Carl Wilhelm Finck von Finckenstein

Lebensdaten

Nachname:
Finck von Finckenstein
Vorname:
Carl Wilhelm
Adelstitel:
Graf
Adelsprädikat:
von
Geburtsdatum:
11.02.1714
Geburtsort:
Berlin
Geschlecht:
männlich
Konfession:
reformiert
Todesdatum:
03.01.1800
Sterbeort:
Berlin
Beruf(e):
  • Diplomat
  • Politiker
  • Minister

Genealogie

Genealogie:
Vater: Albrecht Konrad Reinhold (1660-1735), preuß. Generalfeldmarschall und Prinzenerzieher. Mutter: Susanna Magdalena (1676-1752), geb. von Hoff (Hoven). Geschwister: 4 Brüder, 4 Schwestern. Ehefrau: Sophie Henriette Susanne (1723-1762), geb. F. a. d. H. Gilgenburg. Kinder: 3 Söhne, 3 Töchter, u. a. Karl (1745-1818), Präsident der Neumärkischen Regierung. Elisabeth Amalie Charlotte (1749-1813), verh. mit Alexander Friedrich George von der Schulenburg (1745-1828), preuß. Staatsminister. Marie Susanne Karoline (1751-1828), verh. mit Otto Carl Friedrich von Voß (1755-1823), preuß. Staatsminister.

Biographie

Lebenslauf:
1714
Am 11. Februar wird Carl Wilhelm als Sohn des preußischen Generalfeldmarschalls und Prinzenerziehers Albrecht Konrad Reinhold Graf Finck von Finckenstein (1660-1735) und seiner Ehefrau Susanna Magdalena (1676-1752), geb. von Hoff (Hoven), in Berlin geboren.
Die Familie der Finck von Finckenstein gehört zu den ältesten und mächtigsten Adelsgeschlechtern Preußens. Friedrich Wilhelm I. verewigte sie in seinem politischen Testament von 1722: "In Preußen ist auch ein großer Adel....Auf die Finckische und die Dohnaische Familie muß mein Successor ein wachsames Auge haben, sonsten sie mit meinem Successor mit regieren werden" (NDB).
Aufgrund des engen Verhältnisses der Finckensteins zur Familie des Königs wächst Carl Wilhelm mit dem Kronprinzen Friedrich auf, das Freundschaftsverhältnis zwischen beiden besteht lebenslang.

Studium in Genf.

Die Kavalierstour durch Frankreich und Holland verhilft Finckenstein zu seiner französischer Bildung und festigt die Grundsätze des reformierten Glaubens.

1735
Der 21jährige Legationsrat erhält die erste außerordentliche Gesandtschaft: Finckenstein geht nach Schweden.

1740-1742
Der neue König Friedrich II. entsendet Finckenstein als bevollmächtigten Minister an den dänischen Hof nach Kopenhagen.

1743
Finckenstein wird mit einer diplomatischen Mission nach Hanau zu dem im Feld stehenden Georg II., dem König von England, geschickt.

1744
Finckenstein geht als Gesandter an den schwedischen Hof in Stockholm und gewinnt Einfluß auf die Innen- und Außenpolitik Schwedens. Er erreicht die Lockerung der schwedischen Bindungen an Rußland und bereitet das Bündnis mit Preußen vor.

1747
Ernennung zum Staatsminister, Übertragung der Gesandtschaft in St. Petersburg.

1749
Geheime Mission in Frankreich (Frühjahr), im selben Jahr Ernennung zum Kabinettsminister. Finckenstein dominiert im Kabinett in Fragen der auswärtigen Politik und drängt seinen Kollegen Graf Podewils (bis 1760) in den Hintergrund. Dessen Nachfolger Ewald v. Hertzberg gewinnt zwar größeren Einfluß, doch genießt Finckenstein weiterhin das besondere Vertrauen Friedrichs II.

1757
Am 10. Januar Geheiminstruktion Friedrich's II.: Im Falle des Todes des Monarchen oder seiner Gefangennahme soll Finckenstein die Regierung des Preußischen Staates übernehmen.

1786
Friedrich Wilhelm II. behält den "letzten großen Vertreter des echten Friderizianismus" (NDB) zwar im Amt, doch die engen Beziehungen zum Monarchen und zu den Ministerkollegen bestehen nicht mehr.

1797
Finckenstein bittet um Entlassung, die ihm Friedrich Wilhelm II. "eigenhändig auf die rührendste Weise versagte." [Haude- und Spenersche Zeitung, Nr. 68, Donnerstag, den 6. Juni 1799]

1799
Am 4. Juni feiert Finckenstein im engsten Familien- und Freundeskreis den Tag, an dem er vor 50 Jahren zum Kabinetsminister und Chef des Departements der auswärtigen Angelegenheiten ernannt worden ist. [Haude- und Spenersche Zeitung, Nr. 68, Donnerstag, den 6. Juni 1799].

1800
Am 3. Januar stirbt Finckenstein im Alter von 85 Jahren in Berlin.

Nachruf und Trauergedicht in der Haude- und Spenerschen Zeitung vom 7. Januar 1800.


Verwendete Literatur:

Dohna, Lothar Graf zu: Finck von Finckenstein. In: Neue deutsche Biographie. Hrsg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bd. 5 Falk bis Fyner. Berlin: Duncker und Humblot 1961, S. 151-154.


Sven Haase

Werke/Literatur

Berlinaufenthalte

  • ab 1786 Wilhelmstraße 78
  • 1799 Wilhelmstr. Nr. 8 am Wilhelmsplatz, Adressbuch 1799

Register

Fachregister:
  • Politik
  • Diplomatischer Dienst

Person: Carl Wilhelm Finck von Finckenstein, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/666.

Link zu den API-Daten: https://berlinerklassik.bbaw.de/api/personen/666