Joachim Christian Blumenthal

Lebensdaten

Nachname:
Blumenthal
Vorname:
Joachim Christian
Adelstitel:
Graf
Adelsprädikat:
von
Geburtsdatum:
06.12.1720
Geburtsort:
Quakenburg (Kr. Rummelsburg, Hinterpommern)
Geschlecht:
männlich
Konfession:
evangelisch-lutherisch
Todesdatum:
17.03.1800
Sterbeort:
Berlin
Beruf(e):
  • Minister

Genealogie

Genealogie:
Geschwister: Johann August, preußischer Oberst. Ehefrauen: Katharina Sophie Auguste, geb. von der Gröben (Tochter des 1760 gest. Staatsministers von der Gröben). Louise Wilhelmine, geb. v. Polenz, gest. 24.12.1792. Kinder: keine Söhne (Töchter?)

Biographie

Lebenslauf:
1720
Joachim Christian wird am 6. Dezember in die alte märkische Familie der von Blumenthal in der Linie Quackenburg im Kreise Rummelsburg in Hinterpommern geboren.

1743
Ernennung zum Kriegs- und Domänenrat, Anstellung bei der Kammer Gumbinnen.

1746
Versetzung zur Königsberger Kammer.

1755
September: Ernennung zum Präsidenten der Magdeburger Kriegs- und Domänenkammer.
Während des siebenjährigen Krieges hält Blumenthal die Stellung Magdeburg.

1763
Ernennung zum wirklichen Geheimen Etats-, Kriegs- und dirigierender Minister und Vizepräsidenten des Generaldirektoriums (3. September). Blumenthal ist in dieser Funktion zuständig für die Provinzen Preußen und Litauen, für die Salzsachen sowie die Aufsicht über den Tresor.

1769
Abgabe des preußischen Departements, Erhalt der Departements Pommern und Neumark (1. April).

1786
Erhebung in den Grafenstand und Erhalt des Schwarzen Adlerordens am 2. Oktober durch Friedrich Wilhelm II. Im selben Jahr Verleihung der Amtshauptmannschaft zu Treptow an der Rega.

1798
Auf eigenes Ersuchen Versetzung in den Ruhestand (9. März). Bis zu seinem Tod behält er allerdings die Aufsicht über den Tresor.

1800
Blumenthal stirbt fast 80 jährig als Erbherr auf dem Gut Steinhövel in Berlin.


Eine patriotische Anekdote aus dem siebenjährigen Krieg über Blumenthal erzählte der Kabinetsminister Ewald von Hertzberg im Rahmen eines Vortrages an der Akademie der Wissenschaften über die ideale Herrschaftsform, eine Huldigungsrede auf Friedrich II.: "Als nach dem Verlust der Schlacht bey Collin die Reiterey des Königs Mangel an Pferden hatte, so bewog der Herr von Blumenthal (...) die Einwohner des Herzogthums Magdeburg und des Fürstenthums Halberstadt ohne Schwierigkeit, bloß durch sein Beispiel und Zureden, dem König beinah alle ihre sehr schönen Pferde, 4000 an der Zahl, zu überlassen. Die Edelleute, die Dom- und Stiftherren, die Bürger, die Bauern, ja die Einwohner aller Stände, wetteiferten miteinander, solche von ihren Kutschen und Wagen abzuspannen, und führten sie selbst herbey, um bei der Cavallerie gebraucht zu werden. Auf diese Art hat dieser große und einsichtsvolle Patriot dem Vaterlande in den großen Gefahren rühmlich und wirksam beygestanden, so wie er auch durch seine Klugheit vieles beygetragen, im Jahr 1757 die französische Armee von Magdeburg abzuhalten, und eben durch seinen thätigen Eifer die in Sachsen gestandenen königlichen Armeen sehr oft, den ganzen siebenjährigen Krieg über, aus dem kleinen aber fruchtbaren und reichen Provinzen von Magdeburg und Halberstadt, zu unterhalten". (Hertzberg 1784, S. 21).


Verwendete Literatur:

Hertzberg, Ewald Graf von: Abhandlung über die beste Regierungsform, welche am Geburtsfeste des Königs, dem 29. Januar 1784 vorgelesen worden. Aus dem Französischen übersetzt. Berlin: s.n. 1784

SH

Werke/Literatur

Auswahlbibliographie Sekundärliteratur:

Berlinaufenthalte

  • 1786-1789 Banchetsches Haus am Opernplatz Adreßkalender
  • 1790-1791 Major Massows Haus Unter den Linden Adreßkalender
  • 1792-1797 Werkenthinsches Haus am Opernplatz Adreßkalender
  • 1798-1800 Segebarthsches Haus Maurerstraße Adreßkalender

Person: Joachim Christian Blumenthal, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/669.

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