Johann Erdmann Hummel

Lebensdaten

Nachname:
Hummel
Vorname:
Johann Erdmann
Geburtsdatum:
11.09.1769
Geburtsort:
Kassel
Geschlecht:
männlich
Todesdatum:
28.08.1852
Sterbeort:
Berlin
Beruf(e):
  • Maler
  • Radierer

Biographie

Lebenslauf:
1769
Am 1. September wird Johann Erdmann als Sohn des Schlossers Johann David Hummel und dessen Frau Martha in Kassel geboren.

1780
Eintritt in die Zeichenklasse der Kasseler Akademie.

1782
Eintritt in die Bauklasse.

1786
Hummel wird Schüler des Hofmalers Böttner.

1790
Ausbildung in der Malklasse der Akademie in Kassel.

1791
Der hessische Landgraf Wilhelm IX. erwirbt einige Bilders Hummels für sein Schloß Wilhelmshöhe.

1792 bis 1799
Reise nach Italien. Finanziert wird die Reise größtenteils von Wilhelm IX.

1800
Ankunft in Berlin. Zwischenzeitlich Lehrer der Erbprinzessin Auguste, Tochter von Friedrich Wilhelm II.

1802
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Eine Landschaft in Gouache, nach der Natur gemahlt, welche einen Wald mit Eichen bei Tivoli vorstellt", "Eine Zeichnung in Crayon auf graues Papier, den Streit des Achilles mit den Flußgöttern vorstellend", "Christus, welcher den Pharisäern die Gesetze auslegt; ein Ölgemälde nach Leonardo da Vinci" (Börsch-Supan, Kataloge, 1. Bd. 1802:121-123).

1803
Hummel entwirft Zeichnungen für Kostüme für das königl. Theater. Er malt dem Geschmack der Zeit entsprechend Portraits, Historienbilder, Landschaften und Architekturen. Zum ersten Band von  Alois Hirts "Bilderbuch für Mythologie, Archäologie und Kunst" von 1805 liefert er die von gezeichneten und gestochenen Illustrationen.

1804
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Porträt einer Samniterin, oder einer jungen Bäuerin aus der Gegend des Königreichs Neapel, wo in älterer Zeit die streitbaren Samniten wohnten. Der Hintergrund stellt den Meerbusen von Bajä, mit dem Vesuv in der Ferne, vor", "Porträt einer Marsin, oder einer jungen Bäuerin aus den Gebirgslanden des päbstlichen Gebietes, das mit den Samniten gränzet, und in ältern Zeiten die tapferen Marsen nährte", "Die Pilger in Rom. In der Mitte des Platzes von Colisseo, wo ehedem die Menschen- und Thiergefechte gehalten wurden, sieht man jetzt ein großes Kreuz aufgestellt, und rings um den ovalen Platz mehrere Kapellen errichtet. Fromme Pilger versäumen nie, diesen jetzt geweihten Boden, wo das Blut so vieler Märtyrer floß, zu besuchen. Das große Kreuz in der Mitte macht den Vordergrund des Gemäldes, und da sieht man ein Paar junge Eheleute in Bußkleidung und mit dem Pilgerstab ihre Andacht verrichten. Das Ganze ist nach der Natur gemalt", "Der Tempel der Diana von Ephesus in zwei Blättern, wovon Nr. I. den Grundriß, den Aufriß und den Durchschnitt; Nr. II. aber die perspektivische Zeichnung in Farbe enthält. Beide Blätter sind von Erdmann Hummel nach der Angabe des Herrn Hofraths Hirt ausgeführt. Letzterer machte die Restauration dieses berühmten Denkmals, und las im Anfange dieses Jahres in der Königl. Akademie der Wissenschaften eine Abhandlung darüber vor. Da die Schrift noch nicht gedruckt ist, und erst in der Sammlung der Memoires der Königl. Akademie erscheinen wird, so werden hier, zum nöthigen Verstehen der Risse, einige Nachrichten ausgehoben. [Es folgt eine ausführliche Beschreibung des Tempels] A. Grundriß. a. Doppelte Säulenreihe um den Tempel. b. Vortempel. c. Zellenraum: das mittelste Schiff unbedeckt, und nur an festlichen Tagen mit einem kostbar gewebten Velarium überzogen. dd. Seitenschiffe. e. Nische für die Hauptstatue der Göttin, in Gold und Helfenbein. ff. Durchgang und Treppe nach der obern Gallerie und dem Dache. gg. Wohnung für den Tempelaufseher und Niederlagsorte für die Aufbewahrung der dem Tempel anvertrauten Schätze. h. Nachzelle. B. Geometrischer Aufriß. C. Durchschnitt nach der Breite. D. Plan der ganzen Dachung. II. Blatt. Perspektivische Zeichnung des Tempels in Farbe" (Börsch-Supan, Kataloge. 1. Bd. 1804:594-597).

1806
Beteiligung an der Berliner Akademieausstellung:
"Der Tempel Salomons, gezeichnet von Herrn Erdmann Hummel, nach der Angabe und Restauration des Herrn Hofraths [Aloys] Hirt. [Es folgt eine ausführliche Beschreibung des Tempels] Auf Tab. I. ist die Restauration des heiligen Zeltes oder der Stiftshütte im Grundrisse gegeben, um durch den Vergleich zu zeigen, daß die Stiftshütte das Vorbild im Kleinen war, nach welcher der Tempel im Großen angelegt ward. A. Plan des heiligen Zeltes. a. Das heiligste. 1. Die Bundeslade. b. Das Heilige. 2. Der Leuchter mit den sieben Armen".

1808
Aufenthalt in Weimar, dort Bekanntschaft mit Goethe. Hummel unternimmt die Reise  zusammen mit seinem Malerkollegen Bury. Weitere Reisen führen ihn nach Karlsbad, Teplitz und Holland.

1809
Professor für Architektur, Perspektive und Optik an der Akademie der Künste in Berlin.

1811
Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.

1817
Ernennung zum Ehrenmitglied der Kasseler Akademie. Unter den zahlreichen Schülern Hummels befindet sich u.a. Bounaventura Genelli. Zu seinen Freunden zählen Hans Christian Genelli, Hirt und Bury.

1852
Hummel stirbt am 28. August in Berlin und wird auf dem Luisenstädtischen Friedhof beigesetzt. Er hinterläßt zwei Söhne aus seiner Ehe mit Wilhelmine, geborene Heinicke.














Werke/Literatur

Register

Fachregister:
  • Bildende Kunst
Institutionsregister:
  • Akademie der Künste
Gruppen/Vereinigungen-Register:
  • Gesetzlose Gesellschaft (Nr. 2) ab 1809/10
  • Humanitätsgesellschaft
  • Schach-Club

Person: Johann Erdmann Hummel, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/814.

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