Studium der Philosophie in Halle. Bernhardi schließt sich Friedrich August Wolf als seinem Lehrer an; weitere akademische Lehrer sind Johann Heinrich Ludwig Meierotto und Friedrich Gedike.
1791
Lehrer am Friedrichwerderschen Gymnasium in Berlin. Mitglied des von Friedrich Gedike geleiteten Seminars
für gelehrte Schulen.
1793
Anstellung als Kollaborator am
Friedrich-Werderschen Gymnasium, er lernt Ludwig Tieck, der hier Schüler ist, kennen.
1799
Heirat mit Sophie Tieck, der jüngeren Schwester Ludwig Tiecks. Die
Beziehung bringt ihn dem Kreis der Romantiker, u. a. Friedrich und
August Wilhelm Schlegel, nahe.
In der Folge verfaßt Bernhardi neben seinen sprachwissenschaftlichen Werken auch satirische Schriften über das Berliner Gesellschafts- und Literaturleben. Er schreibt Beiträge für Literaturzeitschriften und Almanache (Athenäum, Europa u. a.) sowie eigene Erzählungen und Gedichte im Sinne der Romantik, das bekannteste darunter ist "Der Löwe in Florenz".
1807
Scheidung der Ehe.
1808
Direktor des Friedrichwerderschen Gymnasium in Berlin.
1811
nebenamtlich als Privatdozent an der Berliner Universität
tätig.
1815
Bernhardi wird Mitglied des
Konsistoriums und der wissenschaftlichen Prüfungskommission.
Freund Fouqués, Neumanns und Varnhagens
Die Anregung zum intensiven Studium der Antike, aber auch zu philologischen und philosophischen Studien, in deren Mittelpunkt die Sprache und ihre Konstruktion stand, erfuhr Bernhardi während seiner Studienzeit in Halle vor allem durch August Friedrich Wolf. Nach seiner Rückkehr nach Berlin 1791 wurde B. Mitglied des von Friedrich Gedike geleiteten Seminars für gelehrte Schulen. 1793 erfolgte seine Anstellung als Kollaborator am Friedrich-Werderschen Gymnasium. Hier lernte er den damaligen Schüler Ludwig Tieck kennen, die sich entwickelnde Freundschaft zwischen den beiden führte später zu zahlreichen gemeinsamen Publikationen, zum Zugang zum Schlegel-Kreis, wo B. vor allem mit August Wilhelm Schlegel intensiv sprachphilosophische Fragestellungen diskutierte, und zur Heirat B.'s mit Tiecks Schwester Sophie im Jahre 1799. Nachdem sich die Beziehung B.'s zu den Brüdern Schlegel und zu Tieck nach der Scheidung von Sophie 1807 wesentlich abgeschwächt hatte, konzentrierte sich B. fast ausschließlich auf seine pädagogische Tätigkeit, deren theoretisches Konzept er vor allem in den jährlich veröffentlichten Schulprogrammen des Friedrich-Werderschen Gymnasium vorstellte. Mit seiner Ernennung zum Mitglied der Wissenschaftlichen Deputation zur Reform des Gymnasialwesens (auf Empfehlung Wilhelm von Humboldts) vermochte B. auch nachhaltigen Einfluß auf die Umgestaltung des höheren Schulwesens auszuüben. Den Entwurf einer philosophisch fundierten Grammatiktheorie hatte B. schon länger geplant, Anregungen hierzu enthielt er u.a. durch Johann Gottlieb Fichte, dessen idealistische Philosophie auch die Basis seines gesamten wissenschaftlichen Werks bildete. 1801/03 erschien schließlich sein Hauptwerk "Sprachlehre", zwei Jahre später wurden die "Anfangsgründe der Sprachwissenschaft" publiziert, die die endgültige Fassung der B.'schen Konzeption von einer allgemeinen philosophischen Grammatik bildeten.
Person: Christian Samuel Theodor Bernd, Berliner Klassik, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2003-2013. URL: https://berlinerklassik.bbaw.de/personen/492.
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