Lebenslauf:
1777
Geburt in Hirschberg/ Schlesien.
1795 bis 1798
Besuch des Pädagogiums der Franckeschen Stiftungen zu Halle.
1798
Studium der Rechtswissenschaften in Erlangen.
1799
Aufgabe des Studiums.
Um 1800
Reise nach Paris.
1802
Mehrjähriger Aufenthalt in Weimar.
1808
Übersiedlung nach Berlin.
1814
Freundschaft mit E.T.A. Hoffmann.
1815
Häufige Aufenthalte bei seinem Freund Houwald auf dessen Gütern
Sellendorf und Neuhaus.
1825
Contessa stirbt 48 jährig in Berlin.
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Contessa besuchte zwischen 1795 und 1798 das Pädagogium der Franckschen
Stiftung in Halle. Dort lernte er Ernst v. Houwald kennen, mit dem ihn eine
lebenslange Freundschaft verband. 1798 begann er das Studium der
Rechtswissenschaften in Erlangen, gab dies jedoch nach einem Jahr wieder
auf. Er reiste nach Paris, heiratete nach seiner Rückkehr und zog nach
Weimar. Dort lebte er zurückgezogen und ohne sich am gesellschaftlichen
Leben am Hof in Weimar zu beteiligen. In Weimar begann seine literarische
Tätigkeit, mit der er allerdings kein berufliches Interesse verfolgte. Sein
Bruder Christian Jakob Salice Contessa, ebenfalls Schriftsteller,
unterstützte ihn finanziell. Nach dem Tod seiner Frau fiel Contessa in
Melancholie und Hypochondrie. Obwohl eines seiner Theaterstücke kurz vor der
Aufführung stand, zog Contessa 1808 nach Berlin, um dort noch "unbemerkter"
zu leben. Dort heiratete er ein zweites Mal. In Berlin wurde er über J.E.
Hitzig mit E.T.A. Hoffmann bekannt und trat in dessen engeren Freundeskreis
ein. Ab 1814 war er Mitglied des "Seraphinenordens", der sich regelmäßig zu
geselligen poetischen Gesprächsabenden traf und dem u.a. auch Chamisso und
die Brüder Pfuel angehörten. Seine Karriere als Dichter verfolgte er in
Berlin konsequenter, begann nun auch Lustspiele zu schreiben und gab
zusammen mit Hoffmann und Fouquè zwei Bände Kindermärchen heraus. In seinem
Freundeskreis bestach er durch sein außergewöhnliches schauspielerisches
Talent. In den letzten zehn Jahren seines Lebens hielt er sich häufig bei
seinem Freund Houwald auf dessen Gütern Sellendorf und Neuhaus auf.
Der Begründer der romantischen Riesengebirgsdichtung gehörte zum
Bekanntenkreis E.T.A. Hoffmanns und dem Seraphinenorden an. Ein Hauptmotiv
seiner Dichtung ist die an Hoffmann erinnernde Dämonisierung der Natur.
Zudem führte er Elemente schlesischer Volksdichtungen in seine Werke ein.
Seine Literatur soll auf Hauff und Hebbel gewirkt haben und fand im 20 Jh.
im Zuge der "Hoffmannrenaissance" eine neue Phase der Rezeption.