1747
Joseph Friedrich August Darbes wird am 29. September in Hamburg als Sohn des, ursprünglich aus Rumänien stammenden Operettenkomponisten und Theaterdichters, Franceso Darbes geboren.
1759
Ab diesem Jahr besuchte Darbes die akademische Zeichenschule zu Kopenhagen, wo sich seine Familie niedergelassen hatte. Francesco Darbes handelt mit Gemälden.
1761
Darbes rückt in die Meisterklasse auf und wird von Johann Martin Preisler im Zeichnen und von Karl Gustav Pilo im Malen unterrichtet. Daraufhin unternimmt er Studienreisen durch Deutschland, Holland und Frankreich und stand, den Angaben Naglers zu Folge auch in politischen Diensten.
seit 1773
lebt er in Kurland und St. Petersburg.
In Kurland unterhält Darbes enge Beziehungen zum Grafen von Medem und seinem
Schwiegersohn, dem Herzog Biron, sowie mit Elisa v. d. Recke, die Darbes in einem Bildnis einige Jahre später (1783) festhält.
Diese veranlasst Darbes zu einem Besuch in Berlin, wo er Chodowiecki
kennenlernt.
1774
In diesem Jahr entsteht das früheste bekannte eigenständige Werk, ein
Kniestück Katharinas der Großen.
1780
Aus
diesem Jahr haben sich einige Porträts aus der Hand Darbes' erhalten.
Meist handelt es sich um Bruststücke vor monochromem Hintergrund in Öl
oder Pastell. Beispielsweise entstehen ein Bildnis eines russischen
Aristokraten in Ölfarben auf Leinwand (am 16.4.2008 versteigert im
Wiener Dorotheum) sowie ein Portrait mit Pendantstück, welche die
Herrschaften M. J. v. Bock Sarenhoff und E. C. v. Bock Sarenhoff
geborene v. Stackelberg vorstellen. (Versteigert durch: Bruun Rasmussen Bredgade Copenhagen: Donnerstag, 13.September 2007)
1785
Umzug nach Berlin.
1787
In der Akademieausstellung werden unter folgenden Nummern Bildnisse der königlichen Familie gezeigt:
"81. Se. Königl. Maiestät der König
82. Ihro Königl. Hoheit die Prinzessin Friederike.
83. Ihro Durchlaucht die Herzogin von Kurland.
Alle drey in Pastel
84. Prinzessin Wilhelmine von Kurland
85. Graf Kaiserling, Kanzler in Kurland
Beyde in Oel."
Zudem weitere Porträts in Öl und Pastell, die nicht näher beschrieben sind. (Börsch-Supan 1971,1787:81-87)
1790
im Herzschen Salon lernt er Feßler kennen, mit dem er sich anfreundet. Darbes ist Mitglied der Loge "Royal York" und Mitglied des "Conseil sublime", des leitenden Gremiums der Loge. Verstärkt ab diesem Jahr bekommt Darbes große Konkurrenz in Pastellbildnissen
durch Johann Heinrich Schröder (1757-1812).
1795
als "Architecte du Travail" ist er für die Ausgestaltung der Loge
zuständig. Der Katalog der Akademieausstellung verzeichnet wie im
vergangenen Jahr "verschiedene Portraits in Pastell" (Börsch-Supan
1971,1795:53).
1796
deputierter Meister für die Johannisloge; am 4. Mai 1796 zum Professor für Portraitmalerei an der AdK ernannt.
1798
Wie in den Vorjahren ist Darbes mit verschieden Porträts auf der Akademieausstellung vertreten. (Börsch-Supan 1971,1798:17)
1800
Wiederum werden verschiedene Bildnisse von Darbes auf der Berliner Akademieausstellung gezeigt. (Börsch-Supan 1971,1800:46)
1802
Darbes stellt verschiedene Bildnisse auf der Berliner Akademie-Ausstellung aus. (Börsch-Supan 1971,1802:38)
1804
Der Katalog der Akademieausstellung verzeichnet in diesem Jahr folgende Beiträge von Darbes:
"Mehrere Bildnisse in Oel und Pastell, unter einer Nummer; darunter das Bildnis Sr. Königl. Hoheit des Prinzen August von Großbrittanien, Herzogs von Sussex; ein Kniestück in Oel" (Börsch-Supan 1971,1804:19)
1806
Auch in diesem Jahr ist Darbes mit verschiedenen Portäts in Öl und Pastell auf der Ausstellung der Akademie der Künste vertreten. (Börsch-Supan 1971,1806:7)
1808
Ein letzes Mal vor seinem Tode stellt Darbes Beispiele seiner Porträtmalerei auf der Akademieausstellung aus. (Börsch-Supan 1971,1808:45)
1810
Darbes stirbt am 26. Juni in Berlin.
"Professor Darbes, ein nicht ungeschickter Portraitmahler, vorzüglich
aber als heitrer und kundiger Lebemann geschätzt und gesucht, war in der
Berliner Gesellschaftswelt sehr ausgebreitet; seine Kunst, sein
unterhaltender Humor, seine gewandte Sprechfertigkeit, und besonders auch
die Freimaurerei, welche er von Grund aus zu kennen und mit Eifer zu treiben
im Rufe stand, gaben ihm in den vornehmsten wie in den mittlern Kreisen
leichten Zutritt und ein gewisses Ansehn." (nach: Maurice 1, S. 200)
Literatur:
Karl August Varnhagen von Ense: Denkwürdigkeiten des eignen Lebens. Bd.
1, Leipzig 1843, S. 290f.
Börsch-Supan, Helmut (Bearb.): Die Kataloge der Berliner Akademieausstellungen 1786-1850, Berlin 1971.
Person: Joseph Friedrich August Darbes, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/872.
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