Itzig studierte Rechtswissenschaften in
Halle und Erlangen. Nach dem Tode des Großvaters 1799 trat der junge
Jurist in Wittenberg zum Luthertum über und nahm den Namen Julius
Eduard Hitzig an. Daraufhin stand konnte er in den Staatsdienst
eintreten, den er als Auskultator [bis 1869 Titel der preußischen
Gerichtsreferendare] in Warschau begann. Kontakt zu Jakob Mnioch und
Zacharias Werner.
1801 folgte das Referendariat am Berliner Kammergericht. In der preußischen Hauptstadt schloß er Freundschaft mit den Romantikern Varnhagen v. Ense, Chamisso, Wilhelm Neumann, Ferdinand Koreff, Franz Theremin und Fouqué, mit denen gemeinsam er den "Nordsternbund", eine Literatenvereinigung, gründete.
1804 folgte die Heirat mit Johanna Bartenstein, geschiedener Meyer (1782-1814). Der Ehe entstammt unter anderem der spätere Architekt und Erbauer der Berliner Börse, Georg Heinrich Friedrich Hitzig (1811-1881). Im selben Jahr folgte die Berufung als Regierungsassessor nach Warschau., dort Kontakt zu E. T. A. Hoffmann.
1807 wurde nach der preußischen Niederlage gegen Napoleon und dem Frieden von Thorn das formell eigenständige Großherzogtum Warschau gegründet. Hitzig mußte aus dem Amt scheiden und kehrte nach Berlin zurück, wo er bei Andreas Georg Reimer eine kurze Buchhändlerlehre durchlief und 1808 einen eigenen Verlag begründete, in dem unter anderem zeitweise Heinrich von Kleists "Berliner Abendblätter" erschienen.
Nach dem Sieg über Napoleon verkaufte Hitzig seinen Verlag an Ferdinand Dümmler und trat wieder in den preußischen Staatsdienst ein. Er wurde 1815 Kriminalrat, 1827 Direktor des Inquisitionsrats, gab mehrere juristische Zeitschriften heraus und bekam 1832 von der Universität Tübingen den juristischen Doktortitel h. c. verliehen.
Daneben betätigte sich Hitzig schriftstellerisch, schrieb Biographien
E. T. A. Hoffmanns, Zacharias Werners (beide 1823 erschienen), Adalbert von Chamissos und
Fouqués und war 1824 an der Wiederbegründung der
"Mittwochsgesellschaft" beteiligt.
1825-33
Herausgabe der "Zeitschrift für die Criminal-Rechts-Pflege in den
Preußischen Staaten mit Ausschluß der Rheinprovinzen. Mit Genehmigung
und Unterstützung des Königl. Justizministerii aus amtlichen Quellen
hg. von J. E. H., Königl. Preußischem Criminal-Rath im Criminalsenate
des Kammer-Gerichts zu Berlin usw." bei Ferdinand Dümmler, Berlin.
1826
Herausgabe von "Gelehrtes Berlin im Jahre 1825" gemeinsam mit Karl Büchner bei Ferdinand Dümmler, Berlin.
ab 1827
Herausgabe der "Annalen der deutschen und ausländischen
Criminalrechtsprechung" bei Ferdinand Dümmler, Berlin (später
übernommen von W. S. Demme und Karl S. E. Kluge, dann: Hermann Th.
Schletter - bis 1853).
1828-37
Herausgabe der "Annalen für preußische und ausländische Strafrechtspflege", 17 Bde.
1834
"Gelehrtes Berlin. Biographische und literarische Nachrichten von den
in Berlin lebenden Schriftstellern und Schriftstellerinnen"; Berlin
1834.
1836-39
Herausgabe von "Adalbert von Chamisso’s Werken" bei Weidmann, Leipzig.
Bd. 1-2. Reise um die Welt; Bd. 3. Gedichte; Bd. 4. Gedichte. Adelberts
Fabel. Peter Schlemihl; Bd. 5-6. Leben und Briefe von Adelbert von
Chamisso.
ab 1842
Herausgabe von "Der neue Pitaval. Eine Sammlung der interessantesten
Criminalgeschichten aller Länder aus älterer und neuerer Zeit" bei
Brockhaus, Leipzig gemeinsam mit Willibald Alexis (später übernommen
von Willibald Alexis (Wilhelm Häring) / Anton Voller - bis 1890), 60
Bde.
Julius Eduard Hitzig starb am 26. November 1849.
SP
Person: Friedrich Wilhelm Neumann, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/604.
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