Lebenslauf:
1773
Wilhelm Heinrich
Wackenroder wird in Berlin als Sohn eines Geheimen Kriegsrats und
Justizbürgermeisters geboren.
Nach dem Unterricht durch einen Hauslehrer kommt der junge Wackenroder ans
Friedrichwerdersche Gymnasium, das zu dieser Zeit unter der Leitung des
Aufklärers Friedrich Gedike steht. Dort lernt er in der zweiten Klasse Ludwig
Tieck kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbindet.
Wackenroders
musikalische Begabung erhält ihre Ausbildung unter der Anleitung des
Cembalisten am Königshof Carl Friedrich Christian Fasch und im Umgang mit dem
Hofkapellmeister Johann Friedrich Reichhardt sowie durch Carl Friedrich Zelter.
1792
Wackenroder fügt sich dem Wunsch des Vaters, der ihn zur juristischen
Laufbahn bestimmt hat und absolviert ein Vorbereitungsjahr für das
bevorstehende Jurastudium. Mit Tieck, der in Halle Philologie studiert, führt
er einen intensiven Briefwechsel und hört insgeheim Vorlesungen bei Erduin
Julius Koch über Deutsche Literatur.
1793
Dem Wunsch des Vaters Folge leistend, nimmt Wackenroder, begleitet von
Ludwig Tieck, das Studium an der Erlanger Landesuniversität auf.
1794
Nach dem Studium tritt Wackenroder in Berlin als Kammergerichtsassessor in
den juristischen Dienst.
1796
Der Schriftsteller Johann Friedrich Reichhardt nimmt einen Beitrag
Wackenroders über Albrecht Dürer ("Ehrengedächtnis unsers ehrwürdigen
Ahnherrn Albrecht Dürers") in die Zeitschrift "Deutschland" auf.
1797
Reichhardt findet für die anonym erschienene Werksammlung Wackenroders
einen eigenen Titel: "Herzergießungen eines kunstliebenden
Klosterbruders."
1798
Wackenroder stirbt am 13. Februar im Alter von 24 Jahren an einem heftigen
"Nervenfieber" (Typhus).
1799
Tieck, der schon die erste Sammlung betreut hat, gibt eine weitere
Zusammenstellung von Schriften Wackenroders heraus: "Phantasien über die
Kunst, für Freunde der Kunst."
1814
Tieck faßt die Schriften abermals als "Phantasien über die Kunst von
einem kunstliebenden Klosterbruder" zusammen.
SH