Lebenslauf:
1772
Am 18. Mai Geburt auf dem Familiengut Pförten in der Niederlausitz.
Einziger Sohn von Hans Moritz Graf von Brühl (Enkel des Sächsischen
Premierministers) und Christiane Schleyerweber von Friedenau. Als Kind nimmt
er bereits an den Aufführungen im Pförtener Familientheater teil.
1775
Umzug der Familie auf das Gut Seifersdorf bei Dresden (vgl. Becker: Das
Seifersdorfer Tal).
1785
Zusammen mit seinen Eltern reist Brühl nach Weimar. Er lernt dort J. W. v.
Goethe kennen, der ihn in die Mineralogie einführt und sein Interesse für
Kunst und Wissenschaft weckt.
1790
Nach anfänglicher Beschäftigung mit dem Bergbau läßt sich B. zum
Jagdjunker ausbilden.
1791
Jagdjunker in Preußischen Diensten.
1793
Kompositionsunterricht bei Carl Friedrich Christian Fasch, Eintritt in
die Singakademie und Instrumentalunterricht am Waldhorn bei Thürschmidt.
1794-1796
Ausbildung in der Forstwissenschaft in Thale bei Halberstadt.
1796
Forstreferendar bei der kurmärkischen Kammer. Daneben setzt Brühl seine
Kunststudien fort. Er bildet sich musikalsich bei C. F. Ch. Fasch weiter,
nimmt Zeichenunterricht bei Hans Christian Genelli und versucht sich mit
Erfolg in der Radierung.
1798/1799
Bildungsreise durch Deutschland.
1799/1800
Ein längerer Aufenthalt in Weimar bewirkt B.'s Hinwendung zum Theater. Er
ist unter J.W. v. Goethes Leitung beim Herzoglichen Privattheater in Weimar
tätig und tritt selbst in dem Maskenspiel "Paläophron und Neoterpe" auf, daß
anläßlich des Geburtstages der Herzogin Anna Amalie von Goethe inszeniert
wird.
1800
Brühl tritt als Kammerherr in den Dienst des Prinz Heinrich von Preußen in
Rheinsberg. Er ist hier vor allem für das Theater und die Musikkapelle
verantwortlich.
1802
Nach dem Tod des Prinzen Heinrich wird Brühl Kammerherr der Königinmutter
Friederike.
1803
Hochzeit mit Marie von Löwenstern, Reise nach Paris.
1804
Reise in die Schweiz.
1805
Eintritt in das von Tausch gestiftete Coservatorium für
Blasinstrumente.
1809/1810
Kammerherr der Königin Luise, belegt Kollegien an der neueröffneten
Universität.
1813
als Major Teilnahme am Feldzug im Generalstab. Nach dem Friedensschluß
begleitet Brühl den preußischen König nach England. Tod seiner ersten Frau.
1814
Am 19. Oktober Heirat mit Jenny von Pourtalès (1795-1884) in St. Aubin,
Kanton Neuchâtel.
1815
Januar: Ernennung zum General-Intendanten der Königlichen Schauspiele
per Kabinettsordre (Nachfolger des im Sept. 1814 verstorbenen Iffland).
Leitung des königlichen Theaters, sowie verantwortlich für die Feste und
Maskenbälle in den kgl. Schlössern.
1815
Begründung des bis 1817 bestehenden "Dramatischen Wochenblatts".
1816
Brühl gewinnt aus Weimar die bedeutendsten Vertreter des klassischen
Darstellungsstils Pius Alexander und Amalie Wolff für die Königlichen Bühnen
in Berlin.
1817
Brand des von C. G. Langhans erbauten Schauspielhauses auf dem
Gendarmenmarkt.
1821
Eröffnung des von K.F. Schinkel erbauten neuen Schauspielhauses auf dem
Gendarmenmarkt.
1822
Brühl veröffentlicht zusammen mit Spiker die "Darstellung des Festspiels
Lalla Rookh, welches auf dem 27. Jan. 1821 im königl. Schlosse
veranstalteten Maskenball gegeben wurde".
1828
Tod seines ältesten Sohnes und längere Krankheit. Im Zuge der
Auseinandersetzungen um den gegen seinen Willen zum Generalmusikdirektor
berufenen Gasparo Spontini scheidet B. aus seinem Amt als Generalintendant
der königlichen Schauspiele.
1830
Ernennung zum Generalintendanten des neu eröffneten Königliches Museums
in Berlin.
1837
Brühl verstirbt am 9. August im Alter von 55 Jahren in Berlin.