Friedrich Gentz

Lebensdaten

Namensformen

Namensvarianten:
Manchmal: ""Friedrich von Gentz"".

Genealogie

Genealogie:
- Vater: Johann Friedrich (1726-1810), Münzbeamter in Breslau, dann Generaldirektor der königlichen Münze in Berlin - Mutter: Elisabeth Ancillon (1730-1804), Tochter des Pfarrers am frz. Hospital in Berlin - Brüder: Ludwig (1768-?), Finanzbeamter, Johann Heinrich (1766-1811), Baumeister * 1793 in Berlin mit Maria Wilhelmina (ca. 1773-1802), Tochter David Gillys, später Scheidung - unehelicher Sohn Josef Gentz, eigentlich Kotzian (1805-75)

Biographie

Lebenslauf:

Vater: Johann Friedrich (1726-1810), Münzbeamter in Breslau, dann Generaldirektor der königlichen Münze in Berlin

Mutter: Elisabeth Ancillon (1730-1804), Tochter des Pfarrers am frz. Hospital in Berlin

Brüder: Ludwig G. (1768-?), Finanzbeamter; Johann Heinrich G. (1766-1811), Baumeister

Heirat 1793 in Berlin mit Maria Wilhelmina (ca. 1773-1802), Tochter David Gillys, später Scheidung
unehelicher Sohn Josef Gentz, eigentlich Kotzian (1805-75)

 

- Joachimsthaler Gymnasium, Berlin

- 1783-85  Jura-Studium in Königsberg, Kontakt mit Elisabeth Graun

- 1785 Beamter in Berlin, Geh. Sekretär im Generaldirektorium

- 1793 Kriegsrat

- 1793 Übersetzung von Burkes „Reflections on the revolution in France„ – damit internationale Berühmtheit

- nach anfänglich radikalliberalen Ansichten Entwicklung einer hochkonservativen Staatsauffassung

- 1794-97 weitere Übersetzungen und Kommentierungen antirevolutionärer Schriften

- 1795 Gründung der Neuen Deutschen Monatsschrift, Redaktion bis 1800

- 1799/1800 mit Unterstützung der preußischen Regierung Hg. des „Historischen Journals„ – erster Höhepunkt der deutschen Publizistik, aber auch britische Finanzierung seines pro-englischen Auftretens; 1801 Umwandlung in die Publikationsreihe „Beiträge zur Geschichte, Politik und politischen Ökonomie unserer Zeit„

- Eintreten für Überwindung des deutschen Dualismus, Lossagung von Preußen

- 21.06.1802 Übersiedelung nach Dresden, danach Wien

- Sept. 1802 Verleihung des österreichischen Titels eines k. k. Rats mit fester Pension und ohne Aufgabenbereich: Voraussetzung für weitere publizistische Tätigkeit

- 11-12/1802 London-Aufenthalt

- 1803 Arbeit in Wien als Agent antinapoleonischer Politik, finanziell unterstützt v. a. von England

- 1804 Ritterklasse des schwedischen Nordsternordens (davon abgeleitet führte Gentz ab und zu ein „von„ in seinem Namen)

- nach Niederlage bei Austerlitz Flucht nach Böhmen und Dresden, nach Niederlage bei Jena und Auerstedt 1806 Exil in Prag und Teplitz

- 1809 nach Wien gerufen zur Abfassung eines Kriegsmanifestes, nach Niederlage Österreichs wieder Exil in Böhmen

- 10/1810 von Metternich nach Wien gerufen

- 1813 Hofrat in außerordentlichen Diensten

- 1. Sekretär auf Wiener Kongreß 1814/15, seitdem intimster Mitarbeiter Metternichs

- Protokollführer auf Monarchenkongressen in Aachen, Troppau, Laibach, Verona, auf Ministerkonferenzen in Karlsbad und Wien 1819/20

- durch Antiliberalismus Exponent des reaktionären Vormärz

 

Werke

1791: Über den Ursprung und die obersten Principien des Rechts; in: Biester-Gedikescher Monatsschrift.

1797: (Sendschrift an FWIII).

1799: (Historische Arbeit über Maria Stuart); in: Berliner Taschenbuch für 1799.

1800: Essai sur l’etat de l’administration des finances de la Grande Bretagne; London.

1801: Über den Ursprung und Charakter des Krieges gegen die französische Revolution.

1801/02: Von dem politischen Zustande vor und nach der Revolution; Berlin.

1806: Authentische Darstellung des Verhältnisses zwischen England und Spanien vor und bei dem Ausbruch des Krieges zwischen beiden Mächten; Petersburg / Leipzig.

1806: Fragmente aus der neuesten Geschichte des politischen Gleichgewichtes in Europa; Leipzig (letzte selbständige Schrift).

Die Tagebücher von Gentz aus dem Nachlasse von Varnhagen’s herausgegeben, Bd. 1-6.

 

Literatur

Beer: Gentz, Friedrich; in: ADB, Bd. 8, Leipzig 1878, S. 577-592.

Mann, Golo: Friedrich von Gentz. Geschichte eines europäischen Staatsmannes; Europa Verlang Zürich u. a. 1947.

Rumpel, Hubert: Gentz, Friedrich; in: NDB, Bd. 6, Berlin 1964, S. 190-193.

 

Quellen

Briefwechsel zwischen Friedrich Gentz und Adam Heinrich Müller 1800-1829; Cotta Stuttgart 1857.

Splitternachlaß in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek ( ca. 50 Briefe von Josef Pilat an Gentz.

SP

Werke/Literatur

Register

Fachregister:
  • Politik

Quellen

Allgemeine Quellen:
Briefwechsel zwischen Friedrich Gentz und Adam Heinrich Müller 1800-1829, Cotta Stuttgart 1857 Splitternachlaß in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek ( ca. 50 Briefe von Josef Pilat an Gentz.

Person: Friedrich Gentz, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/544.

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