Lebenslauf:
1768
Werner wird als Kind eines Professors und Theatercensors am 18. November in
Königsberg geboren.
1782
Tod des Vaters. Werner wird von seiner streng religiösen Mutter, der Nichte
des Arztes und Dichters Johann Valentin Pietsch, erzogen. Er wächst in
unmittelbarer Nachbarschaft zu E.T.A. Hoffmann auf.
1784 bis 1789
Studium der Rechtwissenschaften und der Kameralistik in Königsberg, wo er
u.a. Vorlesungen Kants besucht. Das Studium wird nicht abgeschlossen. Erste
schriftstellerische Versuche fallen in diese Zeit. In Königsberg erscheint
ein Band mit Gedichten im Selbstdruck.
1790
Erste Reisen nach Berlin und Dresden. Werner begeistert sich für die
italienische Kunst.
1792 bis 1793
Abschied von Königsberg mit einer Frau, Heirat in Warschau, ein Jahr
später erfolgt die Trennung. Nach einigen Biographen handelt es sich um eine
Prostituierte. Das einjährige Eheleben ist von verschiedenen Trennungsphasen
unterbrochen.
1794 bis 1807
Anstellung im preußischen Staatsdienst als Kammersekretär. Als Angestellter
verschiedener Verwaltungen arbeitet Werner in Pretrikau, Berlin, Frankfurt
a.O. , Warschau und Königsberg. In Warschau verkehrt Werner in literarischen
Kreisen. Über den Freund Johannes Jakob Mnioch kommt er mit
Freimaurerzirkeln in Kontakt. In Berlin lernt er den Theaterintendanten
August Wilhelm Iffland und den Verleger Eduard Hitzig kennen.
1798
Eintritt in die Freimaurerloge "Zum heiligen Leuchter".
1799
Reise nach Königsberg. Zweite Heirat mit einer Demoiselle J. Rückkehr
nach Warschau.
1801
Fehlgeburt und Trennung des Paares. Dritte Ehe. Erkrankung der Mutter,
die Werner auch in den nächsten Jahren häufig besucht.
1803
Werners erstes Drama "Die Söhne des Thals", ein zweiteiliges Stück über die
Ritter des Deutschen Ordens, wird vollendet und erscheint bei dem Verleger
Sander in Berlin, das Werner häufig besucht.
1804
Tod der Mutter mit der ihn eine innige Beziehung verband. Sein Freund
Mnioch verstirbt am selben Tag.
1805
Werner erhält eine Anstellung als Sekretär bie dem Minister Friedrich
Leopold Schrötter in Berlin. Scheidung der dritten Ehe.
1806
Werners Reformationsdrama "Martin Luther oder die Kraft der Weihe" wird
ein großer Bühnenerfolg, im Juni/Juli wird es alleine 14 mal aufgeführt Im
darauffolgenden Jahr erscheint das Stück im Verlag Sander. Iffland spielt
selbst die Hauptrolle und macht das Stück durch Lesungen auch in anderen
Städten bekannt. Der Reformator Luther wird im Sinne von Werners religiöser
Vorstellung als Werkzeug einer höheren Macht, einer idealen Religion,
dargestellt.
Mit dem dramatischen Gedicht "Die Kreuzfahrer" und der Tragödie "Das
Kreuz an der Ostsee" veröffentlicht Werner 1806 weitere Stücke, die den
Deutschen Orden thematisieren. Schwärmerische und religiöse Motive
durchziehen die Arbeiten. Ganz dem romantischen Selbstverständnis
entsprechend, sieht Werner im Dichter den Verkünder eines neuen
Christentums.
1807
Mit der Aufführung einer veränderten Version der "Söhne des Thales" können
Werner und Iffland den Erfolg des Lutherdramnas nicht wiederholen. Im selben
Jahr Aufgabe des Amtes. Werner beginnt ein Wanderleben und verläßt Berlin.
Begegnung mit Goethe in Weimar, wo im folgenden Jahr die Uraufführung des
Dramas "Wanda. Königin der Sarmaten" stattfindet.
1808
Reisen nach Österreich, in die Schweiz, nach Italien und Frankreich. In
Prag, Wien, München und Paris hält sich Werner eine Zeit lang auf. Im Winter
kehrt er nach Weimar zurück. Er verfasst das historische Schauspiel "Attila
der Hunenkönig". Herzog Karl August gewährt Werner eine Wohnung und ein
Gehalt. Zudem wird Karl Theodor von Dalberg, Vorsteher des Rheinbundes,
Werners Förderer.
1810
Weitere Reisen führen in nach Rom. Konvertierung zum
Katholizismus.
1811
Werner verbringt einige Zeit bei den Kaputzinermönchen in Albano.
Anschließend Rückkehr nach Rom. Seinen Entschluß, Priester zu werden,
verdeutlichen seine Bemühungen, verscheidene deutsche Romreisende zum
Katholizismus zu bekehren. So geht z.B. Friedrich Overbecks Konversion auf
Werner zurück.
1813
Um sich symbolisch vor der Öffentlichkeit seinem bisherigen Leben
abzuschwören publiziert Werner sein Bekehrungsgedicht "Die Weihe der
Urkraft". Er setzt damit unter sein Wanderleben mit kurzfristigen
Aufenthalten an verschiedenen Orten und wechselnden Affären mit vielen
Frauen einen Schlußstrich
1814
In Wien erhält Werner die Priesterweihe. Übernahme eines
Priesteramtes.
1815
Prediger auf dem Wiener Kongress. Werner verfasst weiterhin Theaterstücke,
kleine Literaturen und Gedichte. "Kunigunde die Heilige" und die Tragödie
"Der vierundzwanzigste Februar" erscheinen bei dem Verleger Brockhaus in
Leipzig.
1816
Werner verbringt ein Jahr in Polen, bei der Familie des Grafen
Choloniewski.
Ab 1817
In seinen letzten Lebensjahren lebt in Wien. Sowohl bei den Augustinern als
auch im Palais des Erzbischoffs Siegismund von Hohenwart unterhält er ein
Zimmer. Er gehört zum Kreis des Generalvikars Clemens Maria Hofbauer, wo
sich die Wiener Romantiker treffen. Seine Predigten hält er vor allem in der
Ursulienkirche.
1823
Werner stirbt am 17. Januar in Wien an einer Lungenkrankheit. Nach seinem
Wunsch wird er auf dem "Romantikerfriedhof" in Maria Enzersdorf
beerdigt.
SH