Lebenslauf:
  
  1720
  Joachim Christian wird am 6. Dezember in die alte märkische Familie der
 von Blumenthal in der Linie Quackenburg im Kreise Rummelsburg in
 Hinterpommern geboren.
 
 1743
  Ernennung zum Kriegs- und Domänenrat, Anstellung bei der Kammer
 Gumbinnen. 
 
 1746
  Versetzung zur Königsberger Kammer. 
 
 1755
  September: Ernennung zum Präsidenten der Magdeburger Kriegs- und
 Domänenkammer. 
 Während des siebenjährigen Krieges hält Blumenthal die Stellung
 Magdeburg.
 
 1763
  Ernennung zum wirklichen Geheimen Etats-, Kriegs- und dirigierender
 Minister und Vizepräsidenten des Generaldirektoriums (3. September).
 Blumenthal ist in dieser Funktion zuständig für die Provinzen Preußen und
 Litauen, für die Salzsachen sowie die Aufsicht über den Tresor. 
 
 1769
  Abgabe des preußischen Departements, Erhalt der Departements Pommern
 und Neumark (1. April). 
 
 1786
  Erhebung in den Grafenstand und Erhalt des Schwarzen Adlerordens am 2.
 Oktober durch Friedrich Wilhelm II. Im selben Jahr Verleihung der
 Amtshauptmannschaft zu Treptow an der Rega. 
 
 1798
  Auf eigenes Ersuchen Versetzung in den Ruhestand (9. März). Bis zu
 seinem Tod behält er allerdings die Aufsicht über den Tresor.
 
 1800
  Blumenthal stirbt fast 80 jährig als Erbherr auf dem Gut
 Steinhövel in Berlin.
 
 
 Eine patriotische Anekdote aus dem siebenjährigen Krieg über Blumenthal
 erzählte der Kabinetsminister Ewald von Hertzberg im Rahmen eines Vortrages
 an der Akademie der Wissenschaften über die ideale Herrschaftsform, eine
 Huldigungsrede auf Friedrich II.: "Als nach dem Verlust der Schlacht bey
 Collin die Reiterey des Königs Mangel an Pferden hatte, so bewog der Herr
 von Blumenthal (...) die Einwohner des Herzogthums Magdeburg und des
 Fürstenthums Halberstadt ohne Schwierigkeit, bloß durch sein Beispiel und
 Zureden, dem König beinah alle ihre sehr schönen Pferde, 4000 an der Zahl,
 zu überlassen. Die Edelleute, die Dom- und Stiftherren, die Bürger, die
 Bauern, ja die Einwohner aller Stände, wetteiferten miteinander, solche von
 ihren Kutschen und Wagen abzuspannen, und führten sie selbst herbey, um bei
 der Cavallerie gebraucht zu werden. Auf diese Art hat dieser große und
 einsichtsvolle Patriot dem Vaterlande in den großen Gefahren rühmlich und
 wirksam beygestanden, so wie er auch durch seine Klugheit vieles
 beygetragen, im Jahr 1757 die französische Armee von Magdeburg abzuhalten,
 und eben durch seinen thätigen Eifer die in Sachsen gestandenen königlichen
 Armeen sehr oft, den ganzen siebenjährigen Krieg über, aus dem kleinen aber
 fruchtbaren und reichen Provinzen von Magdeburg und Halberstadt, zu
 unterhalten". (Hertzberg 1784, S. 21).
 
 
  Verwendete Literatur:
 
  Hertzberg, Ewald Graf von: Abhandlung über die beste Regierungsform,
 welche am Geburtsfeste des Königs, dem 29. Januar 1784 vorgelesen worden.
 Aus dem Französischen übersetzt. Berlin: s.n. 1784
 
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