungen in schwarzer und weißer Kreide, nach dem weiblichen Modell gezeichnet, in der hiesigen Akademie der Künste, 1815, 1816" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1816:401.402).
1818
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Eine Medaille auf die dritte Reformazions-Jubelfeier und die Vereinigung beider protestantischer Kirchen. Vorderseite: Brustbild Luthers; Cr. M. Luther. Dritte Jubelfeier 31. Octob. 1817. Rückseite: Johann Calvin. - Vereinigung beider Kirchen", "Vier in Stahl gefertigte Universitäts-Siegel", "Mehrere in der hiesigen Akademie gezeichnete Studien nach dem lebenden männlichen und weiblichen Modelle, unter einer Nummer" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1818:276.277).
1820
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Eine Medaille auf die Errichtung des Standbildes des verewigten Fürsten Blücher von Wahlstatt zu Rostock. Die Vorderseite stellt die Bildsäule selber dar", "Vorderseite einer Medaille: Albrecht Dürers Bildniß" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1820:270.271).
1822
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Unter einer Nummer, in Einem Rahmen: Abdrücke von drei in Stahl geschnittenen Siegelstempeln, nach der Angabe des Herrn Hofraths Hirt bearbeitet: Der 1ste bezieht sich auf die Jurisprudenz und stellt die sitzende Figur des Solon dar; Der 2te auf die Philosophie mit dem Aristoteles. Der 3te auf die Medicin mit dem Hippokrates; Alle drei nach eignen Modellen ausgeführt. Zu einem 4ten, für die evangelische Theologie, ein Modell in Wachs den Apostel Paulus vorstelllend. Sämmtlich bearbeitet im Auftrag eines hohen Königlichen Ministeriums der geistlichen, wissenschaftlichen, und medizinal-Angelegenheiten" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1822:380).
1824
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Ein Rahmen mit Medaillen und Abdrücken von geschnittenen Stempeln. a) Das Bildniß Sr. K. H. des Kronprinzen. b) Ein männliches Porträt. c) Der Evangelist Johannes. d) Eine heilige Jungfrau mit dem Kinde in einer gotischen Säulen-Laube", "Zwei Zeichnungen eigner Erfindung zu Medaillen; unter Einer Nummer", "Sitzende, geflügelte, weibliche Genien" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1824:407-409).
1826
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Bildniß Sr. Majestät des Königs auf der Vorderseite. Auf der Rückseite die Figur der Fortuna publica, sitzend; nach eigenem Modelle", "Abdrücke in Lack von zwei geschnittenen Siegelstempeln", "Zeichnungen in schwarzer und weisser Kreide; Studien nach der Natur" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1826:674a-c).
1828
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Verschiedene in Erz geprägte Denkmünzen; in Einem Rahmen" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1828:561).
1830
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Die Vorderseite zu einer Medaille. Bildniß Sr. Maj. des Königs", "Abdruck eines für das große Siegel der Universität Bonn in Stahl geschnittenen Stempels, drei Zoll im Durchmesser haltend. Bildniß Sr. Maj. des Königs en Face, im alterthümlichen Krönungs-Schmuck, bekleidet mit dem Hermelinmantel, der Krone und dem schwarzen Adlerorden, nebst Ordenskette; in der Rechten das Chur-Brandenburgische Scepter, in der Linken den Reichsapfel haltend. Umschrift: Sigillum universitatis litterariae Fridericae Guilelmae Rhenanae", "Das zur Ausführung dieses Stempels angefertigte Modell in Wachs", "Das Bildniß des Dr. Reil, Vorderseite einer Medaille [angefertigt von G. Loos]" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1830:766-769.786,2).
1832
Jachtmann fertigt nach zeichnerischen Entwürfen Begas' und Modellen Wichmanns Stempel für die Preismedaille der Berliner Akademie an (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1832:VII).
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Preismedaille der Königl. Akademie der Künste", "Bildniß Sr. Majestät des Königs; Abdruck von dem für die hiesige Königl. Universität in Stahl geschnittenen Siegelstempel" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1832:814.815).
Der Katalog gibt als Adresse von Jachtmanns Atelier die Köpenikerstr. 98 an.
1834
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Bildnisse en basrelief in Erz und ciselirt, desgleichen in Wachsmodellen. Unter einer Nummer" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1834:924).
1836
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Ein silbernes Medaillon mit dem Brustbilde Sr. Maj. des Königs. Die Kehrseite enthält eine Inschrift. Gefertigt als Amtsschmuck für den Rektor einer Königl. Universität", "Eine Zeichnung. Die thronende Figur der Borussia mit dem Bilde der Friedensgöttin in der ausgestreckten Rechten. Idee zur Ausführung einer anderen Kehrseite desselben Medaillons" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1836:1085.1086).
1838
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Medaille in Erz, mit einer en relief geschnittenen Borussia" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1838:960).
1839
Jachtmann erhält aus der erledigten Pension von Taubert eine Gehaltszulage von 100 Taler. (GStA PK, I. HA Rep. 89 Nr. 20374, Fol. 146f.)
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Medaille mit dem Bildniß: 'Joachim II. Markgraf zu Brandenburg und Churfürst,' nebst der Rückseite" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1839:1022).
1840
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Eine Medaille, darstellend eine Muse in sitzender nachsinnender Stellung, die Wachstafel und den Griffel haltend, sowohl in Modell als in Prägung" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. Bd. 1840:964).
1842
Am 3. September stirbt Johann Ludewig Jachtmann. (Intelligenzblatt der Allgemeinen Literatur-Zeitung, Nr. 64, 12.1842: 523)
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Ein Relief in Gyps, Helios auf einer Quadriga, Modell zu einer Medaille", "Zwei Medaillen für Kunst und Wissenschaft, auf Allerhöchsten Befehl Sr. Majestät des Königs ausgeführt. Die Rückseiten sind von C[arl] Pfeuffer und Jachtmann geschnitten, der Helios nach obigem Modell" (Börsch-Supan, Kataloge, 2. bd. 1842:1146.1147).